Licht, spielt sich zierlich, scheu, mir schwindet aus dem Blick, die Wärme, blass, wie ein Finger auf mir ruht. Kühl und klar, ich spür den Tau, küsst er meine Lippen sanft, im gebrochenem Licht, der Sonne Blut, erstrahlt sie neu für mich. Zerberst, der Glanz, in tausend Scherben, wenn der Tropfen fängt das Licht. Wie ein Vogel im Käfig, eingesperrt, in silberner Perle, könnt ich‘s ewig mir
bewahren, doch auch du, irgendwann ,wirst du vergehen und verglühen, wie heiße Asche. Sonnenlicht, so tief ergriffen, wundervolle Farbenpracht, bist reinigend und süßend, wie das Lied des Leides selbst. Vollendet, was Gott begann, müssen wir vernichten, schade doch, vergossen wird keine Träne. So Ruhe in Frieden, Erde, Mutter, Aller, in güldenem Licht des Ruhms, denn auch du, musst bald
vergehen... Meine Zeilen an die Erde. Manche haben diese Zeilen gelesen und niemand hat sie verstanden, wie mir scheint. Was man wohl zuerst aus dem Text heraus liest, ist das Licht der Sonne, die Schönheit der goldenen Strahlen die sie jeden Tag auf die Erde hinab schickt. Doch ist es wohl ohne Bedeutung für die Leser, dass die letzten Strophen von dem Untergang, dem unabänderlichen Tod und Vernichtung ihrer und aller sprechen. Aber naja, jeder kann den Text interpretieren wie er will doch Tatsache ist, dass ich Jemanden erreichen
will. Jemanden der diese Zeilen lesen und verstehen wird. Der verstehen wird, worüber ich tatsächlich geschrieben habe. Denn vergeht kein einziger Tag an dem ich nicht den Untergang Allem entgegen blicke und tiefe Reue empfinde. Die Reue gilt meinem Volk, den Menschen. Wie sehr ich es hasse aus zu sprechen, dass ich einer von ihnen bin. Einer von diesen undankbaren, egoistischen Wesen die blind durch die Welt schreiten. Aber leider ist es so und ich kann es weder leugnen und es dadurch besser machen, noch mich von der Wahrheit abwenden die mir jeden Tag ins Gesicht schreit. Wenn ich jeden Tag aufstehe, frage ich mich wozu
überhaupt aufwachen. Wenn ich aufstehe und mich fertig mache um mich rechtzeitig in ein unsinniges System eingliedern und in einen vorherbestimmten Alltag schlüpfen zu können, frage ich mich wozu und weshalb. Wenn ich die verpestete Luft, verschuldet durch mein Volk, einatme um weiter zu leben, frage ich mich wozu noch. Es läuft alles auf das Selbe hinaus und alles ist es unsinnig. Ich wache auf um die Lüge der Menschheit aufrecht zu erhalten, ich atme um die Lüge der Menschheit aufrecht zu erhalten, ich stehe auf und lebe diese Lüge um sie aufrecht zu erhalten… Vor vielen Jahren haben sich die Menschen eingebildet sie
müssten sich ein Ziel setzen, das Ziel zu leben und etwas zu leben, Systeme zu leben nach denen sie laufen wie Zahnräder und dieses Ziel haben sie umgesetzt. Jeden Tag stehen sie auf und atmen um sinnlose Scheine nachhause und den Staat zu bringen, um sich Nahrung und Komfort kaufen zu können, um weiter zu erwachen, zu atmen, zu arbeiten, zu leben und wie ein Zahnrad zu laufen um irgendwann einen unnötigen Tod zu sterben. Wie dumm dass doch ist. Und doch kann ich nichts dagegen tun. So gern ich auch aus dieser Maschine der Menschheit springen würde, wie ein kaputtes Zahnrad, so unmöglich ist es, denn bin ich auf das
System angewiesen. Höre ich auf nach der Pfeife der Maschine zu tanzen, steige aus dem Schulleben, der Arbeitswelt aus, sitze ich auf der Straße, hungernd, arm und vergessen. Lande ich dann auf dem Müllhaufen unter dem Teppich der Menschheit, wo er verrottet, zusammen mit der Wahrheit. Die Maschine denkt, sie wird die Menschen an die Bedeutung der Wörter Regeln, Ruhe und Zuversicht erinnern und sie davor bewahren alles zu zerstören doch ist bereits jedes Zahnrad von Rost zerfressen. Die Maschine selbst ist es nämlich die alles zerstört, Stück für Stück und ganz langsam zehrt sie die Welt aus und zerfrisst sie, wie eine
Krankheit. Öl wird aus dem Boden gepumpt um mehr dieser sinnlosen Scheine zu machen. Wälder werden gerodet um mehr Komfort zu schaffen. Der Komfort stößt jeden Tag Unmengen an Gasen und Giften in die Luft um den Menschen ihren Wohlstand zu geben und das Gefühl zu leben. Jeden Tag werden die Kinder der Meere abgeschlachtet um den dazu entwickelten Waffen ihren Sinn zu geben und um noch mehr unnötige Produkte des Komforts zu erschaffen. Jeden Tag löst Demokratie Krieg aus um Frieden zu schaffen. Jeden Tag werden Spenden für Menschen gesammelt die unter dem Teppich der Menschheit verrotten, um sie wieder zu
Zahnrädern der Maschine zu machen. Jeden Tag prügeln Gesetzeshüter auf die Menschen ein um Ordnung und Frieden zurück zu bringen. Entweder wird unser Ende durch unseren Zerstörungswahn herbei geführt oder durch unsere Gier nach Komfort und Ordnung. Eins von beiden wird eintreffen, unabänderlich wird es uns vernichten und Leute wie ich werden die Erlösung finden die sie suchen. Den Tod und die Stille danach. Die Stille der wahren Ordnung, der wahren Gesetze und des wahren Friedens. Doch bis dahin müssen Leute wie ich damit zufrieden werden, sich für sein eigenes Volk zu schämen und zu warten bis alles zusammen bricht. Bis
die verrostete, kaputte Maschine zerbröselt und zerfällt, bis nur noch die Erinnerung daran zurück bleibt. Ich komme mir vor wie eine Idiotin. Obwohl es doch die Menschen um mich sind, die idiotisch-blind durch ihren Alltag wanken. Ich komme mir vor wie ein Ketzer, einer der dafür verachtet und geschimpft wird, dass er die Wahrheit sieht und sie denkt und ausspricht wie eine eigene Lüge. Wie dumm dass doch ist. Ich, die blinden Menschen um mich und auch die, die die Welt und die Wahrheit so sehen wie ich. Sind wir doch alle Idioten, egal welchen Ansichten wir sind. Denn wir alle leben
nach dieser Lüge, dieser Maschenarie, diesem Leben dass uns vorherbestimmt wurde. Und so fühle ich mich weiterhin einsam und geschimpft wie ein räudiger Hund auf den Straßen der Großstädte. Egal wie viele meiner Sorte mich umgeben. Für mich werde ich immer ein dummer Mensch sein der dem Lügengerüst seines Volkes nicht entkommen kann. Also muss ich weiter atmen, weiter aufwachen und aufstehen, mich schimpfen und treten lassen, bis die Zeit gekommen ist mich in mein Grab zu legen und dem Ende zu zusehen, wie es leider mir, statt der Erde entgegen kommt und hülle mich in die Trümmer meines Verstandes, der durch
die Wahrheit geklärt wurde. Was für eine rosige knappe Zukunft die mir da blüht.