Drehwurm
Es gibt kurze Momente, da kann ich dich seh´n;
da bist du entspannt, scheinst mal ruhig zu steh´n.
Es sind nur Momente, doch sie machen mir Mut
und geben mir Kraft, für das, was ich tu´.
Seit Jahren versuch´ ich dir nah zu sein
und egal was geschieht, bei dir zu bleiben,
such´ deine Nähe und such´ einen Blick
in dem ich dich finde und fühl´, du siehst mich.
Doch du irrst so oft in den Räumen hier rum,
deine Blicke verlier´n sich im Drumherum.
Auf der Suche nach Halt beginnst du dich zu dreh´n,
um dich in der Umgebung um zu seh´n.
Du drehst dich erst langsam, dann drehst du dich schnell
und die Welt fliegt vorüber, so laut und so grell,
dass dir schwindelig wird, das alles
verschwimmt
und dir jegliche Orientierung nimmt.
Es gibt kurze Momente, da kann ich dich seh´n,
doch wenn du so schnell drehst, will das kaum noch geh´n.
Ich reich´ dir die Hand, streck´ die Arme aus,
doch die Drehung löscht alle Konturen aus,
vor deinen Augen verschwimmt unsere Welt,
vor meinen das Bild, das die Sehnsucht enthält.
Versuch´ doch zu bremsen, damit ich dann
dich sehen und vielleicht begreifen kann.
Vielleicht, wenn ich´s schaffe dich zu berühr´n,
kannst du in der Berührung auch Halt verspür´n.
Vielleicht, irgendwann, wird der Augenblick lang,
der Moment der uns spüren lässt, was Nähe kann.
Es gibt kurze Momente, da kann ich dich seh´n,
doch schon siehst du dich um,
beginnst dich zu dreh´n....