Zirkus im Dorf...
Mit ´nem Marsch und lauten Tönen
stellt sich das Orchester vor.
Plötzlich hört es auf zu dröhnen,
der Direktor tritt hervor
hinter´m großen, roten Vorhang
und betritt, wie es üblich ist,
mit Zylinder, Frack und Peitsche
die Manege und er spricht:
"Meine Damen! Meine Herren!
Liebe Kinder ! Gleich geht´s los,
mit Artisten, Clowns und Tieren,
weltberühmt und ganz famos!
Und wir hoffen, ihnen allen
wird unser Programm gefallen.
Wenn´s so ist, dann bitte sehr,
schicken´s ihre Freunde
her!
Augen auf und aufgepasst,
wir wünschen ihnen nun viel Spaß!"
Wir Dorfkinder, wir krochen gerne,
durch ein Loch im Zirkuszelt,
immer wieder rein in diese
wunderbare Zirkuswelt.
Und so sah´n wir mehr als einmal
Seehund, Löwen und Kamel,
Zauberei und Zirkusreiter
wurden uns niemals zu viel!
Dann, bei einem solchen Ausflug
in die bunte Zirkuswelt,
hat der Direktor uns erwischt
und alle vor die Wahl gestellt:
"Entweder ich ruf´ jetzt gleich
alle eure Eltern an
oder ihr kommt regelmäßig,
jeder hilft so gut er kann
Bänke putzen, Wege fegen,
Ställe misten, Tonnen leer´n!"
Das hätt´schlimmer kommen können!
Sofort liebten wir den Herrn,
der mit einem kleinen Schmunzeln
uns´re Furcht verschwinden ließ.
Und es kamen oft und viele
Kinder und genossen dies´s!
Gut, er ließ uns reichlich helfen,
doch bekamen wir dafür
Zutritt zu Artisten, Tieren
und genau das liebten wir!
War´n wir noch in der Manege,
putzten und das Publikum
trat schon ein, kam hin und wieder
sogar etwas Kleingeld rum.
Dieses Geld war stets für alle
und meist zogen wir dann hin,
wo der Duft gebrannter Mandeln
süßlich vor dem Tresen hing.
Auch musst´ fortan keiner kriechen,
alle durften vorne rein.
Diese Form der Strafe fanden
wir fantastisch, nicht gemein!