TIERISCH VERRÜCKT
Hast du einmal schon im Leben
einen Specht was schlucken sehen?
Mit der Drossel einen heben,
einen Schnaps mal trinken gehen?
Ist ein Spatz denn wirklich dreckig,
schmiert der Fink die Wände voll?
Die Ente lacht sich schon ganz scheckig,
schwimmt sie aus Blei am Grunde toll.
Tankt der Star ausschließlich SUPER,
wird der Geier pleite sein.
Der Hahn badet im Wasserzuber
und trinkt dann mit den Gänsen Wein.
So richtig lachen kann ich nicht,
auch wenn der Vogel komisch scheint.
Diese Mutter sorgt sich nicht,
wenn das Rabenkind mal weint.
Aus Gummi manchmal Adler sind
Eulen in die Ferne sehen,
die Hühner scheinen nur wie blind
und können gar am Hange stehen.
Schwarzer Vogel hat nur Pech,
obwohl er doch so glücklich ist.
Die Taube auf dem Dach aus Blech,
sitzt dort und macht echt viel Mist.
Wenn eine nur am Himmel schwebt,
dann ist der Sommer noch nicht nah.
Wenn sich der Schwalbenschwarm erhebt,
kann man sagen, er ist da.
Ist ein Rabe nicht sehr traurig,
wenn das Unglück ihn erwischt?
Der Vogelsang klingt manchmal schaurig,
wird zu früh er aufgetischt.
Der Hahn auch gern im Korbe wohnt,
betreut das Kind von Kuckuck dort.
Ein andrer Hahn am Dache thront
und wettert laut in einem fort.
Ein Vogel lässt es sich gut gehen,
egal, ist auch die Welt so mies.
Er kann sie von fern besehen,
lebt er doch im Paradies.
Die Meise unterm Pony wohnt,
muss sich hüten vor den Hufen.
Derweil es sich schon manchmal lohnt,
wenn Spatzen aus den Händen rufen.
Lassen wir die Vögel ruh‘n,
wir wollen doch mal nicht so sein.
Darum wohnt die Schwalbe nun
auch so gern auf dem Bordstein.
©Sylke Eckensberger
2/14