Einheitsgraue Wintertage,
Frost bestimmt die Wetterlage,
nur eine Mütze, roter Strick,
findet dieses Wetter schick,
will die kalten Tage nützen,
Lockenkopf vor Kälte schützen.
Joggt vergnügt und gut gelaunt,
durch den Winterwald erstaunt,
ob der glitzernd weißen Pracht,
wie aus Zuckerguss gemacht,
verspielt küsst sie nen Nebelstreif,
nascht vom Baum ganz frischen Reif.
Fühlt sich eng naturverbunden,
täglich bei den Joggingrunden,
hübsch und jung und so allein,
da greift das Schicksal lenkend ein,
auf einer Lichtung, kurz vor zehn,
bleibt ein blaues Stirnband stehen.
Sportlich coole Markenware
formt gekonnt die Männerhaare,
eine Denkerstirn, die niemals kalt,
gedankt sei es dem Maschenwald,
und es kommt so,wie es muss,
man läuft weiter Fuß an Fuß.
Kommt sich nah und näher noch,
irgendwann dann klappt es doch,
und nach langen Aufwärmrunden,
hat den Faden man gefunden.
Der Lenz ist da und aufgewacht,
vom Himmelszelt die Sonne lacht.
Die Mütze muss - und das ist schade -
zur Sommerfrische in die Lade,
sie ist müde, fühlt sich schlecht,
das Leben zeigt sich ungerecht,
während andere im Freien sitzen,
muss sie hier im Finstern schwitzen.
Doch welch Glück, kann denn das sein,
auch unser Stirnband kommt mit rein,
und Zärtlichkeit bestimmt die Tage,
bis es enger wird, gar keine Frage,
denn es verbindet sie mit einem Mal,
ein rot blau gestreifter Kinderschal.