Gedichte
Verzeih

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"Verzeih"
Veröffentlicht am 26. Februar 2014, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

1953 wurde ich in Husum geboren. Ich bin an der Nordsee und in Frankfurt aufgewachsen. Meine große Leidenschaft sind die Literatur und das Schreiben. Zahlreiche Gedichte und Geschichten von mir haben in Anthologien und Gemeinschaftsbüchern ihren Platz gefunden. Seit zehn Jahren schreibe ich Romane, von denen bislang sieben veröffentlicht wurden. In meinen Büchern zeichne ich menschliche Grenzsituationen, die immer von einem Funken Hoffnung ...
Verzeih

Verzeih

Warum bist du so leidend nachtverstummt,

dem Dunklen hingegeben voller Gram?

Dein Herz hast ohne Worte du vermummt,

mich eingehüllt mit unnütz fremder Scham.

Den grauen Tagen wehmutsvoll ergeben,

stehn wir  getrennt an Ufern dieser Welt.

Ich brauche dein Verzeihen für mein Leben,

das mich nicht so ins tiefe Abseits stellt.

Stillschweigend hab zu lange ich geweint,

in Träumen baute ich dir Liebesbrücken,

ganz still verschwiegen noch, doch ernst gemeint.

Nun bitt ich, nimm die Last von meinem Rücken.

Mein Wort der Reue, nun auch laut verkündet,

sei Grundstein dieser Brücke -  noch mit Bangen.

Bau du mit deinem Wort, das dahin mündet,   

was du im Herzen längst hast angefangen.

Denn was, wenn Worte nicht, die uns gegeben

kann diesen schweren Weg uns leichter bahnen,

der uns verbindend führt in unsrem Leben

und Nähe immer wieder lässt erahnen.

Impressum:

Text:              Enya K.
Coverbild:      Marianne J.  / pixelio.de

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Hörbuch

Über den Autor

Enya2853
1953 wurde ich in Husum geboren. Ich bin an der Nordsee und in Frankfurt aufgewachsen. Meine große Leidenschaft sind die Literatur und das Schreiben. Zahlreiche Gedichte und Geschichten von mir haben in Anthologien und Gemeinschaftsbüchern ihren Platz gefunden. Seit zehn Jahren schreibe ich Romane, von denen bislang sieben veröffentlicht wurden. In meinen Büchern zeichne ich menschliche Grenzsituationen, die immer von einem Funken Hoffnung begleitet werden. Letztes Jahr wurde mein erstes autobiografisches Werk veröffentlicht: Wenn der Raps blüht.
Zurzeit arbeite ich an der Fortsetzung. Arbeitstitel: Storchenjahre.
Ich habe Mathematik, Psychologie und Pädagogik studiert und war im Bildungsbereich tätig.
Inzwischen genieße ich das Rentendasein und die Beschäftigung mit meinen Enkelkindern. Ich bin außerdem als Lektorin und Korrektorin tätig.

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Feedre von ganzem Herzen
ausgestreckte Hand
lass Worte nicht verwehen
wie sinnlose Spuren im Sand....

lieben Gruß von mir
Feedre
Vor langer Zeit - Antworten
MoniSchreibfee 
Sag etwas und brech die Schale
Lass los die Blinde Angst-Spirale.
Und wenn es nur ein kleiner Blick,
ein Wink, ein Deut und Selbstkritik.
Ich will doch wissen was wir sind,
zerbrochen, uneins, Farbenblind?
Es fröstelt jedes Wort und jede Pore.
Steh‘n wir nun vor verschlossne‘m Tore?
Viele Grüße Moni :-)

Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Vielen lieben Dank!
Das hast du wunderbar (poetisch) formuliert.
Liebe Grüße
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Gilajan Auch schööööön. LBG Gila
Vor langer Zeit - Antworten
AngiePfeiffer Ich schließe mich Merle an.
Es ist wichtig, dass die Entschuldigung/das Bedauern nicht nur halbherzig zur Kenntnis genommen wird. Sich der Andere noch immer schuldig fühlt. Wobei ich bezweifle, dass jemand ausschließlich schuldig ist.
Ein bedenkenswerten Text
LG
Angie
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Das denke ich auch, liebe Angie, dass nie einer ganz allein der Schuldige ist. Verzeihen kann auch nur wirklich erfolgen, wenn beide aufeinander zugehen und - wie du sagst, ehrlich und mit ganzem Herzen.

Lieben Dank an dich - fürs Lese, deine Worte, den Favo. Ich freue mich.

LG
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Deine Zeilen drücken auch eine große (Eigen)Verantwortung aus, der sich Deine Protagonistin stellt und die Hand ausstreckt. Aber es gehört eben auch immer jemand dazu, der diese Hand nimmt. Nicht nur so, sondern aus tiefstem Herzen, um das Brückenschlagen wieder möglich zu machen.
Eine berührende Auseinandersetzung mit einem schwierigen Thema, Enya.
Liebe Grüße
Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Liebe Merle, ja, da stimme ich dir zu, die ausgestreckte Hand anzunehmen ist ebenso wichtig wie das Ausstrecken selbst. Wie groß muss die Verzweiflung sein, wenn dies nicht der Fall ist. Kein Mensch ist ohne Fehler, oft erkennt man diese auch, dennoch scheint es oft so schwer, sich zu überwinden.
Ich denke oft darüber nach.

Ganz herzlichen Dank für deine verstehenden Worte, die mich erfreuen, natürlich auch für den Favo.

Einen schönen Abend dir.
LG
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Helgaschreibt Wer könnte da widerstehen und die Bitte um das Verzeihen abschlagen?
Die meisten Menschen bekommen das Wörtchen "verzeih" nicht über die Lippen. Das ist mir zumindest unbegreiflich.
Das sich selber Verzeihen ist eine ungleich schwierigere Geschichte. Das kann dauern und manchmal gibt es auch kein Erbarmen. Gnädig sein mit sich selbst, kann ein Problem werden, wenn der Mensch sich selber und sein Tun sehr ernst nimmt. Wird das Ganze selbstzerstörerisch, dann muss HIlfe her. Die Grenzen sind fließend.
Bei so viel Oberflächlichkeit und unbedachtem Handeln in der Welt, finde ich es sehr sympathisch, wenn es auch Anderes gibt. Aber auch hier gilt der Grundsatz der Angemessenheit. Maßvoll sein, auch mit sich selbst, so wie mit den anderen, ist sicher das Richtige. Im konkreten Beispiel kann man das nur, wenn man sich eingehend mit allen Umständen beschäftigt. Auch daran hapert es leider oft.
Für wie viele Dinge fühlen wir uns verantwortlich und was haben wir mit Sicherheit nicht verschuldet? Das alles zu bewerten, ist oft sehr schwierig. Schnell sucht man die Schuld bei den anderen, um nicht um Verzeihung bitten zu müssen. Die Problematik ist komplex und betrifft irgendwann jeden. Du hast sie in Deine Poesie eingebettet.

LG Helga
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Liebe Helga,
solch eine vertiefte Auseinandersetzung wie deine hier ist natürlich Balsam für einen Schreiberling.
Du hast meine Gedanken und Empfindungen erspürt, weitergeführt.
Sich selber verzeihen können, wie schwer scheint das in der Tat. Ich denke auch, hier gilt es, die Grenzen wahrzunehmen.
Einerseits schiebt man den schwarzen Peter allzu leicht anderen zu, wodurch man sich selbst erhöht, andererseits kann es kritisch sein, an sich allzu hohe Erwartungen zu stellen, die sich letztlich auf andere ausweiten müssen.
Es geht ja nicht um banales Entschuldigen eines kleinen Faux-Pas.
Du hast das wunderbar dargestellt. Ich danke dir von Herzen.

Lieben Gruß in den Nachmittag
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
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