Schande, den Armen mich zu sehen
Seht mich an, mit gesenktem Haupte, erhellet alles was zu eurem ist, seht wie ich verwelke, ohne Augen groß, sich zu erweitern. Man sah mich, man sah mich, man ächtigte, kümmerlich Mein, wenn zu jedem Morgen die Sonne es zu wage, ihr Gesicht über mich erstrecken muss.
Ist meine Schuld nur wage, gar einem Lüftchen zu verachten, so hört meine Schande. Schande, Schande, verreckt doch alle, hör ich´s aus allen Mündern. Man sah mich, man sah mich, man ächtigte alle Gesichter sich meiner zur Schande beugen mussten!
Schande, ist meine Dornenkrone, die sich mir zu Haupte getragen, alle verlorenen Seelen, sich zu meiner erheben, nur um Schande auf zu teilen, wie Jesu das Brot. Ob gleich alles verwelken mag, zu meinem blutgeweihtem Haupte, wenn sich die Armen um mich zu versammeln wissen, um Schand´ getauft zu vergehen.
Will ich wenigstens in aller Munde gewesen sein und will alle zu Grunde geführt haben, deren Leben sich nicht unter Gott zu heben sollten. Die Schande, die Schande, zu Male ist alles
durch tiefen Abstoß geschwommen, an die finstren Ufern, des Teufels. Will ich durch seines Willen, ewig verwelken und zu Tode führen, was nie zu lernen wusste, dem Herrn alles zu Danke zu sprechen.
Doch mag auch ich, ich Kümmerling, zu wissen, dass auch ihr zu verwehen ersucht, des Mutes beraubt, euch ins Gesicht zu blicken und es zu nehmen, die Wahrheit aus zu spucken und zu wissen welch welkes, Leben, ein Geschenk ist. Seht euch an und suhlet euch im Dreck mit den Säuen eurer Väter.
Will ich euch nur betrachten können um zu wissen, wer höher stand. Wessen Seele Gott zu kümmerlich fand, um sein Geschenk nicht an zu nehmen durften. Wart ihr es doch, die die Saat der Schande ausgesät, müsst ihr euch nun unter ihr beugen, wie wildes Vieh, verachtenswert, doch ja, solle ich euch Verachtung schenken. Seht, wie ich sie euch vor die bloßen Füß werfe!
Winden, Winden, in der pechschwarzen Flamme der Schande, geformt aus zerrissenen Schreien! Bettelt, erflehet die Buße, die Gott euch nie zusagte und
wälzet euch im Dreck der Großen, die euch zu verspotten wissen. Was habt ihr zu verantworten, nur? Was habt ihr getan, in eurer ungeheuren Wut? Ersucht des Herren Gnade, dann werft euch in Staubes Arme, wo ihr verrotten sollt.