Fantasy & Horror
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 13

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"Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 13"
Veröffentlicht am 06. März 2014, 36 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Iakov Kalinin - Fotolia.com
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 13

Der Kaiser der fliegenden Stadt Kapitel 13

Einleitung

Geboren in der fliegenden Stadt, ist Kellvian lange mit einem Leben konfrontiert, das sich manch einer Wünschen würde. Doch als er sich eines Tages entscheidet, sein behütetes Leben als Sohn des Kaisers hinter sich zu lassen , beginnt für ihn eine Reise, von deren Ausgang plötzlich das Schicksal des ganzen Kaiserreichs abhängen könnte. Nichts ahnend, das bereits eine Macht in den Schatten lauert, die nur auf ihre Gelegenheit gewartet hatte, bricht Kellvian auf in eine Welt, die am Rand eines Bürgerkriegs

steht. Bildquelle : Jochen Pippir / pixelio.de

Ähm... Extra langes Kapitel ^^

Kapitel 13 Ein Geständnis


,, Herr, seid ihr das ?“ Kellvian traute seinen Augen nicht ganz, als ihm die vertraute Gestalt zuwinkte, die dort aus dem sich nur langsam auflösenden Nebel auftauchte. Syle ? Und ihm folgte eine zweite, abgehetzt wirkende Person. Kell erkannte das Barett, bevor der Rest des Mannes aus dem Nebel auftauchte. Walter de Immerson. Die zwei mussten gerannt sein um ihn einzuholen. Oder sie waren die Nacht über durchgelaufen. Die dunkelblauen Gardeuniformen waren schmutzig und abgerissen und wohl

niemand, der die beiden nicht kannte, würde vermuten, dass sie zur kaiserlichen Garde gehörten. Nein, im Augenblick wirkten die beiden auf ihn mehr wie Landstreicher, wie sie grade in Sichtweite am Flussufer standen. ,, Was macht ihr beide denn hier ?“ , wollte er wisse, während er ihnen entgegenging. Auch Jiy war stehengeblieben und sah zu den zwei Neuankömmlingen herüber. Vielleicht war es nicht ganz verkehrt, das seine zwei Verfolger oder… Leibwächterin Moment mehr wie Strauchdiebe aussahen. ZU erklären, warum ihn zwei Gardisten aus der fliegenden Stadt verfolgten würde eine

Weile dauern. Syle hatte das Gewehr von der Schulter genommen und richtete es auf die Gejarn. ,, Zurück , Herr. Haltet euch von diesem… Ding fern.“ Kell hob die Hände. ,, Ganz ruhig Syle. Und ihr Walter lasst die Waffe stecken.“ Der junge Adelige hatte bereits eine Hand an den Säbel gelegt. Kurz war Kell sich nicht sicher, ob er auf ihn hören würde. Dann ließ der Gardist die Waffe los. ,, Wer sind die beiden ?“ , wollte Jiy wissen. ,, Ähh… Freunde von mir. Warte kurz hier.“ Kell machte sich daran, das kurze Stück Weg zwischen sich und den zwei Gardisten zu überbrücken. Der Kies

unter seinen Füßen knirschte. Was machte er denn jetzt bloß? ,, Nimm endlich das Gewehr runter Syle.“ , sagte er, als er den Fluss erreichte. ,, Habt ihr eine Ahnung, wo wir hier sind ?“ , erwiderter dieser aufgebracht. ,, Und sie ist…“ ,, Ebenfalls ein Freund.“ , antwortete Kell. ,, Und ich habe euch einen Befehl gegeben.“ Der große Gejarn brumme mürrisch, dann ließ er aber tatsächlich die Muskete sinken. ,, Also gut Kell. Ihr hattet euren Spaß.“ sagte De Immerson und drängte sich an seinem Gefährten vorbei. ,, Jetzt aber

werdet ihr mit uns kommen.“ Der Ton des Mannes machte klar, dass er keinen Wiederspruch dulden wollte. ,, Das kann ich nicht.“ , erwiderter Kell ruhig. ,, Wollt ihr mich verar…“ ,, Walter. Lass ihn reden.“ ,, Ihr seid ja vollkommen Verrückt. Wenn auffällt, das Kell wirklich fehlt sind es unsere Köpfe, die hier auf dem Spiel stehen….“ Jiy beobachtet die drei aus einiger Entfernung. Näher wagte sie sich nicht. Der große Gejarn hatte die Waffe zwar gesenkt, sah aber nach wie vor

misstrauisch zu ihr herüber. Der Nebel schluckte die meisten Worte und zumindest Kell und der fremde Gejarn sprachen in einem leisen Tonfall. Nur das Geschrei des anderen Menschen konnte sie ohne Probleme verstehen. Wer waren die zwei? Nicht das es wichtig war. Sie spähte in den Nebel. Ein paar Schritte und die Gejarn könnte außer Sichtweite verschwinden. Einfach umdrehen und loslaufen. Und Kell würde… Er würde alleine weitergehen. Vielleicht verpasste er die Furt und würde einen anderen Weg nehmen. Einer, der nicht in den sicheren Tod führte. Versuchte sie grade sich davonzustehlen? Jiy seufzte. Sie wollte ihn nicht sterben

sehen, so einfach war das. Wie auch immer Kell es geschafft hatte, sie lebte noch. Und das machte ihr Angst. Was genau war dieser Mensch noch? Vielleicht schuldete sie ihm tatsächlich etwas Nein, Nein verdammt. Sie hatten ihre Heimat niedergebrannt. Ohne Grund. Es hatte im ganzen Ort kaum drei Kämpfer gegeben. Und dafür würde Blut fließen und wenn es nur ein einzelner Mensch war. Bis Lore gesühnt wäre, würden es viel mehr werden… Verflucht, sie konnte das nicht. Sie war selber keine Kämpferin. Aber… ,, Ihr müsst mit uns kommen !“ Das war die Stimme des Mannes mit dem Barett,

die durch den Nebel drang. Das wäre das Beste. Wer immer diese Freunde von Kell waren, offenbar hatten sie nach ihm gesucht. Und wenn er mit ihnen ginge, wäre ihr Dilemma gelöst. Bitte lass ihn einfach mitgehen. ,, Ich verliere langsam die Geduld.“ Plötzlich klang das Aufeinanderschlagen von Stahl aus dem Nebel. Der fremde Mensch hatte mit der Waffe ausgeholt und offenbar versucht, Kell mit dem Handschutz einen Schlag ins Gesicht zu versetzen. Dieser war aber um einiges schneller, als sein plötzlicher Gegner. Der Säbel glitt an der Klinge von Kells Degen ab. Noch im gleichen Augenblick Hieb er dem Mann den Säbel

aus der Hand. ,, …Tyrus beigebracht…“ , sagte Kell ruhig. Er klang nicht wütend, auch wenn sie wieder nur die Hälfte verstand. Was machte sie überhaupt noch hier? ,, Bist du verrückt geworden ?“ Syle riss Walter zurück, bevor dieser sich seine Waffe wiederholen konnte. ,, Er wird noch mal erwachsen werden müssen.“ ,, Ich handle grade genauso, wie ich muss. Ihr sagt ich soll erwachsen werden Walter? Ich tue grade das einzige, was mir übrig bleibt. Ihr wart nicht dort, ihr habt es nicht gesehen und ich werde euch nicht begleiten. Es tut

mir leid. Aber ich werde auch nicht zulassen, das ihr für meine Fehler bestraft werdet.“ Kell blieb trotz des Angriffs durch den jungen Adeligen erstaunlich ruhig. ,, Ich möchte außerdem, das ihr in die fliegende Stadt zurück kehrt. Sagt Vat… Sagt dem Kaiser, ich werde zurückkommen. Das verspreche ich. Nur eben nicht jetzt. Er braucht gar nicht zu probieren, nach mir suchen zu lassen.“ ,, Der Kaiser wird uns nicht mal sprechen lassen Junge.“ Offenbar hatte Walter sich etwas beruhigt. Syle gebot dem Mann jedoch weiter zu schweigen. ,, Lass ihn.“ ,, Ich möchte, das ihr ihm außerdem

folgendes ausrichtet.“ , fuhr Kell fort. ,, Sollte einer von euch beiden für meine… Flucht bestraft werden, kann er sich einen neuen Erben suchen. Glaubt mir, das funktioniert.“ ,, Kellvian. Ihr seid ein unvernünftiger, absolut irrer…“ ,, Genug. Sucht euch aus, was ihr tun werdet. Geht zurück, oder versucht mich aufzuhalten. Aber glaubt nicht, dass ich meine Meinung ändern werde. Ich kann es schlicht nicht.“ ,, Fein. Ihr bekommt euren Willen.“ Walter machte eine wegwerfende Handbewegung. ,, Ich hoffe nur, dass ihr zufrieden damit seid. Das wird folgen für euch

haben.“ ,, Als ob mir das nicht klar wäre. Ihr glaubt vielleicht, ich handle unbedacht. Aber ich habe lange genug darüber Nachgedacht.“ Der Adelige antwortete nicht mehr, sondern drehte sich schlicht um und hob seine verlorene Waffe wieder auf. ,, Syle ?“ ,, Ich weiß nicht, was euch hierzu treibt Kell. Und ich will es auch gar nicht wissen. Sorgt nur dafür, dass ich lebend wieder in der fliegenden Stadt auftaucht.“ ,, Nichts anderes habe ich vor.“ Der Gejarn sah ihn einen Augenblick unsicher an. ,, Nein Kellvian.“ , sagte

Syle schließlich, ,, Das glaube ich nicht. Aber passt auf euch auf.“ Er sah misstrauisch zu Jiy, die ein Stück entfernt stand. ,, Und auf euren Rücken.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ Walter kaum eine andere Möglichkeit, als ihm zu folgen, oder da zu bleiben. Der junge Adelige blieb noch einen Moment unsicher stehen, als Syle an ihm vorbeistapfte. Kell versuchte einzuschätzen, ob der Mann einen Alleingang wagte und noch einmal versuchen würde, ihn anzugreifen. Kell hatte grade Glück gehabt, das war ihm klar. Und auf eine Art konnte er es keinen von beiden Übel nehmen. Sie

machten sich nur Sorgen um ihn und zumindest Syles Sorge war echt. Doch wie hätte er ihnen erklären sollen, was nicht mit ihm stimmte, wenn er es selber nicht wusste. Kell konnte nicht benennen, was er verloren hatte, aber es hatte ihn keine Nacht mehr ruhig schlafen lassen. Erst gestern unter den Sternen war es ihm gelungen, zum ersten Mal wieder so etwas wie Ruhe zu finden, wenn auch nur kurz. Kell sah den beiden Gestalten nach, bis der restliche Nebel sie verschluckte. Der letzte Rest eines Lebens, in das er nicht zurückkehren wollte, damit hatte Syle recht gehabt. Er hatte ein Versprechen gegeben, es trotzdem zu tun. Wenn er

wieder Ruhe fand. ,, Wer war das ?“ , wollte Jiy wissen. Kell hatte nicht einmal bemerkt, wie sie sich genähert hatte. Wie viel genau hatte sie von dem Gespräch mitbekommen? Es konnte nicht zu viel sein, dachte Kell. Und dafür war er dankbar. Er wusste, wie die Leute in den goldenen Hallen reagierten, wenn sie erfuhren, dass der unscheinbare junge Mann, der ziellos durch die fliegende Stadt zog der Erbe des Kaisers war. Sahen sie vorher eher unsicher und sogar mit Verachtung auf ihn herab, änderte sich das fast schlagartig. Manche der Adeligen versuchen ihn zu beschwatzen, andere mieden ihn plötzlich

und wieder andere erhofften sich offenbar durch gespielte Freundlichkeit einen Vorteil. Niemand auf dieser Reise würde erfahren, wer er war, solange es sich vermeiden ließ. Vorsichtig nahm er die Hände hinter den Rücken und streifte den Siegelring ab. Wieder überlegte er, ihn wegzuwerfen, dann jedoch verbarg Kell den Silberreif in der Hosentasche. ,, Das waren einige Leute, mit denen ich einmal zu tun hatte. Das ist aber ab jetzt vorbei.“ , sagte er. ,, Vor mir liegt jetzt nichts mehr, als den Kopf etwas frei zu bekommen.“ Kell rückte seine Tasche zurecht und ging an ihr vorbei. ,, Komm, soweit kann es ja nicht mehr bis zu unserem Ziel

sein.“ ,, Nein…“ , meinte die Gejarn und folgte ihm zögerlich. ,, Leider nicht.“ Während sie ihren Weg fortsetzten, wichen die dichten Wälder langsam zurück. Stattdessen schimmerten bald Wiesen und goldene Ebenen voller Weizen zwischen den letzten Zweigen hindurch. Kell hatte die endlosen Felder der Herzlande schon oft genug von der fliegenden Stadt ausgesehen, doch aus der Luft wirkte das Schachbrettmuster aus Wäldern, Wiesen und Kornfeldern winzig. Erst hier, wo er direkt davorstand erkannte er seinen Irrtum. Der Wald, durch den sich der Fluss zog blieb nun endgültig hinter ihnen zurück

und auch der Nebel hatte sich endgültig aufgelöst. Glitzernd strömte das Wasser dem sie folgten über einige Stromschnellen hinweg. Das Licht der Sonne brach sich in den Kaskaden und brachte die Luft dazu, in allen möglichen Farben zu schimmern. Es war kein Wunder, das sich schon die Kaiser der ersten Dynastie seit jeher immer mehr diesen Ländern verbunden gefühlt hatten, als dem kalten Norden oder den Süden mit seinen Steppen und Wüsten. Hier lag die eigentliche Lebensader von Canton. Einzelne, offenbar nur selten benutzte, Wege zogen sich zwischen den Feldern und einigen eingezäunten Weiden hindurch. Offenbar ließen sie die Wildnis

langsam hinter sich. Und der Fluss verlief gleich hinter den kleinen Wasserfällen viel langsamer und flacher. Man konnte fast trockenen Fußes ans andere Ufer. Das musste die Furt sein… Erst jetzt bemerkte Kell, das Jiy offenbar schon vor einer Weile stehen geblieben war. Er drehte sich zu ihr um. Irgendetwas schien nicht mit ihr zu stimmen, wie sie fast hundert Schritte entfernt an einem der letzten Bäume lehnte. ,, Stimmt etwas nicht ?“ , wollte er wissen. ,, Alles bestens.“ , erwiderte sie ungehalten. ,, Aber…“ ,, Aber

?“ ,, Was bist du Kell ? Ich sollte tot sein.“ Kell nickte. Am liebsten würde er auch verschweigen, was er war. Aber welchen Nutzen hätte das? ,, Das Blut des alten Volkes fließt durch meine Adern. Das war aber auch nicht schwer zu erraten, schätze ich.“ ,, Aber du bist kein Ordenszauberer ?“ Kell lachte. ,, Ich bin gar kein Zauberer. Das einzige, was ich beherrsche, ist Wunden heilen. Aber ich glaube, das doch ganz gut. Ich kann Verletzungen heilen an denen jeder unter Garantie sterben würde, ja ich kann sogar jemanden zurück holen, der seit Minuten nicht mehr atmet, aber die Schwelle des

Todes, wenn dem Körper der Lebensfunke endgültig verloren geht… das kann niemand überwinden. Vielleicht konnte es das alte Volk, das bisschen verdünnte Magie, das durch mein Blut rinnt reicht dafür jedoch nicht aus. “ Halb hatte er sich die Worte aus Tryus Erläuterungen zu Recht gelegt. Es klang ein wenig gestelzt, aber… es war letztlich die Wahrheit. ,, Ich bin völlig harmlos.“ , fügte er hinzu. Kell hoffte, dass es keine Lüge war. ,, Also ein unabhängiger Magier ? Ich dachte der Sanguis-Orden hätte die alle längst verdrängt oder nachträglich in ihren Orden geschleift.“ ,, Sagen wir einfach, sie hätten

Schwierigkeiten gehabt, das mit mir zu versuchen.“ , meinte Kell. ,, Ich bin… nur jemand, der nicht weiß wohin. Jemand, der versucht den Kopf frei zu bekommen. Also… wollen wir noch länger hier herumstehen oder endlich eine Siedlung suchen?“ ,, Sicher.“ , sagte die Gejarn. ,, Gehen wir.“ Sie machte aber nach wie vor keine Anstalten sich zu bewegen. ,, Jiy ?“ ,, Verflucht ich kann das nicht…“ Warum war sie nicht einfach gegangen als sie die Gelegenheit gehabt hatte? Jetzt war so oder so alles vorbei. Er war kein Ordensmagier…. Oder log er

schlicht? Dann würde sie gleich sterben, das war Jiy klar. Sie würde nicht einmal mehr dazu kommen, sich zu erklären. Und doch schien er immer noch Ahnungslos. Kell wirkte zwar besorgt, aber eben nicht um sich selbst. ,, Es… gibt keine Siedlung.“ ,, Das ist…. Überraschend muss ich zugeben.“ Und nach wie vor blieb Kell einfach ruhig. Er fragte nicht nach, er wurde nicht wütend… Er wartete ernsthaft darauf, dass sieweiterredete. Kell war sogar ruhig geblieben, als ihn einer seiner Freunde am Fluss attackiert hatte. Aber er würde noch wütend werden, da war sie sich sicher. ,, Oder besser, es gibt eine Siedlung in

der Nähe. Gleich über den Fluss. Aber du würdest sterben, sobald du dich ihr näherst. Ein Pfeil oder eine Klinge in den Rücken.“ ,, Ich bin mir nicht sicher, ob mir diese Aussicht gefällt. Eigentlich sahen meine Pläne vor, noch ein paar Jahre zu leben. Und du sagst mir das erst jetzt weil… ?“ ,, Weil ich dich nicht sterben sehen kann, verdammt. Das ist eine Falle. Eine Clansiedlung und keine freundliche.“ ,, Du gehörst also zu einem abtrünnigen Clan.“ , stellte Kell fest. Bildete sie sich das ein, oder lächelte der Mensch grade? Jiy konnte sich nur dazu bringen, zu nicken. Kell schwieg einen Augenblick. ,, Aber

du hast mich grade gewarnt.“ , sagte er schließlich. ,, Du rettest mein Leben. Ich rette deines.“ , antwortete sie. ,, Wir sind quitt. Ich glaube kaum, das ich bleiben sollte.“ Jiy ging langsam rückwärts. ,, Wir sehen uns nicht wieder.“ Er kannte jetzt die ganze Wahrheit. Kell konnte gar nicht anders, als wütend werden. Und dann wollte sie so weit weg wie möglich sein. Jetzt musste er sie einfach hassen. Und warum bitte kümmert dich das? , fragte sie sich selbst. Es schert mich überhaupt nicht. Aber sie würde es genau so wenig ertragen ihn sterben zu sehen, wie zu merken, wie sich das seltsame

Vertrauen, das er in sie gelegt hatte, in nichts auflöste. Jiy zwang sich, sich umzudrehen. Ein Augenblick und sie würde loslaufen. Einfach wieder in den Wäldern verschwinden. Kell würde einen Gejarn niemals einholen…. ,, Warte kurz.“ Und noch immer klang er nicht wütend, sondern freundlich. Auch wenn jetzt eine seltsame Traurigkeit in der Stimme zu liegen schien. Zu ihrer eigenen Überraschung hielt sie tatsächlich inne. ,, Was noch ?“ , fragte Jiy. ,, Du weißt alles. Geh und leb.“ ,, Ich weiß jetzt, wo sich eine Falle befindet. Ich weiß nach wie vor nicht wo ich einen freundlichen Ort finde,

menschlich oder nicht. Aber du kennst dich hier aus…“ Sie drehte sich ungläubig zu dem Menschen herum. Manchmal erschien er ihr ernst und verschlossen und dann wieder fast kindisch naiv. Oder war das nur eine Maske? ,, Bist du irgendwie auf eine besondere Art dumm ? Ich habe versucht dich in eine Falle zu locken.“ ,, Ich bin nicht dumm, nur praktisch. Und davon ausgehend, das du grade die Wahrheit gesagt hast und mich auf der anderen Seite dieses Flusses der Tod erwartet. Und ich bezweifle, dass du mich damit belügst. Du wirst mich also grade nicht in eine weitere Falle führen.

Es sei denn, du hättest grade erst geplant mich zu hintergehen, auf der anderen Seite dieses Flusses erwartet mich tatsächlich eine freundliche Ortschaft und du hast darauf gesetzt, dass ich dich wieder um Hilfe bitten würde. Was ehrlich gesagt tatsächlich ziemlich dämlich wäre.“ Jiy fühlte sich… erleichtert? War es das? ,, Reden alle Menschen so viel ?“ Sie lachte. Sie verstand Kell vielleicht einfach nicht, aber es war schön, dass er sie nicht hasste. Das war… beunruhigend, dachte Jiy. Er war ein Mensch. Sie sollte gar nichts fühlen. Es sollte sie absolut nicht kümmern, was irgendein Mensch über sie dachte. Für

die meisten von denen waren sie doch kaum bessere Tiere, wie sie deutlich unter Beweis gestellt hatten. Aber wieso passte Kellvian nicht in dieses Bild. Ach verdammt, wieso konnte die Welt nicht einfach schwarz und weiß sein, wie noch gestern… ,, Nur die, die vom Himmel gefallen sind.“ , erwiderte Kell grinsend. ,, Also, du weißt wo eine Siedlung ist, in der ich nicht umgebracht werde ?“ Sie nickte. ,, Dann bring mich hin. Es sei denn, du hast vor mir doch noch in den Rücken zu fallen.“ ,, Nein. Nicht mehr. Du…“ Sie brach ab. ,, Ich glaube ich werde noch einmal

darüber nachdenken müssen, was ich von Menschen halte. Also keine Sorge, solange du unter deiner seltsamen Frisur keine Kaiserkrone versteckst, heißt das.“ Kell lachte, diesmal klang es aber seltsam nervös. ,, Los, komm, wenn wir uns beeilen, schaffen wir es bevor die Sonne untergeht.“ , forderte Jiy ihn auf. Das war... überraschend gewesen. Auf die positive Art. Und sie hatte getan, was ihr richtig erschienen war, vielleicht kam es grade nur darauf an. So schnell sie konnte, ohne zu rennen, ließ sie die Untiefen im Fluss hinter sich. Stattdessen setzten die zwei ihren Weg, weg vom Wasser durch die Felder und

ausgetretenen Pfade fort. Zwar schützte sie hier weder das nahe Wasser, noch die Schatten der Bäume vor den Strahlen der Sonne, aber Jiy kümmerte das wenig. Sie hatte das richtige getan, dachte sie wieder. Egal, was einige ihrer Clanbrüder und Schwester davon denken würden. Sobald Kell in einer Siedlung war, würde sie zurückgehen. Dann wäre ihre Schuld wirklich beglichen und sie könnte das alles vergessen. Kell vergessen. Verflucht du brauchst ihn nicht mal vergessen, er bedeutet nichts, schalt sie sich selbst. Ein Mensch, der aus der Norm viel… Nichts weiter. Was hatte er gesagt, warum er hier draußen war? Den Kopf frei

bekommen? Vielleicht würde ihr das auch grade ganz gut tun.

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Hofdichter Glück im Unglück führt zum Glück ...werd ein andernmal weiterlesen , das bin ich meiner Neugier schuldig ^^

LG Ephraim
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EagleWriter Neugierig bleiben^^ Danke
lg
E:W
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Zentaur das Kapitel hätte ruhig länger sein können.^^
lg Helga
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EagleWriter Tja..... Heute kommt vermutlich keines, mal sehen, vielleicht schaff ichs ja doch.
lg
E:W
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