Die erde und die tränen
Schwester, meine Liebe, meine Gute, immer Treue, immer Meine! Warst immer da, wirst immer sein an meiner Seit, wirst mir geben den Trost den ich brauch, nur von dir. Deine Haut, so weich und warm, manchmal trocken, manchmal fest, manchmal kalt, manchmal feucht.
Waren deine Arme immer da, wenn ich sie nicht halten konnt, mehr. Immer wenn mein Körper schien aus Blei, immer wenn ich braucht deine Tränen gar, schickte der Himmel mir den Regen und nichts war mehr so wie es war. War
plötzlich alles weg, fort gespült mit dem Regen, fingst du auf in deinen Armen.
Und meine Tränen fließen warm, unter eisigkaltem Regenschauer dahin, verschmelzen mit all der Traurigkeit und du fängst sie mir auf. Fängst meine Tränen auf, saugst sie wie den Regen auf. Und meine Zehen graben sich in deine Haut, immer weich und immer fest, immer kalt und immer warm.
Wirst du wohl immer für mich da, wenn ich brauch deine Arme, deine Tränen, deine Haut und Wärme, wohl. Doch eines Tages wirst du mich nehmen, meinen Körper und ich werd tot und
glücklich in deinen Armen liegen. Immer ruhend, immer still, nie mehr leidend.
Doch auch aus dem Reiche, wo Tote wandel, werden meine Tränen sein, dir Trank. Wenn du sie und das Wasser des Himmels, zu dir nimmst. Alles nimmt, von mir und von allem. Bis alle Traurigkeit, alle Wehmut, alle Scham und all die Pein, sind nur bei dir.
Stark bleibt dein Herz. Wirst immer da sein, für ein Jeden hier auf der Welt, Schwester, meine Liebe, meine Gute, meine Treue, immer Meine!