Kapitel 2 Ein Kaiser auf der Flucht
Kellvian löste das Band aus seinen Haaren und lies es achtlos bei Seite fallen. Drei Tage war sein Gespräch mit Tyrus jetzt her… und seine Entscheidung stand. Wenn es je eine Gelegenheit gegeben hatte, den Palast unbemerkt zu verlassen, dann wohl heute. Kellvian wusste, das gestern eine ganze Gruppe der wichtigsten Adeligen des Landes eingefunden hatte. Und die meisten davon, würden kaum Zeit verschwenden um vor dem Kaiser vorstellig zu werden. Auch wenn die nächste
Adelsversammlung erst in einigen Monaten stattfinden würde… Repräsentation bedeutete für diese Leute alles. Und so würde sich heute die Aufmerksamkeit aller auf den Thronsaal, die umliegenden Hallen und die Tore richten um sicherzustellen, dass die Gäste des Kaisers ungestört blieben… aber auch unter Beobachtung. Man würde Wachen aus den anderen Teilen des Kaiserpalastes abziehen müssen… und man ihn erst zum eigentlichen Empfang erwarten, der erst in einigen Stunden stattfinden würde. Und mit einem hatte Tyrus sicher Recht.
Man würde ihn nicht einfach aus dem Palast spazieren lassen. Und erst recht
nicht aus der fliegenden Stadt. Nicht nachdem was geschehen war.
Auf der anderen Seite jedoch, konnte er nicht bleiben. Selbst wenn er wenig gegen das Gefühl tun konnte, das schlicht fortlief… wenn er noch länger innerhalb dieser Mauern blieb wurde er wahnsinnig. Wie oft konnte man durch die immer gleichen Gänge wandern und sich die immer gleichen Fragen stellen? Fragen, die er niemals wagen würde, laut auszusprechen, weil er die Antwort, die er bekommen würde nur zu gut kannte. Man würde ihn einen Narren schimpfen. Oder ihn nur kaltes Schweigen erwarten. Man erwartete von ihm, dass er diese Gedanken erstickte. Ein Herrscher
zögerte nicht. Und zu was machte ihn es dann, wenn er es doch tat? Vielleicht gab es ja einen Weg, das heraus zu finden. Er musste, wenn er noch einmal so etwas wie Frieden finden wollte. Die Bilder waren noch ganz nah, sobald Kell die Augen schloss. Die Feuer. Das Blut. Die Schreie. Und über allem der kalte Blick seines Vaters und die stählerne Mine des Hochgenerals.
Seine Entscheidung stand fest, trotz des schlechten Gewissens. Er schlich sich davon, doch was konnte er sonst tun? offen mit dem Kaiser sprechen… das war närrisch.
Kell vermied es, von dem Mann auf dem Bernsteinthron als seinen Vater zu
denken. Zu Fremd war ihm diese ferne Gestalt, mit der er kaum ein Wort in der Woche wechselte. Und wenn doch waren diese Gespräche in seiner Erinnerung gezwungener als die mit Tyrus. Tyrus erwartete wenigstens Ehrlichkeit von ihm. Konstantin Belfare, erwartete nur einen würdigen Erben zu sehen. Kell hatte es nur einmal mit einer ehrlichen Antwort versucht. Und die Reaktion darauf war Tyrus Berufung an den Hof gewesen.
Kellvian schulterte seinen Rucksack, den er nur lange genug abgesetzt hatte um das Band zu beseitigen. Auf eine seltsame Art fühlte er sich bereits freier ohne dieses lächerliche Ding. Auch
etwas, das man natürlich nie zulassen würde. Vor allem nicht, vor dem versammelten Adel Cantons… Der Kaiser würde ihn als seinen Erben festigen wollen. Und dazu gehörte auch, dass er sich in den Augen dieser Männer als Krieger bewährt hatte. Er hätte am liebsten laut gelacht. Mit raschen Schritten verließ er den Raum, durchquerte ein Dutzend weitere, bis er schließlich einen der Flure erreiche. Vermutlich gab es hier sogar bei weitem mehr Räume als Angestellte. Der Palast war groß genug, das selbst er bei weitem noch nicht alle Räume kannte und manche Bereiche waren selbst ihm versperrt. Die Katakomben
beispielsweise, die sich tief in den schwebenden Felsen auf dem die oberirdischen Gebäude standen, erstreckten. Und mit dem bevorstehenden Feierlichkeiten zur Begrüßung der Adelsversammlung war es nicht verwunderlich, dass die Hallen und Gänge , welche er durchquerte Größtenteils verlassen dalagen, auch wenn sie von dutzenden von Kerzen oder Kristallen hell erleuchtet wurden.
Die Kleidung die er trug, wäre gut genug. Stabil und nicht zu auffällig und in dem Rucksack auf seinen Schultern befanden sich zusätzlich genug Vorräte für ein oder zwei Tage, wenn er vorsichtig war. Zusätzlich hing an
seinem Gürtel noch ein einfacher Degen, den er mit erstaunlich wenig Mühe aus den Waffenkammern hatte entwenden können. Dann wiederum, wer würde es wagen ihn in Frage zu stellen? Wenigstens diesen Vorteil hatte seine Herkunft. Eine Pistole und eine Rolle handtellergroßer Goldmünzen vervollständigten alles, was er fürs erste brauchen würde. Kurz musterte er den Siegelring an seiner Hand und überlegte, ihn hier zu lassen. Aus einer Laune heraus, ließ er ihn am Finger. Im Notfall, wenn ihm das Geld ausgehen sollte, könnte er das Stück nach wie vor verkaufen. Das in Silber und Gold gehaltene Emblem darauf zeigte einen
Adler und einen Löwen, das Zwillingssymbol des Canton-Imperiums. Kellvian wendete den Blick ab und verschnürte seine Sachen, bevor er sich das Bündel über die Schulter warf und auf den Flur hinaus trat.
Es gab genau zwei Wege aus der fliegenden Stadt. Der erste war, mit einem Seilzug oder einem der neumodischen Ballons abzusteigen. Angeblich plante einer der Fürsten im Norden sogar eine ganze Flotte großer Himmelsschiffe, aber das konnten auch nur Gerüchte sein.
Die zweite Möglichkeit war springen… Die fliegende Stadt sank Nachts ein gutes Stück aus den Wolken herab, bis
sie teilweise fast die Baumwipfel streifte. Niemand wusste genau, warum sie das tat, aber die uralten Zauber, welche die Gebäude in Schwebe hielten waren auf eine Art intelligent, die beinahe unheimlich war. Vielleicht hatte es einmal, zu Zeiten des alten Volkes, mehrere solcher schwebenden Konstrukte gegeben und es war ihre Art gewesen, im Dunkeln einen Zusammenstoß zu vermeiden. Auf ihrem Weg über die Lande wichen die levitierenden Inseln und Paläste jedenfalls jedem Hindernis aus. In jedem Fall war ein Sprung zu schaffen, wenn er vorsichtig war. Unter der Stadt zog im Augenblick ein Fluss entlang, welcher die bewaldete Ebene
teilte, die sie grade überquerten. Im Mondlicht schimmerte das Wasser wie Quecksilber und ließ bei einem Blick aus dem Fenster die Ufer nur erahnen. Er müsste sich schon blöd anstellen um das Wasser zu verfehlen.
Innerhalb der Mauern gab es keinen Anlass für Posten, lediglich an den Zugängen und an den Türen zum Thronsaal selbst patrouillierten momentan sicher die Musketiere der imperialen Garde. Und sie waren stolz darauf, dass seit dem Aufstieg Simon Belfares zum Kaiser vor mehr als zweihundert Jahren kein Kaiser mehr innerhalb dieser Mauern Opfer eines Angriffs geworden war. Kellvian lief
eine offene Galerie entlang, von deren glaslosen Fenstern aus er einen Großteil der schwebenden Stadt in der Ferne überblicken konnte. Fast wie Sterne erschienen ihm die in der Nacht schimmernden Lichtpunkte, welche die einzelnen künstlichen Inseln markierten. Die langen Silberbrücken dazwischen wirkten im Mondlicht beinahe ätherisch, jedoch wusste Kell, das fast nichts diese uralten Konstrukte beschädigen konnte. Magie, älter als sich jemand vorstellen konnte hielt die Wege sauber und jedes kleine Detail intakt, als hatten die Magier des alten Volkes darauf abgezielt, ihr Werk tatsächlich ewig zu machen. Außer der fliegenden Stadt war trotz all
ihrer Macht letztlich aber nichts von ihnen geblieben. Nur einige verstreute Ruinen und Tempel kündeten noch von einer Zivilisation, die einst ,selbst über die heutigen Grenzen Cantons hinaus, die Welt beherrscht hatte.
Kell beeilte sich nun, die Galerien und Hallen hinter sich zu lassen. Sein Ziel war jetzt greifbar nah. Er wusste, dass sich am Ende des Gangs ein Zugang auf eine der vielen Silberbrücken befand, die er vom Fenster aus gesehen hatte. Das wäre sein Schlüssel zur Freiheit. Sobald er aus den Mauern hinaus wäre konnte er warten, bis die Stadt mittig über dem Fluss war und dann… musste er nur noch den Mut finden zu springen.
Ein wenig mulmig wurde ihm bei dem Gedanken schon. Du schaffst das schon, sagte er sich. Die Alternative war, hier bleiben und zurück in seine Quartiere zu hechten um sich noch irgendwie rechtzeitig auf die Feierlichkeiten vorzubereiten. Das wäre schlimmer als sich einmal seiner Höhenangst zu stellen…
Trotzdem blieb Kellvian kurz stehen. Sobald er aus den Mauern herauswäre, begann doch eigentlich erst alles für ihn. Dieser Ort war in den letzten Tagen unerträglich geworden. Erstickend. Allerdings wäre es wohl eine Lüge zu behaupten, dass das je anders gewesen war. Diese Hallen waren ihm nie
wirklich heimisch gewesen und nun war es an der Zeit endlich allem dem Rücken zu kehren.
Bevor er das Tor nach draußen jedoch erreichte, hörte er plötzlich Schritte. Rasch duckte er sich in eine Mauernische zwischen zwei Marmorsäulen und wartete. Es war kein besonders gutes Versteck, aber wenn man nicht zu genau hinsah, konnte es klappen. Die Stiefelschritte kamen jetzt allmählich näher und Kell spähte vorsichtig in den Gang hinaus.
Das erste, was er sah, war die große Gestalt eines Bären, der selbst die hohen Decken im Palast zu niedrig wirken lassen konnte. Die Uniform der
kaiserlichen Leibgarde, die er trug war ihm ein gutes Stück zu klein und spannte sichtlich an den Knöpfen. Einen Menschen hingegen wäre der Rock vermutlich bis weit über die Knie gefallen. Syle…
In der Begleitung des Gejarn wiederum befand sich eine zweite Gestalt, die neben ihm geradezu winzig wirkte. Kell kannte längst nicht alle Mitglieder der Palast-Garde beim Namen, aber die meisten Gesichter waren ihm vertraut. Der Mann neben Syle trug einen gewaltigen Schnauzbart im Gesicht und sah dem Gejarn damit fast ähnlicher als einem Menschen. Auf dem Kopf trug er ein Barett in der Fabre seiner Gardrobe
unter dem er den frühen Haarausfall zu verbergen suchte. Die Gardisten wurden normalerweise angehalten, Bärte und Haare kurz zu halten und es gab nur wenige, die sich über diese Anweisung längere Zeit erfolgreich hinwegsetzten. Walter de Immerson jedoch konnte immerhin ein wenig Einfluss geltend machen um einer Schur zu entgehen. Er war ein junger Adeliger aus Silberstedt, der erst seit einem halben Jahr bei der Garde war und stammte aus dem größten Fürstenhaus der gleichnamigen Provinz.
Kell atmete auf. Er kannte beide gut genug um zu wissen, dass er durchkommen würde. Obwohl er sowohl Syle als auch seinen Begleiter mochte,
ihr Pflichtgefühl würde ihn davor schützen, das sie zu viele Fragen stellten.
,,Abend die Herren.“ Er trat aus seinem Versteck und natürlich wanderte der erste Blick der beiden Gardisten zu seinen verunstalteten Haaren.
,,Herr , ihr…“ Syles Augen wanderten weiter zu dem provisorischen Rucksack auf Kells Schultern. ,,Ist etwas passiert ?“
,,Ja natürlich.“ Kell wusste nicht, wie viel er riskieren konnte. Wobei es kaum eine Rolle zu spielen schien. Entweder es funktionierte oder es funktionierte nicht.
,, Wenn ihr so freundlich wärt, mir
tragen zu helfen ?“ . Ohne Vorwarnung drückte er De Immerson den Rucksack in die Hände. ,,Ich habe vor einen kleinen Spaziergang zu machen.“
,,Herr, ich hoffe ihr wisst, das man euch heute Abend im Thronsaal erwartet “ , sagte Syle in dem für ihn typischen, etwas stockenden Akzent.
,,Oh…“ Kell stellte sich enttäuscht. ,,Und das an einem so schönen Abend. Und ich schätze ihr habt nicht vor zuzulassen, das ich meinen Vater enttäusche. Ich hatte ohnehin nur vor, ein wenig die Silberbrücken entlang zu gehen.“
,,Ihr seid der Sohn des Kaisers aber ich glaube nicht… das euch viel Zeit dafür
bleibt.“ , sagte nun Syles Begleiter, Walter.
,,Ich verstehe.“ Er nahm dem jungen Adeligen den Rucksack wieder aus den Händen. ,,Und ich dachte…“
,,Was ist eigentlich in der Tasche ?“ , wollte Syle wissen. Hatte er doch zu viel riskiert? Syle war aufmerksam wie ein Luch, wenn es um die Sicherheit im Palast ging
,,Nichts Besonderes. Es wird draußen kalt sein…“ Er zog einen Zipfel Ersatzkleidung aus dem Beutel du hoffte, dass es als Umhang durchging. ,, Aber das kann ich euch zufolge ja vergessen. Man hat euch befohlen, ein Auge auf mich zu haben, nicht
wahr?“
,,Herr, ihr habt jederzeit und so gut wie möglich unter Beobachtung zu stehen. So bedauerlich das ist.“ , sagte Syle.
,,Wenn das seine Befehle sind, dann spricht doch nichts dagegen, das ich den Palast eine Weile verlasse. Solange ihr mich begleitet.“
,,Aber…“ , setzte Walter an.
,,Das heißt dann wohl ja. Also, wenn ich unter Beobachtung stehen soll, solltet ihr besser mitkommen.“
Syle zuckte mit den Achseln. ,,Eine Warnung mein Herr.“ Er lächelte. ,,Ich kenne euch jetzt lange genug.“
,,Oh keine Sorge. Ich tue nichts Unüberlegtes. Ich brauche nur dringend
frische Luft.“ Das war so gesehen nicht einmal eine Lüge.
Als er auf die Silberbrücke hinaus trat schlug ihm kühle Abendluft entgegen. Es war nicht unangenehm lediglich belebend und der Winter lag noch in weiter Ferne. Bevor der erste Schnee fiel wäre die fliegende Stadt vermutlich ohnehin längst auf ihrer ewigen Wanderung unterwegs Richtung Süden.
Der Boden unter Kells Füßen schien aus versilbertem, halbdurchsichtigem Glas zu bestehen. Er konnte unter sich das Band des Flusses erkennen, wenn auch nur verschwommen, wie durch Nebel. Und es war nicht tief, dachte er.
Die Brücke selbst spannte sich in einem anmutigen Bogen von einer Terrasse der goldenen Hallen zu einer kleinen schwebenden Insel, auf der eine Kastanie in den Himmel ragte. Ein Springbrunnen war in den Stamm des Baumes eingelassen, aus dem sich ein kleiner Wasserlauf spießte, welcher den Inselgarten durchlief und an dessen Rand in die Tiefe stürzte.
,,Wirklich schön.“ , meinte Walter, der seine Muskete absetzte und sich über den Rand der Silberbrücke beugte, während Kell sich dem Garten näherte. Das Geländer der Brücke bestand aus feinmaschigem Gitterwerk, in das Blüten
und Blumenmuster eingelassen worden waren.
Kell ignorierte den Gardisten. Die Insel mit dem Baum lag jetzt direkt vor ihm. Syle , der ihm immer noch folgte, zuckte nervös mit den Ohren. Vielleicht ahnte er schon seit sie einander über dem Weg gelaufen waren, was er wirklich plante. Vielleicht hatte er es nicht glauben wollen. Oder vielleicht war Syle auf seine Art schlicht auf seiner Seite und wollte ihm zumindest eine Chance geben…
,,Herr das ist weit genug.“
Jetzt hieß es schnell sein. Und vor allem nicht zu lange zögern. Er trat an den Rand des ,durch nichts abgesicherten
,Gartens. Der Abgrund vor ihm hatte etwas Anziehendes. So als forderte er geradezu jeden auf, sich ungeachtet der Höhe, einfach fallen zu lassen. Kurz schwankte Kellvian unsicher auf den Füßen. Ein letzter Schritt nur lag noch zwischen ihm und etwas Freiheit. Etwas Ruhe… Vielleicht würde er ja seine Antworten dort draußen finden. Denn eines war sicher, im Palast hielt er es keine Sekunde länger mehr aus.
,,Ich will nur sage, dass es mir leid tut, wenn ihr deswegen Ärger bekommt.“ , bemerkte er noch.
Walter sah von seinem Platz am Brückengeländer auf.
,,Ach das. Ich meine jeder braucht ab und an…“ Das Plötzliche Verständnis, das in den Augen des jungen Adeligen aufleuchtete, als er Kell am Rand des Gartens sah, ließ ihn im Satz innehalten. Zu weit entfernt um etwas zu unternehmen rief er nur: ,,Ihr seid ja Wahnsinnig, Kleiner.“
,,Die Wahrheit ist, wenn ich hier bleibe werde ich verrückt.“ , erwiderte Kell . Und machte einen letzten Schritt über den Rand des Gartens. Der Fluss war direkt unter ihm.
Syle und der junge Adelige stürzten fas gleichzeitig los, zum Ende der schwebenden Insel, während Kellvian aus ihrem Blickfeld und in den silbernen
Fluten unter ihnen verschwand. Alles was blieb, war der Flusslauf und die plötzliche Stille, als sich die beiden Gardisten entsetzt ansahen.
,,Oh ihr Göttern…. bei allen meinen Ahnen. Oh verdammt… Wenn er das nicht überlebt hat…“ Walter schlug die Hände über dem Kopf zusammen. ,,Warum hat er das getan?“
Syle versetzte dem stammelnden Walter einen Klapps gegen den Kopf. ,,Zusammenreißen. Wir…“
,,Der Kaiser wird uns köpfen.“ , fuhr der junge Adelige schlicht fort. ,, Nein, er wird uns Köpfen und dann vierteilen. Er… Er verbrennt noch unsere Knochen… und das nur wenn der Junge
das Überlebt hat. Ansonsten brennt er noch unsere Heimatorte nieder. Oder gleich die ganze Provinz….“
,,Außer.“ , sagte Syle gefasst. ,,Wir bringen ihn zurück.“
Walter sah skeptisch nach unten. ,,Bis wir den Seilzug erreichen ist er längst sonst wo angespült worden. Und… Oh nein.“ Er schüttelte entschieden den Kopf. ,,Nein wenn ihr denkt was ich fürchte das ihr denkt, vergesst es.“
,,Dann erklärt ihr dem Kaiser das eben allein.“ Mit diesen Worten sprang Syle vom Rand der schwebenden Insel und verschwand ebenfalls im Wasser.
,,Verflucht… Na wenn es sein muss…“ Der Adelige verdammte noch einmal den
Tag, an dem er sich für den Dienst in der imperialen Garde entschieden hatte. Allerdings, was waren schon seine Alternativen gewesen? Entehrt und enterbt irgendwo zu verrotten war nicht seine Art. Dann holte er Anlauf… Er würde diesen Bengel an den Ohren in die Stadt zurück zerren, wenn es sein musste.