Fantasy & Horror
Anshale Kapitel 22

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"Anshale Kapitel 22"
Veröffentlicht am 20. Februar 2014, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Anshale Kapitel 22

Anshale Kapitel 22

Einleitung


Anshale ist ein Mann auf der Suche nach seiner Vergangenheit. In einem Land, zerrissen von einem Religionskrieg zwischen der Numen-Kirche und den Geisterbeschwörern der Kal’ban bleibt ihm jedoch kaum Zeit, seine verlorenen Erinnerungen aufzuspüren. Lediglich Grauer ,der mysteriöse Anführer der Kal’ban, scheint etwas über ihn zu wissen. Als dieser ihn bittet , ihm dabei zu helfen , einige Gefangene zu befreien findet er sich plötzlich direkt zwischen den verfeindeten Fronten wieder. Und auf dem alles entscheidenden

Schlachtfeld von Ebenwald offenbart sich ihm schließlich eine Wahrheit, die ihn zur Entscheidung zwingt.

Kapitel 22 Die Nachricht


Anshale erkannte die Gestalt, die an die große Birke Ebenwalds gelehnt auf ihn wartete. Ein wenig schien der Mann in seiner weißen Kleidung mit dem Baum zu verschmelzen. Lediglich das fast glühende Blau seiner Augen und die Waffen stachen hervor. Ein harter Gegensatz zu dem rotäugigen Luchs, der ruhig neben ihm kauerte. Unwillkürlich fragte Anshale sich, ob er mit Ärger rechnen musste, wenn Nevis voll bewaffnet hier erschien. Andererseits… er kannte den Mann nicht und hatte bisher nicht ein Wort mit ihm

gewechselt.

Er drehte sich nach Celcine um, konnte den Fuchsgeist aber nirgendwo mehr entdecken. Verdammt, fluchte er innerlich. Auf der anderen Seite, überraschte es ihn wirklich? Vermutlich war sie längst zurück bei Grauer, oder beobachtete ihn schon wieder heimlich… Verstohlen sah er sich um, während er, Nevis kurz grüßend, auf den Baum zutrat. Nichts. Die langen Schatten, welche die Gebäude warfen waren leer und auch die Dächer verlassen. Nevis lächelte das seltsame Lächeln, das ihm so zu Eigen zu sein schien, während er ihm eine Hand hinstreckte. ,, Nevis Ordbrand.“ , stellte er sich vor. ,, Ich

glaube wir sind uns noch nicht begegnet ?“ In den Augen seines Gegenübers blitzte so etwas wie Neugier auf, aber Anshale war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. ,, Anshale…“ , antwortete er nur. ,, Und was verdanke ich eurem Besuch ?“ ,, Grauer macht ein ziemliches Geheimnis um euch und das heißt meist, das man ein Auge darauf haben sollte. Das letzte Mal, als der Alte mir etwas verschwiegen hat, bin ich Hals über Kopf in ein Lager voller Inquisitoren gestolpert.“ ,, Ja, das kenn ich, bei mir war es allerdings eine ganze Garnison.“ , erwiderte

Anshale. Nevis lachte, ein ehrliches Lachen, das Anshale fast dazu gebracht hätte mitzulache. ,, Ich sehe er ändert sich nicht mehr. Er spielt nur mit höherem Einsatz. Und diesmal will er aufs Ganze gehen. Wenn die Lage nicht so verzweifelt wäre, wäre ich fast geneigt ihm zuzutrauen damit Erfolg zu haben.“ ,, Ihr wisst schon, was er vor hat…“ ,, Er will mich für einen Feldzug gegen die Numen gewinnen. Von den zwei Zufluchten, die uns geblieben sind mag Ebenwald die größere sein, aber Dralyn hat die meisten Kämpfer übrig. Ihr werdet verstehen, dass ich mich vorrangig um meine eigenen Leute

Sorgen muss. Ich wünschet, es wäre anders.“ ,, Müsst ihr euch ihm nicht beugen, wenn er etwas Befiehlt ?“ ,, Ich sehe, ihr versteht unsere Politik nicht. Grauer mag offiziell der Anführer der Kal’ban und unsere gemeinsame Stimme sein, aber am Ende ist jeder Erwählte immer noch nur sich selbst verpflichtet. Das geht mit einer Macht wie der unseren Zwangsläufig Einher. Man kann einen Erwählten nicht wirklich kontrollieren, ich glaube das ist der Hauptgrund, aus dem uns die Kirche überhaupt hasst. Alte Männer , die in ihren Gemäuern sitzen und gerne hätten, dass sich die Welt nach ihren Wünschen

dreht. “ ,, Das heißt, ihr werdet nicht helfen ?“ Nevis schüttelte den Kopf. ,, Ich schulde Grauer einiges. Ich werde ihm zuhören und wenn er nach meiner Hilfe bittet, werde ich mit ihm ziehen. Aber ich kann genau so wenig Krieger, wie Ebenwald das kann. Selbst die fünfzig, die ich hier hergebracht habe werden uns fehlen und wir werden den Preis dafür in Blut zahlen, wenn es der Inquisition gefällt, ausgerechnet jetzt ein Vorstoß auf die Falkenaug-Berge zu wagen.“ Anshale konnte den Mann verstehen. Unter der unbeschwerten Maske des Erwählten lag die tiefe Sorge um die Leben seiner Leute, waren es Soldaten

oder einfache Männer und Frauen. Wie bei El. Vermutlich, überlegte er, war in einem derart langen Leben ihre Heimat die einzigen Konstante. ,, Ich denke ich kann….“ Anshale brach mitten im Satz ab. Etwas hatte ihn aufmerksam werden lassen. Ein Geräusch nur, das nicht in die Allgemeine Szenerie passte und ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Das metallische Schaben einer Klinge, die gezogen wurde und der entfernte Duft von Räucherstäbchen… Beltanras von den Madrekai sah unruhig zu seinen beiden Gefährten, die im Schatten hinter ihn lauerten. Sie hatten

das geheime Tal schon vor einer Weile gefunden. Ein unaufmerksamer Klotz, wie diese Inquisitoren wäre vermutlich einfach daran vorbeimarschiert, aber die Lichtmuster auf dem Boden des dichten Waldes hatten die Späher aufmerksam werden lassen. Und was sie hier gefunden hatten… Beltanras konnte die verderbte Magie riechen, die diesen Ort umgab. Sie brachte die leisen Stimmen in seinem Kopf zum Schreien. Ketzerei sondergleichen. Er und seine Brüder hatten den Ort so gut es ging ausgespäht und nun hielt sie eigentlich nichts mehr hier. Ihr Auftrag war erfüllt und Madrea wartete auf sie. Eine Belohnung zum Ruhm des toten Gottes. Vielleicht würde

er dadurch ruhiger schlafen und die Quälenden Stimmen zurück nehmen… Aber nun bot sich eine neue Gelegenheit. Der Mann in Weiß dort unter dem Baum strömte das seltsame Gefühl von Elektrizität aus, das er so hassen gelernt hatte. Und es war nicht das schwache Flackern das alle Kal’ban in sich trugen, der Lebensfunken, den jeder Mensch besaß. Dieser Mann badete in Macht. Es war auf höchste weiße Wiedernatürlich, das er auch nur auf dieser Erde wandelte. Der ganze Platz schien bis auf den Mann in Weiß und den anderen, den er in den Feldern gesehen hatte leer zu sein. Sie konnten hier und jetzt ihren Ruhm noch vergrößern, für den toten

Gott… Seine Hand fuhr über seine Schulter und umklammerte den griff der Waffe. Anshale sprang grade noch Rechtzeitig beiseite um den Schlag zu entgehen. Ein Dolch raste nur knapp an seinem Hals vorbei und bohrte sich neben dem Kopf des Erwählten in den Stamm der Birke. Sofort wirbelte er herum, die Hand selbst am Griff seiner Waffe. Nevis reagierte ebenfalls sofort und hatte den Degen innerhalb von Sekunden in der Hand. Drei Gestalten standen wie aus dem Boden gewachsen auf der anderen Seite des Platzes. Alle drei trugen die

gleichen, offenen Gewänder unter denen sich dunkel ein Kürass abzeichnete. Über der Schulter trug jeder der Männer ein Schwert, dessen griff in einem Schlangenkopf auslief. Auf der Brust des Mannes in der Mitte lag ein schweres, dreieckiges Amulett. Anshale hatte es bereits einmal irgendwo gesehen. Auf Els Münze…. Der Mann mit dem Amulett trat vor und zog wortlos die Klinge von seinem Rücken. Anshale wich zurück. Drei gegen zwei. Es könnte besser stehen… Nevis lächelte jedoch nur versonnen. ,, Die Herren sind den ganzen Weg von Madrea nur zum Tanzen gekommen ?“ ,

fragte er und machte ebenfalls einen Schritt nach vorne. Die drei stürzten sich fas zeitgleich auf ihn, bevor Anshale dazwischen gehen konnte. Stahl schlug in einem rhythmischen Takt auf Stahl, als Nevis den Schlägen seiner Gegner auswich oder blockte. Obwohl sie zu dritt waren gelang es ihnen nicht, den Erwählten in Bedrängnis zu bringen. Mit fast stoischer Gelassenheit parierte dieser weiter Hieb um Hieb. Dann jedoch konnte er eine Klinge nicht mehr ganz ablenken. Der Stahl schrammte an seiner Wange entlang und hinterließ einen blutigen Kratzer. Nun endlich stürzte sich auch Anshale in den Kampf und drängte einen

von Nevis Gegnern mit einer Reihe schwerer Schläge zurück. Der Mann war gut, besser noch als die Inquisitoren, die wenigstens den Fehler machten sich zu sehr auf ihre schützenden Rüstungen zu verlassen. Sein jetziger Gegner hingegen kämpfte mit einer Entschlossenheit, die es ihm fast unmöglich machte, einen Treffer anzubringen. Nevis wehrte derweil die übrigen zwei Angreifer ab, die ihn jeweils von Links und rechts angriffen und wohl hofften, so endlich ihrem Gegner zuzusetzen. Und tatsächlich schien er Erwählte etwas an Selbstsicherheit zu verlieren. Er strauchelte und in genau diesem Moment stürzte der Gegner zu seiner Linken vor.

Ein Schrei erklang, als sich Stahl in Fleisch bohrte. Selbst. Anshales Gegner erstarrte kurz. Nevis stand teilnahmslos dar. Dann zog er die Klinge aus seinem Gegner, der tot in sich zusammenbrach. Wie hatte er das gemacht? Anshale war sich sicher gewesen, das Nevis verlieren würde… Ein Täuschungsmanöver, aber so echt, das es selbst ihn hereingelegt hatte. Der kurze Moment des Schreckens hielt jedoch nicht lange. Anshale musste einen heimtückischen Schlag seines Gegners abwehren, bevor er noch ganz den Kopf von dem Toten Angreifer abgewendet hatte. Die Klingen trafen sich in der Luft. Anshale löste sich

sofort aus dem Patt anstatt sich auf ein langes Kräftemessen einzulassen. Er konnte das entsetzte Einatmen seines Gegners hören, als sein Schwert dessen Brust durchbohrte. Nevis sprang derweil über einen Hieb seines verbliebenen Gegners einfach hinweg und verpasste ihm mit dem Korb seiner Waffe einen Schlag ins Gesicht. ,, Ist das alles, was ihr könnt ?“ , fragte er amüsiert. ,, Weißt du Junge, ich habe ein paar Jahrzehnte mehr Kampferfahrung als du.“ Mit diesen Worten schlug er seinem Gegner die Waffe aus der Hand. Der Mann sah einen kurzen Moment unschlüssig nach seinen zwei toten

Gefährten um. Dann gab er Fersengeld. Fast im selben Moment stürzte Gwenth, den Bogen und einen Pfeil in der Hand aus dem Haus gestolpert. Mit einer Geste bedeutete er Lina im Eingang stehen zu bleiben. ,, Was ist hier passiert ?“ , fragte er und sah dem flüchtenden Angreifer nach. Er war zu langsam offenbar noch benommen vom dem Schlag, dem Nevis ihm versetzt hatte. ,, Erschießt ihn.“ , sagte dieser und deutete auf den Flüchtigen. ,, Wenn er entkommt…“ Zögerlich hob Gwenth den Bogen. ,, Anshale….“ Es blieb keine Zeit lange zu diskutieren.

Nevis hatte Recht. Wer immer ihre Angreifer waren, sie waren nicht ihre Freunde. Und wenn sie wussten wo Ebenwald lag… Er hasste sich selbst dafür. Jemanden in den Rücken zu schießen hatte nichts ehrenhaftes, selbst wenn es ums bloße Überleben ging. ,, Wir haben keine Wahl.“ Gwenth sah ihn einen Augenblick entgeistert an. ,, Es tut mir leid.“ , flüsterte er ruhig. Und ließ den Bogen fallen… ,, Aber es gibt eines, das ich nicht tun werde und das ist töten.“ ,, Dann habt ihr uns alle Verdammt.“ , sagte

Nevis. Die Regenwolken am Himmel über Ekklesia verhießen nichts Gutes. Der Wind hatte von der See ehr aufgefrischt und trieb meterhohe Wellen gegen die Kaimauern der Stadt. Händler und Seefahrer waren gleichermaßen in Eile, den Hafen vor dem anrückenden Sturm zu sichern. Die Segel der Schiffe wurden eingeholt und fest vertäut, während dutzende von Arbeitern sich beeilten, die letzten Teile der Schiffsladungen von Bord zu bringen. Ein Kaufstand wurde von einer Böe umgeworfen und die dort aufgestapelten Lebensmittel verteilten

sich über den Boden. Die ersten Regentropfen fielen… Von all dem bekam man auf dem Kathedralenhügel der Stadt nur wenig mit. Die Buntglasfenster des gewaltigen Steinbaus schienen von innen her zu leuchten, so als könnte sich das schwache Licht der Kerzen sich der Anrückenden Finsternis noch in den Weg stellen. Hunderte von Menschen hatten sich im inneren der großen Hallen versammelt um Ovids Worten zu lauschen. Den Worten vom Ende des Krieges. Es würde bald vorbei sein, das wollte jeder hören. Doch nun war die Zeit der Worte vorbei, dachte Ovit, als er einen Blick aus den

Fenstern warf. Gesang stieg von der Menge auf, ein Choral, der grade durch das Zueinanderfinden der hundert verschiedenen Stimmen eine ganz eigene Schönheit bekam. SO als könnte er wie das Licht der Kerzen gegen die Finsternis gegen das Heulen des Sturmes bestehen. War der Gesang eines der wenigen Dinge, die sein Herz noch erreichten. Und in solchen Momenten… In solchen Momenten fand er Frieden und ein versteckter und seit langem Toter Teil seines Gewissens meldete sich. Vielleicht war die Welt nicht ganz so schwarz und weiß, wie er das

Glauben gelernt und gelehrt hatte. Vielleicht war er auch nur alt. Was wenn er statt Worten von krieg von letzten Schlachten die von Frieden wählte? Aber das wäre Verrat an allem, was er je getan hatte. An allem was die Numen lehrten. Er verbannte die Gedanken aus seinem Kopf. Nein. Ihr Pfad war lange Bestimmt. Das abrupte Ende des Chorals riss ihn endgültig zurück in die Realität. Die Türen zur Kathedrale waren aufgestoßen worden. Köpfe in der Menge drehten sich… Eine einzelne dunkel gekleidete Gestalt trat durch die Reihen der Gläubigen. Der Regen hatte den Geruch von Räucherstäbchen weggespült, doch

trotzdem war unverkennbar, wer zurückgekehrt war. Einer von drei. Immer noch besser als nichts. Nun also würde sich ihr Schicksal endlich erfüllen. Eine Welt in der die Numen der Herzen aller Lebenden beherrschten

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