JOSEF
Vor Jahren begann es irgendwann,
da traf ich diesen älteren Mann.
Im Treppenhaus haben wir uns gesehen,
er kam von draußen und blieb stehen.
Dann fing er an von sich zu erzählen,
auch heut würd‘ er nicht auf Arbeit fehlen,
das Ganze schon seit 70 Jahren,
auch sein Alter durfte ich erfahren.
Seitdem ging ich ihn manchmal besuchen,
immer mal wieder backte er Kuchen.
Mit der Zeit hatte ich ihn richtig gern,
er nannte mich liebevoll: „Mein Stern“.
Vor einer Weile wollt‘ ich wieder hingehen,
er öffnete, freute sich, mich zu sehen.
Jedoch, die Gesundheit war angeschlagen,
doch niemals würde er das sagen.
Seltener konnte ich ihn nun erblicken,
ihn mit meinem Besuch beglücken.
Ich arbeitete nur in diesem Haus,
erfuhr nicht, er zog vor Wochen aus.
Wo er heut lebt, ich weiß es nicht,
im Haus bringt keiner ins Dunkel Licht.
Muss ich erst in der Zeitung lesen
seine Zeit ist um gewesen?
.
.
.
Nein, denn ich habe ihn gefunden,
verbrachte mit ihm ein, zwei Stunden.
Er weiß nicht, woher er mich kennt,
doch Freude dennoch in uns brennt.
©Sylke Eckensberger
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