6.Kapitel
© Platonia 27-03-2014
Pia strahlte heute aber auch wirklich besonders bezaubernd, schillerte in den aufregendsten Farben, der Wassermann war ganz benommen von soviel Magie. Er war vorbereitet auf einen aufregenden Tag und gerade jetzt, war er machtlos diesem Zauber ausgeliefert. Enny rettete die Situation, indem der Delfin laut auf sich aufmerksam machte.
Der Wassermann half der kleinen Muschel Platz zu nehmen auf dem Rücken des wunderbaren Meeresbewohner, ermahnte Pia sich gut festzuhalten.
Dann wandte er sich an Enny, streichelte seinen Hals und leise flüsternd gab er ihn das Zeichen zum Start. Der Delfin verstand gut die Worte seines Herrn und schwamm vorsichtig, aber mit steigender Geschwindigkeit hinaus aufs Meer. Pia war sprachlos vor Erstaunen, etwas ängstlich hielt sie sich an den Wassermann geklammert.
Nach und nach verschwand ihre Angst und wandelte sich in Begeisterung für die Schönheit des blaugrünen Meeres, in eine Faszination für diesen wunderschönen Tag und sie erlebte den einmaligen Rausch der Geschwindigkeit, welcher ihr das Gefühl gab zu fliegen.
Auch der Wassermann genoss das Wellenreiten auf dem Meer, er lenkte Enny zu den Robbenliegeplätzen. Je näher sie diesen kamen, umso lauter wurde es. Enny verlangsamte seine Fahrt und der Wassermann zeigte Pia die muntere Familienansammlung der Kegelrobben.
Die Muschel war entzückt von den vielen Tieren, die Kleinen hatte sie sofort in ihr Herz geschlossen. In ausreichender Entfernung schwamm der Delfin an den Robben langsam vorbei. Lange schauten unsere zwei Ausflügler dem munteren Treiben zu, dann aber hatte unser Wassermann das nächste Ziel dieses Tages im Visier. Fröhlich nahm Enny
erneut Geschwindigkeit auf und im Wetteifer mit den Wellen glitt er blitzschnell über das Wasser. Weiß schäumte das Meer, sprudelte an den Seiten schlingend entlang, Pia träumte einwenig, genoss die Fahrt sichtlich.
Der Tümmler war in seinem Element, es machte ihm leidenschaftlichen Spaß so durch die Fluten zu brausen. In der Ferne sah man Felsgruppen. Auf diese steuerte Enny zu, vorsichtig passierte er sie und wenige Zeit später, tauchte er in einen Bergsee ein. Die Wasservögel erschraken bei dem Anblick des Delfins und flogen aufgeregt in das schützende Schilf. Der Wassermann bat Enny langsamer zu
werden und einen geeigneten Platz zum rasten auszusuchen. Der Delfin setzte die beiden sicher am Ufer des Bergsees ab und tauchte in die Tiefe, seinen Hunger stillen.
Sprachlos von dem Anblick dieses märchenhaften Sees stand Pia am Ufer und konnte es fast nicht glauben, was sie sah. Türkisfarbiges Wasser schimmerte ruhig in der Mittagssonne und man konnte wunderbar die Fische beobachten auf dem Grund des Bergsees. Feiner weißwarmer Sand erstreckte sich an dem riesigen Ufer, es duftete unbeschreiblich intensiv, nach den schönsten Blumen. Der Wassermann freute sich darüber, das
Pia mit ihm an diesem einmaligen Ort jetzt weilte. Er erzählte der Muschel, wie er diesen Ort gefunden hatte, seine kleine geheime Oase. Sie setzten sich auf die saftig grüne Wiese zu ihren Füßen und bestaunten die Wunder der Natur. Zirpende leichtfüßige Grillen waren zu hören, die Vögel sangen melodisch, geschützt durch große weitläufige Schilfwiesen lag der Zaubersee vor Ihnen. Schatten spendete den beiden, riesige Sträucher und die Kronen der Bäume wiegten sich sacht im Wind, welcher verspielt ihre Blätter berührte.
Fortsetzung folgt...