Kapitel 6
Jacy
Ich konnte nicht glauben was ich sah. Es war als wären alle Alpträume und Ängste, die ich als
kleines Kind gehabt hatte, wahr geworden. Gut, das Jonas ein Vampir war hatte ich aus dem Gefühl her gewusst, aber er sah ja eigentlich ganz normal aus. Vielleicht unnatürlich schön, aber menschlich. Dieses Vieh war fast zwei Meter groß, hatte grünliche, faltige Haut und eine riesige Steinaxt in der Hand, die ungefähr meine größe hatte. Es trug ein braunes Ledergewand, das ihm bis zu den Knien
reichte. Der Vampir hatte mich hinter sich geschoben und sein Schwert gezogen. Ich hätte nie gedacht das Übernatürliche mit Mittelalterlichen Waffen kämpfen würden.
``Das ist ein Oger.´´ hörte ich Jonas flüstern, während das Vieh uns zu umkreisen begann.
``Das sind nicht grade sehr schlaue Zeitgenossen. Du hörst jetzt ganz genau zu. Du läufst hinter uns in den Wald, ich werde ihn aufhalten und dich später einholen. Wenn du ungefähr zweihundert Meter gerannt bist, stößt du auf einen Fluss. Rufe dort nach Lissa und sag das ich dich schicke.Sie ist sehr schnell wütend also sag so wenig wie
möglich.Verstanden?´´ Ich nickte. Er schubste mich nach hinten und sprang gleichzeitig zu Seite und keine Sekunde später schlug dort wo wir vorher gestanden hatten die Axt des Ogers ein. Er beachtete mich gar nicht. Er war total auf Jonas fixiert.
`´Jetzt lauf schon du dummes Ding!´´ fauchte Jonas und ich sah das Vampire wohl doch Eckzähne hatten. Ich drehte mich um und lief durch den Wald. Es gab keine Weg, sodass ich immer wieder stolperte. Die Umgebung schien mich verschlingen zu wollen. Ich fuhr zusammen als ich ein lautes, nicht menschliches Brüllen hörte. Leider schien es so als würde Jonas gewinnen.
Schade, dachte ich schadenfroh. Wenn er tot wäre, könnte ich nach hause, naja wenn ich einen Weg finden würde. Nach besagten zweihundert Metern lichtete sich der Wald zu einer Lichtung durch die sich ein Fluss zog. Ich ging an den Fluss und ließ mich davor in das Gras fallen. Kurz fragte ich mich wieso verdammt nochmal ich hier nach jemanden rufen sollte. Hier war doch absolut tote Hose. Ich seufzte genervt und sah mir den Fluss an. Das Wasser war klar aber trotzdem konnte man keinen Boden sehen. Ich runzelte die Stirn. Am besten brachte ich es schnell hinter mich.
``Lissa? Ist hier irgendjemand?´´
``Ja wieso?´´ sagte eine neutrale Stimme aus der richtung des Wassers. Ich fuhr erschrocken zurück. Eine blonde Schönheit mit blauen Augen und spitzen Zähnen grinste mich aus dem Wasser an. Ich warf einen Blick an ihre herunter. Sie hatte keine Beine sondern...``Du bist eine Nixe.´´ flüsterte ich. Ihr Grinsen wurde breiter.
``Stimmt. Und du bist?´´ fragte sie.
``Ich..ich bin ein Mensch.´´stotterte ich.
``Das wäre schön, dann konnte ich dich nämlich Fressen, aber du riechst nach Magie. Was willst du hier?´´ Ihre Stimme wurde schärfer, ihr Grinsen bedrohlicher.
``Ich...Jonas schickt mich.´´ Die Nixe erstarrte und das Grinsen verschwand. Sie flechte die Zähne und zischte leise.
``Was will dieser verfluchte Vampir jetzt schon wieder?´´ fragte sie gereizt.
``Nichts er, er hat grade mit einem Oger oder so gekämpft und hat gesagt ich soll herkommen.
Er meinte er holt mich wieder an.´´
``Tja dein Pech. Wenn der König jemanden schickt ihn zu suchen, heißt das nichts gutes, Liebes. Jonas ist der beste Jäger des Landes, was bedeutet das er dich schnell finden musste und das wiederum bedeutet du bist wichtig.´´ Sie lächelte und entblößte ihre
Eckzähne.
`´Lass mich dich von deinen Qualen erlösen.´´ Dann setzte sie zu Sprung an.