Geist
In Angst ich lebe jeden Tag, mich fürcht vor Unabenderlichkeit, vor meinem Selbst, was einmal wird, was einmal kommt.
Angst und Bang, versteck ich mich vor mir selbst, hoff ich könnt mir entkommen, hoff ich könnte fliehen.
Würd so gern sagen, alles ist gut, nichts die Furcht in mir weckt, doch schreie ich laut, die Angst mich frisst, bei lebendigem Leib ich muss leiden und spüren.
Der Geist ist mir so unbekannt, doch er Teil von mir ist, mich kann fressen und verzehren, wie die Angst in mir.
Panisch schreie ich, hört ihr mich da draußen? Hört ich mich im Keller eurer tollen Welt? Ich schrei und fleh, hoff ich könnt mich retten selbst!
Nur du kannst mich hören, du der du bist ich. Du, der will mir antun was ich kann selbst. Ich fürcht mich des Nachts, vor den Verletzungen die ich trag am Leib, vor der Stimme, zuckersüß und bitterkalt, in mir, sie ruft.
Willst mich machen zu deinem Sklav'
willst deinen Willen mir aufdrängen, doch ich schrei zu laut, deine Stimme erreicht mich nur wage.
Ich will nicht mehr, ich will nie mehr deinen Willen tun, nie mehr dass du mich besitzt und doch bin ich zu schwach, nichts ich verhindern kann.
Ihr starrt mich von Außen an, bin so selten und so einzigartig beängstigend, wie ich nicht pass in eure perfekte Welt!
Fürchtet ihr euch selbst vor dem was ich bin, wer sitzt in meinem Geist, wer ruft da von Innen aus mir rauß.
Und doch rufe ich, helft mir doch, will mir selbst doch helfen, doch ichs nicht kann. Reißt es mir doch rauß, dass was mich frisst und hasst und will!
Doch nur du kannst mich hören, du dem meine Hilferufe entspringen. Ich wünsch du währest tot, doch währ das mein eigen Todestag! Du bist ich und ich bin du und sind wir doch nichts von beiden.
Klar, du lachst nur laut, wie erbärmlich dein Sklav' doch ist, nicht wahr? Wie ärmlich seine Rufe, sein Wollen und sein Wille, der doch dir gehört.
Deine Stimme hallt laut durch meinen
Kopf, ich hör dich lachen, verhöhnen mich, dich selbst, der ich bin, der du bist.
Und doch ist es deine Schuld, dass ich bin was ich bin. Dass ich bin dein Sklav' dein ewig Diener, dein Opfer du schändest und prügelst.
Liebst du mich doch und hängst an mir wie die Qual an mir. Meine Schreie keine Wirkung haben, so hat mein Flehen keinen Sinn.
Alle starren uns an und lachen selbst über das was sie nicht wissen, was ich bin.
Aber was bin ich eigentlich? Bin du und du bist ich doch was wir sind, das weiß ich selber nicht.
Sage mir, Ich, wer bist du und wer bin ich? Ist dies nur Traum und Falsch, ist dies tatsächlich der Wahn der mich frisst und zehrt oder gar nur der Geist, mich will quälen und selbst will leiden sehn?