Lügenbildner
Schimpften sie mir nach. Schimpften mich fort in den Schlamm, auf die Knie, wo ich verenden soll, wie ihr es sagtet. Wolltet es nicht mehr hören. Wolltet kein Wort mehr über meine Lippen kommen lassen, kein gelogenes, keines das sprach voll Wahrheit. Ward ihr es Leid, meinen Geschichten zu lauschen, meine Schlösser aus Lügen zu bestaunen.
Kann ich euch verstehen, wie sehr ihr seid meine Lügengebilde Leid. Wollt nichts mehr hören, nichts mehr glauben, nicht mehr sehen, die prunkvollen Schlösser, ich schuf aus meinen Worten,
voller Lug und Trug.
Doch versteht ihr nicht, was den Künstler der Lügenschlösser, macht zu dem was er ist. Denkt doch nach, seht mich an, wie ich vor euch im Schlamm hock und nichts sag als die falsche Wahrheit, meiner Seele, spricht.
Woher kommen die Lügen, wie ein Fluss aus meinem Mund, wollen nicht verstummen, wollen nicht aufhören zu fließen, nicht versiegen, sprudeln auf ewig munter weiter. Weil meine Seele braucht den Leim, braucht um nicht zu zerfallen, all diese falschen Worte, um zu bleiben wahr.
Ist Hass den ich verspür, auf all das hier und all das jetzt, nur der Hass auf mein Selbst! Spuck ich nun all die Lügen aus, die meine Seele heilen soll. Doch Abneigung ist meine Ernte, fruchtbar, ja, doch versteht ihr es nicht, weshalb ich schuf diese Schlösser, meiner Lügen, nur.
Durch Niedertracht wurds‘ gezogen, mein wertlos Leben, ja und so werd ich weiter Lügen spucken, immer zu und versuchen, ohne Hoffnung, meine Seelenteile bringen zu Einem! Unmöglich, ist es doch. Aber ihr versteht
es nicht und immer werd ich durch den Schlamm kriechen, die Teile meiner aufsammeln, zusammenfügen, das sie wieder zerspringen.
Der Leim, die falschen Worte, die halten die Splitter meiner Selbst zusammen, werden wieder weggewaschen und verschwimmen und der Welt entschwinden und ich wird wieder sein Entzwei.