Fantasy & Horror
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 23

0
"Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 23"
Veröffentlicht am 19. März 2014, 32 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 23

Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 23

Einleitung

Geboren in der fliegenden Stadt, ist Kellvian lange mit einem Leben konfrontiert, das sich manch einer Wünschen würde. Doch als er sich eines Tages entscheidet, sein behütetes Leben als Sohn des Kaisers hinter sich zu lassen , beginnt für ihn eine Reise, von deren Ausgang plötzlich das Schicksal des ganzen Kaiserreichs abhängen könnte. Nichts ahnend, das bereits eine Macht in den Schatten lauert, die nur auf ihre Gelegenheit gewartet hatte, bricht Kellvian auf in eine Welt, die am Rand eines Bürgerkriegs

steht. Bildquelle : Jochen Pippir / pixelio.de

Kapitel 23 Die Brücke


Fast eine Woche waren sie jetzt unterwegs. Die Landschaft hatte sich währenddessen kaum verändert, lediglich die Vegetation wurde wieder dichter und die endlosen Felder blieben hinter ihnen zurück, nachdem sie Tagelang nichts als wogende Ähren und brachliegende Wiesen gesehen hatten.

Als sie einmal an einem Hain mit Apfelbäumen vorbeigekommen waren, hatte Jiy es sich nicht nehmen lassen, über den niedrigen Zaun zu klettern, der die Pflanzung , zwischen der einige Teiche das Sonnenlicht wiederspiegelten,

umgab. ,, Das ist keine gute Idee.“ , meinte Kell, während die Gejarn sich bereits auf der anderen Zaunseite zu Boden ließ. ,, Was soll passieren ?“ , erwiderte Jiy lachend und verschwand zwischen den Bäumen. Kell konnte ihr nur kopfschüttelnd nachsehen. Irgendwie schien sie sich verändert zu haben, seit sie aus dem Dorf fort waren. Auf eine Art, weniger menschlich, aber gleichzeitig ausgelassener. Er lächelte. Es war schön, dass es jemanden gab, der ihn für das zu schätzen schien, was er tat, nicht was er war. Auch wenn er das sicher nicht ewig verheimlichen konnte… Zyle schien etwas zu ahnen, auch wenn

der Mann sich während der ganzen bisherigen Reise schweigsam gegeben hatte. ,, Wo bleibt sie ?“ , wollte er wissen, während Kell einen Augenblick den Rucksack absetzte um sich in den Schatten eines der Apfelbäume zu setzen. Der Sommer war noch weit davon entfernt, in den Herbst überzugehen, mindestens noch einen Monat und die Sonne verbrannte die Herzlande geradezu. Bei diesem Wetter zu Reisen war nicht angenehm, aber besser als Regen. ,, Jiy kann auf sich aufpassen.“ Kell durchsuchte kurz seine Tasche und zog eine halbvolle Feldflasche hervor.

Wasser gab es mehr als genug. Alle paar Tage kamen sie an einer Quelle oder einem der zahlreichen Brunnen vorbei, die ursprünglich für die Bewässerung der Felder angelegt worden waren. Zyle ließ sich mit einem seufzten ebenfalls am Wegrand nieder, blickte aber eher ungehalten. ,,Ich weiß ja nicht, ob solche Verzögerungen wirklich notwendig sind.“ Kellvian zuckte entschuldigend mit den Achseln. ,, Ihr habt es eilig ?“ Der Gejarn schien nachzudenken. ,, Ich habe früher Gedacht, es wäre schön, einmal aus meiner Heimatstadt fortzukommen. Jetzt will ich nur noch zurück. Und dafür… brauche ich meinen

Schuldner aus Vara.“ ,, Ihr könnt also nicht einfach zurück ?“ ,, Nein. Ich stamme aus Laos, wenn ihr es wissen wollt. Helike um genau zu sein.“ Kellvian stieß einen leisen pfiff aus. Das war eine halbe Welt entfernt. Und es half ihm, sein gegenüber etwas besser zu durchschauen. Es gab kaum einen Ort, über den sie so wenig wussten, wie die Hauptstadt von Laos. Die wenigen, die jemals dort gewesen waren berichteten von einem Ort, der es mit der fliegenden Stadt an Kunstfertigkeit durchaus aufnehmen konnte. Und von einer Gesellschaft, die einen Toten wie einen Gott verehrte.

,, Ihr habt ja einen weiten Weg hinter euch Zyle. Und das alles um ein paar Schulden einzutreiben?“ Zyle ließ sich mit seiner Antwort Zeit. ,, Ich bin nicht ganz freiwillig hier. Sagen wir einfach, ich komme besser mit beglichenen Schulden nach Helike zurück… oder gar nicht. Es geht meinen Herrn wohl weniger um die eigentliche Person als darum, sich meiner Loyalität sicher zu sein. So regeln wir das nach Laos Worten. Prüfungen, an denen man entweder wächst oder zerbricht. So wird sichergestellt, dass die Besten den ihnen verdienten Platz erhalten. Wie mein Bruder, der es durch Talent bis zum Archonten gebracht hat. Unsere Fürsten

tuen sich durch ihr Handeln hervor, nicht durch Erblinien.“ ,, Ihr klingt ja richtig Stolz.“ , stellte Kellvian fest. Er wünschte sich selber, kein Einzelkind zu sein. Dann wäre der Fluch der Kaiserkrone ja vielleicht an ihm vorbeigegangen. Und wenn nicht hätte Kell mit Freuden zugunsten eines jüngeren Bruder verzichtet. So aber… Er wollte nach wie vor nicht zu genau darüber nachdenken. Das lag alles noch weit in der Zukunft, so hoffte er zumindest. ,, Wir kennen kein Neid, Laos Gesetze verhindern das.“ , sagte Zyle. ,, Und worauf sollte ich neidisch sein ? Was meiner Familie, meinem Volk oder

meinen Waffenbrüdern zu Ehre gereicht, das strahlt auch auf mich zurück. Wenn ich mir meinen Titel wieder verdiene.“ ,, Und was würde eure Leute dazu bringen euch wieder aufzunehmen, von eurer Mission abgesehen ?“ ,,Ich weiß nicht, der Kopf eines Kaisers vielleicht…“ Der Gejarn sagte dass ernst genug, das Kellvian sich kurz unwohl fühlte. Nein er würde für sich behalten, wer er war, bis Zyle sie in Vara verließ. Bis dahin würde er sowohl Jiy als auch den Mann aus Laos in dem Glauben lassen, er sein ein wandernder Heiler. Was insofern auch mehr der Wahrheit entsprach. Für einen Kaiser würde ihn niemand jemals

halten… Ohne es wirklich zu merken griff er nach der versteckten Macht in seinem Innern, dem stillen Pol, der seine heilende Magie und gleichzeitig seine eigene Lebensenergie darstellte. Es überraschte Kell, wie leicht es ihm mittlerweile fiel. Früher hatte er einmal Minuten oder Stunden gebraucht, um die nötige Ruhe zu finden, welche er brauchte. Der grüne Stein um seinen Hals schien jetzt im Takt mit seinem Herzschlag zu pulsieren. Er hatte nicht noch einmal versucht die Energie des gefundenen Kristalles anzuzapfen, auch wenn dieser seine gespeicherte Magie inzwischen

wiedererlangt hatte. Manche sagten, es sei das Sonnenlicht, das es den Steinen des alten Volkes erlaubte, ihre Macht zurück zu erlangen, andere Gelehrte tippten auf Mondlicht, was angesichts der fast religiösen Verehrung, die das alte Volk den Himmelskörpern hatte zukommen lassen wohl eher zutraf. Fest stand nur, dass sie ein unverzichtbares Instrument für Magier blieben, die über ihre Bescheidenen Grenzen hinausgehen wollten. Einmal an eine bestimmte Person gebunden, konnte der entsprechende Zauberer jederzeit zusätzliche Kraft aus den Kristallen gewinnen. Aufgeregte Rufe rissen Kellvian zurück

an die Oberfläche seines Bewusstseins. Jiy rannte, aufgeregt winkend zwischen den Bäumen und Teichen hervor, auf dem Rücken einen kleinen Sack. Und ihr folgte schimpfend ein rundlicher Mann mit Knollnase, der einen Kescher über den Kopf schwenkte. Ohne langsamer zu werden, setzte die Gejarn zurück über den Zaun. ,, Weg hier.“ , rief sie Zyle und Kell zu. Dieser zögerte auch nicht lange, sondern schnappte sich den Rucksack und riss Zyle mit sich auf die Füße. Er lachte laut, bevor er losrannte und ihm dafür keine Luft mehr blieb, weil er sie fürs laufen brauchte. Erst, als sie sicher sein konnten, das ihnen niemand

folgte, blieb Jiy schließlich stehen. ,, Was war das denn ?“ , wollte Zyle schwer atmend wissen. Der schwere Schild und das Breitschwert auf seinem Rücken machten ihm zu schaffen. Obwohl die Waffen ihm hier wohl nur wenig nützen würden, schleppte er sie trotzdem mit sich. Das Stück Metall würde niemanden vor einer Kugel retten… ,, Hab nicht gemerkt, dass der Hain jemanden gehört. Und das derjenige zufällig da ist. Der Reagiert völlig über.“ Kellvian lachte, sobald er wieder zu Atem gekommen war. ,, Was hast du ihm geklaut ?“ Ein wenig schlecht fühlte er sich schon. Er hätte dem Mann sicher

bezahlen können… Aber auf eine verrückte Art hatte das Ganze auch Spaß gemacht. Zur Antwort nahm Jiy einen kleinen Sack vom Rücken und warf ihm daraus einen Apfel zu. Er fing die Frucht in der Luft. ,, Ich hoffe ja wirklich, das wars wert.“ , kommentierte Zyle weiterhin schnaufend. ,, Hey, die frischen Vorräte sind uns seit zwei Tagen ausgegangen.“ , erwiderte Jiy , hielt ihm aber einen Apfel hin. . ,, Wenn euch trockenes Brot reicht…“ Der Gejarn erwiderte nichts, sondern nahm den Apfel wortlos an sich. Aron hatte sie anfangs ein Stück

begleitet, war aber bereits nach einem Tag in seine Siedlung zurückgekehrt, nicht jedoch, ohne sich noch einmal bei ihnen zu bedanken und Kellvian das Versprechen abzunehmen, irgendwann noch einmal wiederzukommen. Etwas, das er gerne zugesagt hatte. Nur knappe zwei Tage hatten sie dort verbracht, aber er hatte sich dort auf eine Weise heimischer Gefühlt, als in den goldenen Hallen der fliegenden Stadt. Der Weg dem sie folgen und der sie nach Arons Auskunft direkt nach Vara bringen würde, führte durch einen dichten Nadelwald, der bald schon das Sonnenlicht ausblendete. Lediglich von einzigen Lichtstrahlen durchbrochene

Schatten drangen bis unter die dichten Zweige der Tannen und verwandelten den Waldboden in ein Muster aus fließenden Formen. Es war merklich kühler hier, als draußen auf den Feldern. Der Kontrast war so stark, das Kellvian tatsächlich begann zu frieren. Aber auf eine Art war die Kälte angenehm. Der Geruch von Harz erfüllte die gesamte Luft, zusammen mit dem ewigen Summen der Insekten, die sich über einem kleinen Bachlauf tummelten, der der Straße folgte. Vara war eine der ersten großen Städte, hinter den Clangebieten und als das Kronjuwel der Provinz Belfare war sie

eigentlich kaum zu übersehen. Auch wenn die fliegende Stadt seit jeher der Sitz der Kaiser Cantons war, es war in Vara, wo einst Kellvians Ahnherr Simon geboren worden war. Er sah der Ankunft dort mit gemischten Gefühlen entgegen. Wenn ihn die Leute irgendwo erkannten, dann dort. Vor ihnen öffnete sich der Wald nun und gab den Blick frei, auf eine tiefe Schlucht, welche die Landschaft fast wie mit dem Messer geschnitten zerteilte. Graue und weiße Felsen vielen viele hundert Fuß tief ab und ganz auf dem Grund der Felsspalte zog sich ein schmaler Wasserstrom dahin. Der Bachlauf, der bis hierhin der Straße

gefolgt war, stürzte als Wasserfall über die Klippen. Von der anderen Seite des Abgrunds spannte sich eine gewaltige Steinbrücke bis zu ihnen herüber. Allein die Steine aus denen die Konstruktion bestand waren so groß wie manches Haus und der Bau war breit genug, das mehrere Ochsenkarren Problemlos aneinander vorbeigekommen wären und es immer noch genug Platz für Fußgänger gäbe. Hinter der Brücke erhob sich ein gewaltiger, aber verfallener Festungsbau. Eingestürzte Türme und Hallen aus schwarzem Stein wurden von einer Mauer umschlossen, der die Zeit nichts hatte anhaben können und von deren

Zinnen einzelne zerfetzte Flaggen wehten, die wohl einst das Symbol des Imperiums trugen. Nun jedoch stand das gesamte Gemäuer leer, düster und erhaben kündete es nach wie vor von der Macht, die einst hinter seinen Toren gelegen hatte. Und trotz dem Preis, dem die Jahre der Anlage abverlangt hatten, abschreckend war sie noch immer.“ ,, Das ist beeindruckend.“ , flüsterte Jiy und klang fast ehrfürchtig, als sie als erste auf die Brücke hinaus trat. ,, Diese Brücke markierte einstmals die äußerste Grenze des Kaiserreichs.“ , erklärte Kellvian. Ein paar al schon hatte er sowohl Brücke als auch Festung von der fliegenden Stadt aus gesehen, aber

erst aus der Nähe wurden einem die echten Ausmaße bewusst. ,, Und die Ruinen dahinter waren einst die erste Verteidigungslinie Cantons. Das ist alles, was heute von den Toren der Erde noch bleibt. Nach dem Bau der ersten Kanonen hatten Mauern und Schutzwälle ohnehin ausgedient und das Kaiserreich war längst über die Provinz Belfare hinausgewachsen.“ Zyle sah sich ebenfalls mit einem Ausdruck der Bewunderung für die Kunst der alten Baumeister um. ,, Ihr scheint ja eine Menge darüber zu wissen.“ Kellvian nickte. ,, Angeblich wurden die Grundsteine der Brücke und dieser

Anlage noch von Zwergen errichtet.“ Nun lachte der Laos-Schwertmeister. ,, Bitte ? Die alten Legenden eurer Nordleute ? Märchen, bestenfalls. Oder glaubt ihr wirklich an Leute, nicht größer als ein Kind, die ihre Städte in die Felsen schlagen?“ ,, Ihre Hallen um Silberstedt sind heute verlassen, soviel gebe ich zu. Vor einigen Jahrhunderten verschwanden sie alle fluchtartig in einer einzigen Nacht, ohne einer Menschenseele zu verraten wohin. Manche meinen, sie hätten die Reise über die See angetreten um einen neuen Kontinent zu suchen.“ Sie hatten die Brücke mittlerweile zur Hälfte überquert. Kellvian wurde etwas

mulmig bei dem Gedanken, das der Boden direkt unter ihnen mehrere hundert Fuß senkrecht in der Tiefe lag. Aber die Konstruktion hatte ganze Heerzüge und sogar kleinere Scharmützel überstanden, sie würde drei einzelne Reisende halten. Ohnehin war der steinerne Bogen so breit, das er, zumindest wenn er in der Mitte lief, nicht länger über den Rand in die Tiefe sehen konnte. Die Tore zur Erdwacht waren schon vor Ewigkeiten verrottet, als die kleine Gruppe durch sie hindurch in den verlassenen Festungshof trat. Die Sonne stand mittlerweile schon tief und schien durch die Tore auf der

anderen Seite des Hofs hinein, von dem aus die Straße weiter Richtung Vara führen würde. Es war nicht mehr weit. ,, Wir sollten über Nacht hierbleiben.“ , schlug Kellvian vor. Zyle sah sich skeptisch um. ,, Hier ? Im Dunkeln ?“ Es war das erste Mal, das Kellvian meinte, so etwas wie Angst in der Stimme des Gejarn zu hören. ,, Fürchtet ihr euch vor Geistern ?“ , wollte Jiy wissen. ,, Vor manchen Dingen hat man gesunden Respekt. Kellvian, ihr müsst das doch auch merken? Irgendetwas an diesem Ort… Als könnte jeden Moment ein Blitz einschlagen.“ ,, Das ist bloß Restmagie.“ ,

beschwichtigte Kell ihn. Zyle schien empfindlicher für die seltsame Atmosphäre an diesem Ort zu sein, aber auch ihm war es nicht entgangen. Das musste noch aus den letzten Schlachten um die Festung vor mehreren Jahrhunderten stammen. Aber, das die Spur der Magie nach all der Zeit noch zu spüren war… ,, Ziemlich alt würde ich vermuten. Jeder Zauber hinterlässt eine Spur. So was findet man in fast allen großen Städten und wichtigen Orten. “ ,, Nicht in unseren.“ , entgegnete Zyle, trat aber über den verlassenen Hof der Anlage auf eine eingefallene Tür zu, die in einen der Türme führte. Der Bau war fast noch vollständig und wirkte Stabil.

Lediglich in den oberen Etagen, zu denen eine gewundene Treppe hinaufführte, fehlten ein paar Steine. Helle Spuren auf den Granitplatten zeigten, wo einstmals Möbel gestanden hatten. Zyle sah sich einen Moment um. ,, Besser als unter freiem Himmel schätze ich.“ Kellvian blickte nach oben, in die zur Treppe offen liegenden weiteren Geschossen. Wie hoch der Bau wohl war ? Die Erdwacht verfügte über dutzende Gebäude, von denen manche mehr oder weniger gut erhalten waren. Aber der Turm war ihm recht. Es war abergläubisch und nein, vor Geistern fürchtete er sich nicht. Trotzdem, um

keinen Preis der Welt hätte er die Nacht in einer der großen Toten Hallen der Burg verbringen wollen. ,, Hält die Treppe noch ?“ , fragte Jiy, wartete die Antwort aber kaum ab, sondern stieg die ausgetretenen Stufen hinauf. Jahrhunderte der Benutzung und später Regenwasser hatten tiefe Furchen in den Stein geschnitten. Abendlicht fiel durch kleinere Mauerlücken und einige erhaltene Schießscharten ins Innere des Turms. Die weiteren Ebenen boten nicht viel Neues. Bis auf kleine Schutt oder Strohhaufen leere Räume. Erst, als Kell der Gejarn auf die Spitze des Turms hinaus folgte, musste er kurz ehrfürchtig den Atem anhalten.

Man konnte von hier oben aus fast so weit sehen, wie von der fliegenden Stadt aus. Er trat vorsichtig an die moosbewachsenen Zinnen, welche die Turmspitze krönten und sah hinaus auf die Landschaft. Die Sonne stand direkt hinter ihnen und tauchte den Wald und die Schlucht, an deren Rand sich die Erdwacht erhob in rotes Licht. Das Wasser am Boden des Abgrunds schimmerte fast wie flüssiges Metall. Der Wald, den sie auf dem Weg hierher durchquert hatten, war bereits in Schatten versunken und schien die verfallene Festungsanlage in seinem Farbton widerzuspiegeln. Und dahinter

begannen die endlosen Felder, die diesen Teil der Herzlande auszeichneten. Kellvian sah nur einen Augenblick zurück, dann jedoch wendete er den Kopf und sah in Richtung Sonne. Morgen würden sie ihren Weg dorthin fortsetzen. Und wenn alles gut ging, würden sie Vara noch vor dem Ende des nächsten Tages erreichen können.

>

0

Hörbuch

Über den Autor

EagleWriter
...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich..
Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-)

Oh und mich gibts auch bei MyStorys
http://www.mystorys.de/profil/EagleWriter
Wattpad :
https://www.wattpad.com/user/Eagle_Writer
Bookrix
http://www.bookrix.com/-fp5b8dec42cb535/
Und bei Schreibernetzwerk :
http://www.schreiber-netzwerk.eu/de/Member/2648/EagleWriter/
Und Storyhub
https://storyhub.de/profil/EagleWriter

Leser-Statistik
5

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

109065
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung