Reupload. Überarbeitet.
Inspiriert durch Träume.
Kritik ist erwünscht, viel Spaß.
Am 6.05.2110 wurde ich geboren. Nicht in einem Krankenhaus, aber das war auch nicht üblich. Meine Eltern brachten mich in unserer alten Wohnung zur Welt. Das bedauerten sie immer zutiefst. Nicht weil sie mich nicht wollten, sagten sie immer, sondern weil diese Stadt keine Umgebung ist, in der ein Kind aufwachsen sollte, oder vielleicht sogar konnte. Von Kaumos war die Rede, eine Stadt, die zu früherer Zeit, Russlands Hauptstadt war. Damals hieß sie noch Moskau. Die 2 Silben zu vertauschen und die Stadt so umzubenennen war nicht sonderlich kreativ, aber zeigte
Wirkung. Denn damals sollte in kurzer Zeit Alles verändert werden. Als 2068 die Weltbevölkerung mittlerweile 10 Milliarden betrug, der Planet aus den letzten Löchern pfiff, und die Technik auch keine Lösung brachte, kam ein Mann, der alles umstellte. Er fragte nicht danach, er tat es einfach. Er hatte Geld und ein Ziel: Die Menschheit extrem zu dezimieren. Nach außen jedoch tat er als wäre er gutwillig, ein Held. Erst gewann er ihr vertrauen, indem er alle Atomwaffen und sonstige übermächtige Sprengkörper vernichtete. Etwas später schien er es tatsächlich zu schaffen, alle Länder zu vereinen. Es sah so aus, als würde sich alles bessern.
Die Oberhäupter tagten 1 Jahr. Seit langem war in den Augen der Menschen wieder Hoffnung und Freude zu erkennen. Doch dann, Mitte 2069, kam alles anders. Binnen kürzester Zeit wurden Großstädte rund um den Globus ausgebaut und wuchsen zu gigantischen Flächen. Kurz darauf wurde an alle Menschen verkündet, dass sie in diese Städte ziehen werden, denn alle anderen besiedelten Punkte würden zerstört werden. Jeder der sich weigerte wurde erschossen. Am Anfang wehrten sich viele. Als eine Mordanzahl von 100 Millionen durch die Medien ging, wurde es ruhiger und die Menschen zogen aus ihrer Heimat. Es waren 10,5 Milliarden.
Wenn es den Menschen gut geht, vermehren sie sich. Alles war Kalkuliert, jeder hatte Platz und durch die unerwartet hohe Zahl von Rebellierenden sogar noch etwas mehr, als am Anfang von den Oberhäuptern, sie nennen sich Erlöser, errechnet. Ungefähr 5 Jahre ging diese Umzugsprozedur. Anfang 2075 war es geschafft, alle Menschen waren in den Städten. Dort angekommen wurde ihnen sofort gesagt, was Sache ist. Es wurde nichts vertuscht, nicht lange gefackelt. Noch nie in der Geschichte wurden so viele Menschen, so direkt mit ihrem Schicksal konfrontiert. Sie waren jetzt auf sich alleine gestellt. Sie müssen
selber um ihr Überleben Sorgen. Die Wache sorgt nur dafür, dass keiner die Städte verlässt. Ansonsten herrscht pure Anarchie. Man kann stehlen, töten, schlagen, erpressen - kurz gesagt, alles was man will. Dennoch darf man nicht die Wache angreifen, diejenigen die es tun wurden sofort erschossen. Des Erlösers Versprechen, dass diejenigen, die noch leben würden, nachdem die Bevölkerung wieder auf 500 Millionen gesunken war, frei werden und alles wieder von vorne beginnen dürfen, erzeugte einen gewaltigen Blutrausch und Überlebenskampf, wie er es wollte. Die Menschen schlachten sich gegenseitig ab und es gibt nur wenige
Neugeburten. Wer will sein Kind schon in so einer Welt aufwachsen sehen? Vor Hunger sterben nur wenige Menschen. Es gibt, von den Erlösern, auserwählte Händler, die alles Mögliche verkaufen. Von einem Sturmgewehr bis zu einem Brot kann man alles kaufen. Diese Händler leben am Rand der Stadt. In ihren, von der Wache beschützen, Gebäuden pflanzen sie an, stellen her, Züchten und erledigen alles Weitere. Die Produkte werden dann von den Händlern in bestimmten Läden ausgestellt. Gehandelt wird mit allen Gegenständen, die man besitzt oder mit Dienstleistungen. Eine Währung gibt es auch, Münzen. Diese gibt es in 3 Größen:
Die Einser-münze, für die man ungefähr 2 große Brote bekommt, die Fünfer-münze, für die man einen Tageseinkauf für eine fünfköpfige Familie tätigen kann und die Zehner-münze, mit der man zwei Pack Granaten kaufen kann. Aber man findet die Münzen nur sehr selten, also muss man kreativ werden. Schulen gibt es keine. Wofür auch? Unsere Überlebenschance ist so gering, dass wohl keiner auf die Idee kommt, uns zu bilden. Es gibt zwar so etwas wie Lehrer, die kaum Geld beanspruchen für ihre Leistungen aber ich habe es schon immer bevorzugt aus den Büchern meines Vaters zu lernen. In der Stadt wird Englisch geredet. Über die vielen
Jahre haben es so gut wie alle gelernt, sich zu verständigen. Es ist auch gefährlich sich auf einer anderen Sprache zu unterhalten, denn es wird gerne als Gefahr aufgefasst. Sie könnten ja Angriffspläne schmieden oder ähnliches. Um die Stadt erstreckt sich eine Mauer von riesigem Ausmaß. Auf der Mauer sind alle 300 Meter Wachtürme, ausgerüstet mit MGs platziert. Durchkommen unmöglich. Nachts leuchten die Wachposten mit ihren riesigen Lampen durch die dunklen Winkel der Straßen, um so Angreifer frühzeitig zu erkennen. Circa 60% der Straßen sind mit Straßenbeleuchtung
ausgeleuchtet, der Rest liegt im Dunkeln. Tagsüber ist es in der Stadt ruhig, also relativ ruhig. Nur ungefähr 10 Tote pro Bezirk. Nachts werden es dann schon 50 bis 100. Wir schreiben das Jahr 2101. Ich bin 16 und mittlerweile ist die Bevölkerung bei 3,7 Milliarden angekommen. Jeder kämpft noch um seinen Platz unter den 500 Millionen. Kaumos wird von uns gerne in 4 Bezirke unterteilt. Den früheren Roten Platz gibt es nicht, dort ist jetzt Deaths Heaven, das gefährlichste Gebiet. Junkies, Psychopathen und sonstige Gestalten lauern dort. Nördlich davon liegt Purple Mountain. Wegen dem riesigen, violetten Gebäude im Zentrum,
bekam es seinen Namen. Hier ist es ungefähr so ruhig wie bei uns im Spidertrap. Dieser Name kommt von den riesigen Straßenbahn- und Zugsystemen, die einer Spinnennetzstruktur ähneln. Das friedlichste Gebiet, Flamingo Lake, hat seinen Namen wegen dem großen See in der Mitte, an dem viele Kunstflamingos stehen. Nur wenige haben Zugang zu diesem Bezirk. Alten, Behinderten und dergleichen wird hier ein Ort gegeben um in Ruhe sterben zu können, so viel Würde lassen wir ihnen. Theoretisch kann man frei zwischen allen Bezirken wechseln, bis auf Flamingo Lake halt. Aber die Einwohner machen es einem schwer zu wechseln.
Sie wachen über ihr Gebiet, bedrohen Anreisende und machen ein Zusammenleben unmöglich. Fremde sind selten erwünscht. Richtig schwierig hat man es von Deaths Heaven zu entkommen. Jeder der von da kommt, wird als höchst gefährlich eingestuft. Aber wie gesund kann ein Mensch sein, der aus einem Bezirk kommt, der mit seiner Gewalt und Brutalität alle in den Schatten stellt? Ein Bezirk in dem es normal ist, 50 Menschen über den Haufen zu schießen, nur weil man Lust dazu hat. Ein Bezirk in dem man 5 ml. Roze günstiger bekommt als eine Packung Milch. Roze ist eine Droge, die im Jahr 2048 zum ersten Mal ausgetestet
wurde. Sofort brach eine riesige Drogenwelle aus, denn die Droge versprach, Alles in neuem Licht sehen zu lassen, die Schönheit der Welt neu zu zeigen. Im Endeffekt aber war es nichts anderes als eine Massenvernichtungswaffe die von einem, bis dahin unbekannten, Clan auf die Menschen losgelassen wurde. Ziel war es den Kampf zwischen den Menschen zu entfachen. Am Anfang lies der Clan, Roze Prophets, so viel von dem Zeug raus dass ca. 60% der Weltbevölkerung den Stoff probierten und das nicht nur einmal. Sie stoppten dann abrupt die Lieferung des Stoffes. Sie hatten es geschafft. Eine riesige,
hungrige Meute war bereit, alles zu tun um an ihr „Flüssiges Gold“ zu kommen. Die Regierung bekämpfte dies mit Gewalt und so legte sich der Krieg um Roze, bevor er überhaupt anfing. So dachte man zumindest. Denn dieser Unmensch, der uns alle in die Städte sperrte, das Oberhaupt der Erlöser, von uns allen nur „Loyd“ genannt, ist gleichzeitig das Oberhaupt dieses totgeglaubten Clans. Er lebt seine Fantasie, von dem gegenseitigen Ausmerzen der Menschen, nun auf eine neue, brutalere Weise aus. Roze war nach dem Erbau der Städte wieder im Umlauf und mit Marihuana und Alkohol, die am häufigsten anzutreffende Droge in
der ganzen Stadt. Aber die wohl größte Veränderung der letzten Zeit fand im Menschen selber statt. Die Wissenschaftler nennen es „die neue Evolutionsstufe“. Der Mensch als solcher veränderte sich vom äußeren nicht, aber mit wachsender Technikausstattung und immer weniger physikalischer Arbeit zeigte sich erstmals 2036 der Homo Novus. Eine Frau ließ, allein durch ihre Gedankenkraft, Dinge schweben. Nicht wie es üblich war, in irgendwelchen Fernsehsendungen wie dieser Uri Geller. Nein, sie ließ Leute zu sich kommen und zeigte es. Es war das größte Phänomen der Menschheit, einmalig und
faszinierend. Nach 2040 tauchten immer mehr solcher Menschen auf. Alle zeigten sie ein und dasselbe. Sie bewegten Dinge ohne sie zu berühren, nur mit Gedanken. Telekinese wird es genannt. Es dauerte nicht lange bis der erste von ihnen sich untersuchen ließ. Die Wissenschaftler fanden etwas Neues in ihrer DNA. Etwas Unbekanntes, sinnloses. Hätten sie zuvor eine solche Chromosomenpaarung und Aminosäurenzusammensetzung gesehen, hätten sie diejenige Person für schwerbehindert gehalten. Aber etwas änderte sich im Organismus und plötzlich war es in der DNA, es wurde vererbt. Nicht jeder bekam es, aber ein
kleiner Teil der Menschheit war davon betroffen. Heutzutage sind solche Menschen verachtet. Man hat Angst vor ihnen, man jagt sie. Sie halten ihr Geheimnis streng bewacht, benehmen sich wie normale Menschen oder treten in Gruppen zusammen.
Inmitten diesem Chaos lebe ich und das ist meine Geschichte.
silverlight Komm zwar erst jetzt dazu aber muss schon sagen:) Deine Zukunftsvision ist nicht nur interessant sondern auch richtig vorstellbar umgesetzt^^ bin noch dabei die anderen Teile zu lesen jedenfalls großes Lob:) |