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Steuerhinterziehung eine Randbemerkung

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"Uli Hoeneß hat Pech gehabt"
Veröffentlicht am 12. März 2014, 14 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Uli Hoeneß hat Pech gehabt

Steuerhinterziehung eine Randbemerkung

Steuer und Straftat

Aus aktuellem Anlass sei eine Randbemerkung zu dem Steuerhintzerziehungsprozess des Uli Hoeneß angemerkt.


Jeder kann hier einen Kommentar abgeben. Auch diejenigen, die nicht eingelogged sind.


Eine Weiterverbreitung empfände ich als positiv!



Copyright: G.v.Tetzeli

Cover: myStorys

Eine kleine Randbemerkung zur Steuerhinterziehung

Die Steuerhinterziehung ist in Deutschland eine Steuerstraftat, die nach § 370 der Abgabenordnung (AO) mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe geahndet wird. Auch der Versuch ist strafbar. Trotz vollendeter Steuerhinterziehung tritt Straffreiheit ein, wenn der Täter sich selbst anzeigt, bevor die Finanzbehörde die Ermittlungen beginnt – unabhängig davon, ob die Ermittlung mit dem expliziten Ziel der Steuerstraftataufdeckung gestartet wurde (z.

B. Betriebsprüfung – Prüfungsanordnung) (§ 371). Straffreiheit tritt jedoch nur ein, wenn die hinterzogene Steuer innerhalb einer von der Finanzbehörde zu setzenden Frist nachentrichtet wird (§ 371 Abs. 3 AO). So steht es im Gesetz. Eine einzigartige Gesetzesvorschrift!

Ich bin nach wie vor ohne Fehl und Tadel, wenn ich eine Straftat begangen habe, sofern ich zahle. Der Hinterzieher kann also einen Straftatbestand mildern, in dem er sich frei kaufen kann. Legt er die Summe seiner Steuerhinterziehung vollständig dar und wusste er nicht, dass gegen ihn bereits ermittelt wurde, so geht er nicht straffrei aus,

aber das Gefängnis (und natürlich Vorstrafe) hat er abgewehrt. Er muss die Steuern nachzahlen (die Gelder, die ihm sowieso nicht gehört haben) und muss eine Strafe in Höhe einer gewissen Summe hinnehmen. Damit ist die Sache erledigt.

Ich frage mich, ob der Gewinn, denn er ohne den illegalen Geldeinsatz nie hätte machen können, ebenfalls gezahlt werden muss.


Es folgt – blütenweiße Weste. Ich bedaure einerseits Uli Hoeneß, andererseits habe ich kein Verständnis für ihn. Er ist offensichtlich ein Zocker. Und so zockte

er eben.


Hintergrund: Unser Herr Wolfgang Schäuble nimmt persönlich die beschwerliche Reise, trotz Rollstuhl, in Kauf, um mit der Schweiz zu verhandeln. Ziel ist es, Straftäter zu Gutmenschen umzumodeln. Alle Steuerhinterziehungen der Vergangenheit sind gar keine mehr. Es sind legale geschäftliche Transaktionen! Der Straftäter der Vergangenheit ist hipp, cool, raffiniert und eben taff! Nichts anderes! Und wenn man taff sein will, dann ist Uli Hoenes dabei. Fraglos und bewundernswert. Nicht umsonst bekleidet er Positionen, die er inne hat. (es betrifft nicht nur den FC-

Bayern, sondern auch, noch lukrativer, die Bayern München AG).

Ist Herr Hoeneß eigentlich frei gestellt worden, bis die gerichtliche Klärung erfolgt ist?

Normalsterblichen ereilt ein solches Schicksal regelmäßig.

Für diese Idee des Herrn Schäuble begeistern sich eine Unzahl von Gutverdienern. Alle haben, ohne Steuer zu zahlen, plötzlich eine reine Weste. Weiter zu den Verhandlungen mit der Schweiz. In Zukunft sollen dann die Schweizer Banken auf Anfrage (wann findet die statt?) die Konten des Betreffenden offen

legen. Der Hintergrund: Die deutsche Steuerbehörde ist dermaßen beschäftigt Lohnempfänger wegen Minibeträgen auf die Finger zu klopfen, dass für die wirklichen dicken Fische kein Personal zur Verfügung steht. Nicht nur, dass Herr Schäuble unumwunden zugibt, dass Deutschland nicht in der Lage ist überall Steuern einzutreiben, er manipuliert auch das Strafrecht durch die Hintertür.

Viele wissen gar nicht wie knapp dieses kriminelle Bubenstück gefehlt hat.

Jetzt prasselt das Zockerpech auf Uli Höneß

ein. Ach herrje, auf einmal hat die Sache einen Haken: Man ist plötzlich doch, wider Erwarten, trotz "gut unterrichteter Kreise", ein Straftäter. Allerdings gibt es eben noch das frei Kaufen einer Straftat. Ich lege alles offen, zahle die Steuern und noch eine Geldstrafe oben drauf. Die leidige Sache hat sich.


Auch hier zockt Uli Hoeneß. Seine Anwälte blubbern was von aktiver Mitarbeit und verzögern auf Teufel komm raus. (Was nach dem Prozess aufkommt, ist dann nicht mehr von Belang). Dann erschlagen sie die Justiz mit 52.000 Seiten auf einem Stick. Zugegangene Unterlagen kurz vor

Prozessbeginn. Was geschah während der 14 Monate bis zu Verhandlungsbeginn? Ich will es nicht unterstellen, aber möglich wäre doch intensive Verwischungsaktivität. Leider ist nun nicht nur die Höhe, um die es bei diesem Prozess geht, entscheidungsrelevant, sondern auch das nach und nach Kleckern der Beträge.

Fragwürdig ebenfalls: Hat er bereits gewusst, dass jemand sich an seine Fersen geheftet hat? Schreckte ihn nicht erst eine Meldung hoch? Die grunsätzliche Frage ist noch nicht beantwortet. Wenn man Uli Hoeneß unterstellen mag, dass

er geradezu krankhaft spielsüchtig sei, warum knobelt er dann mit Geldern, die in der Schweiz liegen? Die Steuervermeidung war geplant. Herr Schäuble kann sich mit Herrn Hoeneß noch vor Urteilsverkündung treffen und ihm bedauerlich mitteilen: „So vielen wunderbaren Mitgliedern der Gesellschaft, einschließlich unseren Lobbyisten, wollte ich nur Gutes tun. Leider bin ich gescheitert.“

Dann, nach der Urteilsverkündung kann er noch hinzufügen - so, wie sie auch.


Das Urteil ist gefallen und außerordentlich milde. Bis zu 10 Jahren drohten bei besonders schwerer Schuld. Warum hat er nicht gleich 30 mio auf den Tisch gelegt?

Dann wäre alles glimpflich verlaufen. So zockte er erneut und verlor, wie ihm das ja angeblich bei seinen schweizer Geldern auch passiert ist.

In jedem Fall bleibt es bei der Steuerschuld von 27 mio. Ich glaube, dass der Betrag noch viel höher war.


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welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
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Rajymbek Das hatten wir zuletzt beim Ablasshandel, Günter.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste 
Göttlicher Kommentar!!!!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber JA, ich möchte auch, dass er für das, was er getan hat, zur Rechenschaft gezogen wird! Nicht mehr und nicht weniger!
Und nein, ich finde, er macht keinen satten Eindruck, schon eher einen angeschlagenen.. Doch auch mein Mitgefühl hält sich in Grenzen!! Auch wenn ich weiß, dass er tatsächlich Einer ist, der - wie man so schön sagt - soziale Verantwortung wahrgenommen hat. Aber das zählt jetzt nicht. Zurecht!!!
Was ich jedoch am Allerwenigsten mag, ist dieses
"Rundumverteufeln" eines Menschen, der in der Sch..... sitzt. Was das betrifft, hat mir die Wulf-Geschichte und das, was davon übrig blieb, schon sehr zu denken gegeben!!!
LG Merle
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Pech?
Wer so viele Millionen hat, der soll mal schön Steuern zahlen, so wie wir alle auch!
Nee, der tut mir gar nicht leid, ist ja selber schuld!
Gerecht wäre es, wenn der in den Knast geht, und der andere gleich mit, der uns schon beim Einigungsvertrag übern Tisch gezogen hat, und der Krause ist vom selben Schrot und Korn ...

LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Hach da hat er scheibchenweise immer mehr zugegeben, würde mich nicht wundern, wenn da immer noch was draufkommt. Für Leute, die ihren Reichtum durch Zocken verdient haben, habe ich sowieso nichts übrig, die drehen doch nur die saubere Seite der Weste nach oben. Aber wie sagte man früher schon? Unrecht Gut gedeiert nicht! Ich verstehe sowieso nicht, was man mit sooooo viel Geld machen sollte, ausser sich falsche Freunde zu kaufen. Aber wenn man auf den Grund der Dinge geht, sind es ja letztendlich die Fans, die für den Mister "Fußball" auch ihr letztes Hemd noch ausziehen, um die horrenden Eintrittspreise zu zahlen.
Übrigens, ich glaube unser Finanzminister heißt Schäuble, aber vielleicht hast Du den Namen extra nicht richtig geschrieben wegen der NSA (lach)?

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Liebe baesta!
Das ist doch die Unverfrohrenheit des Gerichts: Ich kann nur ungefähr - zu Gunsten des Angeklagten, abschätzen, dass es sich um soundsoviel Millionen handelt, sagte die Finanzbeamtin aus. Beide haben einvernehmlich die jetzigen gutgeschönten Zahlen akzeptiert, nämlich die Verteidigung (blitzschnell) und die Staatsanwaltschaft (notgedrungen, sonst müsste man den Prozess bis zur endgültigen Sichtung vertagen).
Somit ist alles, was darüber hinaus unterschlagen wurde, für immer und ewig vom Tisch. Es kann nichts mehr nachkommen! Die einzige Möglichkeit wäre, wenn die Staatsanwaltschaft einen Nachtrag als Anrtrag stellen würde (-mit Vertagung des Prozesses).
Bedenke: Recht und Gerechtigkeit. Ich überarbeite dieses Buch nach Verkündung des Urteils.
Kurz meine ganz persönliche Meinung: Da reden wir von hundert Millionen, nicht weniger. (Bedenke: Herr Hoeneß verfügt und verfügte durchaus über seine Kontakte über Insider-Wissen)
Punkt 2:
Intensiv wird geforscht, wie die Öffentlichkeit über diese Machenschaften informiert wurde. Das ist strafbar! (Anzeige von Uli Hoeneß) Mein Gott, so konnte man die ganze Sache leider nicht intern unter den Tisch kehren!
Glaube mir, das hätte wunderbar funktioniert.
Lieben Dank für Dein Engagement!
LG
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Danke baesta, ich habe es geändert. Wir wollen denjenigen, der sich sowieso auf grundsätzliche Straffreiheit von Steuerhinterziehern einsetzt, die sich, wenn sie erwischt werden, dann selbst anzeigen, auch beim richtigen Namen nennen!
Vor langer Zeit - Antworten
baesta So ist es. Einer kleinen Kassiererin, die ein Brötchen "klaut", wird ein Prozess gemacht, aber die, die Millionen klauen, da werden zwar Scheinprozesse geführt, aber letztenlich passiert denen doch nichts. So viel Geld kann man ja gar nicht mit ehrlicher Arbeit verdient haben. Ich sage es ja immer. Manche können gar nicht so viel arbeiten, wie sie verdienen......
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Steuerhinterziehung eine Randbemerkung"
Also schauen wir mal, ob es dem großen Zampano
bei diesem hübschen, feinem Monopoy-Spiel nicht trotzdem noch gelingt, adhock einfach mal die "Gehen -Sie-aus-dem-Gefängnis-Karte"
schnell noch aus dem Hut zu zaubern.
Wahrlich wundern tät es mich nicht, hat er doch wenigstens jetzt alles offen auf den Tisch gelegt... ...grinst*
Ein Schelm, wer Arges dabei denkt...
LG Louis ;-)))
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE 
Hallo Günter,
DANKE, dass Du dieses Buch herausgebracht hast.
Ich habe alles gelesen und denke auch so, dass die Gesetze es sind, welche die GROßEN STEUERSÜNDER ganz oder fast straffrei laufen lassen, und die kleinen Leute vom Finanzamt.....
Die Gesetze benötigen eine Veränderung!!!!
Wir bräuchten wieder einen Eike von Repkow ! Denn es ist NICHT richtig, dass man sich vor dem Gericht "freikaufen kann". So wird es immer große "Sünder" geben, die noch "gelobt und bejubelt" werden.
Liebe Grüße
Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
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