Beziehungsangst
....die Angst vor Nähe
Was magst du seh´n,
wenn du mich ansiehst,
so wie jetzt?
Du wirkst gehetzt;
es ist,
als sähest du nicht mich,
sondern,
grad wie in einem Spiegel,
immer
und immer wieder
nur dich
und immer wieder
dich.
Wieso siehst du,
wenn du mich ansiehst
so wie jetzt
nicht einfach in mich rein?
Ist das so schwer?
Schein ich dir leer?
So leer,
das du nur Oberfläche
erkennen kannst
und gar nichts mehr?
Und nur,
weil ich dir Spiegel bin
bist du so voller Angst;
weil du nur sie,
die in dir ist,
und niemals
mich
erkennen kannst.
Und ich,
was kann ich seh´n,
wenn ich dich an seh´,
so wie jetzt?
Du wirkst gestresst;
es ist,
als sähe ich nicht dich,
sondern,
grad wie in blindem Glas,
kein Licht
in deinen Augen, nein,
kein Licht,
weil dir
Verdunkelung
als wirkungsvoller
Schutz erscheint.
Wieso seh´ ich,
wenn ich dich sehe,
so wie jetzt,
niemals
in dich hinein?
Weil du in mir
nur deine Angst
und Not gespiegelt siehst,
versperrst du mir
den Blick zu dir,
indem du dich
verschließt.
So steh´n wir
vor einander
und seh´n uns hilflos an,
weil keiner,
gleich, wie sehr er´s will,
den and´ren sehen kann.