Gedichte
Wieviele ?

Wieviele ?

An ihren Tod denken viele, die leben,
von ihnen nur wenige an die Toten,
denen es zu Lebzeiten gefiel,
mit ihnen Gemeinsames zu erleben.
Die Wenigsten gedenken der Opfer,
die in zahlreichen Kriegen ums Leben kamen,
von denen nicht wenige ihr Leben
für viele, ihnen Unbekannten, zum Überleben hergaben.
Wieviele reden über die Vielen,
die vom Leben oder Tod gezeichnet,
kaum überleben werden ?
Wieviele reden mit jenen Leben,
denen Gevatter Tod viel mehr gefällt
oder über die außerhalb des Lebens weilenden,
denen der Sensenmann nicht  den Gefallen tat,
sie über die Klinge springen zu lassen ?
Wieviele berichten über selbsternannte Heroren,
die Legionen von schwarzen Männern bewegen,
Leichentücher über ausradierte Leben zu legen ?
Wieviele richten sich nach den Hyänen  
und an ihnen aus, wissend,
dass diese nur Menschenleben kosten ?
Wieviele berichten über die Toten,
die nur kurz von ihrem Leben kosten durften,
weil es anderen nicht kostbar genug erschien ?
Wieviele berichten über verletzte Menschenrechte
und richten die Verbrechen an wertlosen Versprechen ?  
Wieviele gedenken dem Leben ?
Wieviele danken es ihm - in ihrem ?
Wieviele handeln in ihrem - nach ihm ?
Wieviele wandeln sich ?

Und du ?
Wielange willst du noch überlegen zu überleben ?
Bist du schon einer von wenigen
oder bleibst du jemand unter vielen,
die garnicht so übel, einfach nur so weiter leben ?    



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Lancelot du Lac
09/2008