Gedichte
Herz des Malers

Herz des Malers

Ist es leicht zu beschreiben, leicht es zu fühlen, viel zu schwer doch, es zu verstehen, was des Malers Herz so beschwert, was sein Haupte nieder senkt, was macht seinen Verstand so wirr und verloren. Widmete sich der Maler einst, all seinem Verstand, seinem Geist der tanzt durch jedes seiner Werke, bunt und farbenfroh, so edel, wie des Pfaus Gefieder, so rußschwarz, so ehrenlos, so verhasst und verdorben, wie des Raben Federtracht. Ist des Malers Herz so vielseitig, so unverständlich für die großen Leut‘ da Draußen, die nicht können sehen was den Maler quält, was er da tief in sich vergraben hegt und pflegt. Welch Keim des Wahnsinns in ihm blüht. Hat etwas sich in ihn vergraben, seine Klauen in ihn geschlagen, seine Hand verdorben gemacht, seine

Augen leer nun starren, sein Gesicht nun Leiden spricht.

Doch was singt, doch was spricht, des Malers Werke sind! Wie sollen die großen Leut‘ es denn verstehen? Haben die Welt nicht wie der Maler gesehn‘. Können es nicht verstehen, können nur gehen, können nur dumm da stehen. Können nur sich selber sehen. Nicht das Hier und auch nicht Jetzt. Sind sie blind für all das Leid, was der Maler tragen muss im Herz. Für all die Dummen dieser Welt

© Schattenpuppe 2014