Blindflug
Er möchte alles richtig machen,
was oft fatale Folgen hat,
denn im Gewirr der Möglichkeiten
steht er dann manchmal plötzlich da,
fast wie ein Kind, das sich beim Spiel
verlaufen hat im weiten Wald.
Bei dem Versuch heraus zu finden,
was richtig sei´n mag, was nicht,
stell´n sich ihm erstmal ein paar Fragen:
wann? wo? für wen? aus wessen Sicht?
All das macht seine Suche schwierig,
er hat kein inneres Radar
auf das er sich verlassen kann,
das leiten könnte, klug und klar.
Er möchte alles richtig machen
doch weil die inn´ re Leitschnur fehlt,
sucht er umher auf tausend Pfaden,
die sich verzweigen unentwegt.
Ratlos, erschöpft, in Sorgenfalten
seh´ ich ihn manchmal und es tut
mir weh, denn ich kann wenig helfen,
weil er die eig´ne Richtschnur sucht.
Er hatte keine Möglichkeit,
den roten Faden je zu finden,
denn wichtig war die meiste Zeit,
nach Schutz zu suchen und er fand
kein´n and´den Weg, als zu verschwinden.
Bei dem Versuch, empor zu steigen,
aus diesem inneren Versteck,
erfüllt, weil er so lang´ dort weilte,
ihn was er sieht mit Angst und Schreck!
Ganz langsam nur und beinah so
wie ein verletztes Tier,
schöpft er Vertrauen, und das macht
mich froh und stolz :
er schenkt es mir.