Fantasy & Horror
Der Bericht des Henry Belport

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"In einer Kleinstadt geschehen seltsame Dinge und Kinder verschwinden aus unerklärlichen Gründen..."
Veröffentlicht am 16. Februar 2014, 42 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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In einer Kleinstadt geschehen seltsame Dinge und Kinder verschwinden aus unerklärlichen Gründen...

Der Bericht des Henry Belport

1

Mir bleibt nicht mehr viel Zeit, denn ich ahne, dass sie schon auf den Weg zu mir sind und das gleiche mit mir anstellen werden, was sie mit meinen Freunden und Kollegen angestellt haben. Solange ich noch genügend Zeit habe, möchte ich niederschreiben, was der Grund ist, der die Ereignisse in den letzten Wochen erst zum laufen gebracht hatte. Der erste Bericht wurde damals verbrannt, ebenso alle Fotos und Beweise auf deren Existenz. Sie wollten niemanden in Panik bringen, denn sie wussten, dass es eventuell jemanden gab, der der Presse heimlich darüber

informiert und so eine Massenpanik auslösen würde. Es müsste eigentlich unmöglich sein, einen exakten Bericht nach den Geschehnissen zu schreiben, doch ich weiß noch alles was ich gesehen und gelesen habe und ich glaube, dass dies auch bis zu meinen Tode, der schon nahe zu sein scheint, bleiben wird. Dieser Bericht hier ist nicht offiziell, weshalb ich mir sicher bin, dass ihn nie jemand zu Gesicht bekommt, wenn ich ebenso nicht mehr bin. Das FBI wird schon dafür sorgen. Sie wissen darüber bescheid, die Leute vom FBI, denn sie waren seit Jahren hinter der Sache her und wollen um jeden Preis verhindern,

dass man über diese Ereignisse bescheid weiß, da sie eine Gefahr für unsere Gesellschaft darstellen und eine Massenpanik auslösen würden, wie man sie vorher noch nie gesehen hatte. Ich habe es schon einmal gesehen, damals, als ich mit den Ereignissen konfrontiert wurde, und ich muss ehrlich gestehen, dass ich zum teil selbst schuld an der Misere von damals war. Schließlich musste ich ja unbedingt auf den Grund dieser Ereignisse kommen. Dabei musste ich schmerzhaft feststellen dass manches lieber unbegründet bleiben sollte. Es begann, soweit ich mich erinnern kann, im Sommer des Jahres 1949 in der

Kleinstadt Birkwall, Neu England. Im nahegelegenen Sumpf erschienen in der Nacht merkwürdige Lichter, die von den Einwohnern als ziemlich verstörend betrachtet wurden, da sie, wenn sie in die Lichter hineinschauten, Visionen bekamen, die Orte zeigten, die sie noch nie zuvor gesehen haben. Manche sahen auch, merkwürdige Gestalten, die Menschen zu sein schienen, andere sagten aus, dass diese Gestalten eher wie Menschen auszusehen schienen. Andere sagten aus, dass sie eher mehr Spinnenartig seien und dass sie sich auch so zu bewegen schienen. Dies ging den ganzen Sommer über so, bis eines abends, kurz vor Herbst, die Lichter

nicht erschienen. In den nächsten Nächten war dies ebenfalls der Fall und schon sagten sich die Bewohner, dass diese Lichter wohl für immer verschwunden seien und nie wieder erscheinen würden. Doch ein Jahr später, auf den Tag genau, erschienen die Lichter im Sumpf und die Visionen von denen, die hineinschauten, waren noch eigenartiger. Sie konnten merkwürdige Räume sehen, die mit allerhand fremdartig aussehenden Apparaturen versehen waren und riesige Tanks aus Glas besaßen, die mit einer grün leuchtenden Flüssigkeit gefüllt waren. Die Lichter begannen nun andere Farben und gar

Formen anzunehmen, die man kannte und auch nicht. Schon bald machten sich wilde Spekulationen über diese Lichter im ganzen Dorf breit und Angst breitete sich über die Kleinstadt aus. Als die Lichter wieder von neuen verschwanden, waren sich einige Bewohner sicher, dass sie zurückkehren würden und eine kleine Gruppe von Leuten wagte sich in den Sumpf herein, um die Ursache für das Licht zu finden. Dies könnte man als Vorzeichen für die kommenden Ereignisse bezeichnen, die noch folgen sollten und wohl eine der größten Geheimnisse werden, die ich in all meinen Jahren beim FBI gesehen habe. Und wohl auch für immer im

Gedächtnis aller Bewohner in Birkwall bleiben sollte. Es geschah am 25 Juni im Jahre 1952, als der 10 jährige Thomas Harris verschwand. Er gehörte zu den ersten, die aus der Stadt auf mysteriöse Art und Weise verschwanden. Tom war am jenen Tag mit seinen Freunden zum spielen verabredet gewesen und machte sich am Nachmittag mit seinen Fahrrad auf den Weg zu eine der nahegelegenen Wiesen, wo die Kinder öfters spielten. Dort sah man zum letzten Mal gesehen worden, kurz bevor er gegen 19 Uhr sein Fahrrad schnappte, um wieder nach hause zu fahren, da seine Mutter schon bald das Abendessen servieren würde. Sie sahen

ihn zum letzten Mal, als er die alte Landstraße entlang fuhr, die zum Elternhaus von Harris führte. Gegen 20 Uhr machte sich seine Mutter, Jennis Harris, die schon das Essen auf den Tisch stehen hatte, sich schon Gedanken, wo ihr Sohn sein mag. Sorgen machte sie sich jedoch nicht, da sie schon ahnte, dass er eventuell noch mit seinen Freunden spielte und wohl erst jetzt daran dachte nach hause zu kommen, oder er fuhr zum Arbeitsplatz seines Vaters, Rob Harris, um mit ihn gemeinsam nach hause zu gehen. Doch als der Vater gegen halb neun nach hause kam und die Mutter fragte, wo Thomas sei, meinte der Vater, dass er

es nicht wüsste und das er ihn noch nicht gesehen hätte. In diesem Moment bekam die Mutter, so ihre Aussage, ein ungutes Gefühl und bat ihren Mann sofort, zur Wiese zu fahren, wo die Kinder immer spielten. Mr. Harris schnappte sich sofort seinen Wagen und fuhr sofort zu der Wiese, wo sein Sohn, so vermutete er, vermutlich noch da sei und mit seinen Freunden Spaß hatte. Auf ungefähr halben Wege, sah er, dass etwas mitten auf der Straße lag. Harris hielt an, stieg aus und ging zu dem Ding, dass auf der Straße lag. Es war ein Fahrrad, rot lackiert, an dem zwischen den Speicheln eine Baseballkarte von einem der bekannten

Baseballspieler zu dieser Zeit klemmte. Als er dieses Rad sah, wusste er, dass er nicht mehr zu den Feld gehen musste und nach einigen Minuten des blanken Entsetzens, begann Mr. Harris laut nach seinen Sohn zu schreien, in der Hoffnung, dass er noch irgendwo in der nähe sei. Vergeblich suchte er zwei Stunden lang das Umland ab, wo das Fahrrad gefunden wurde, doch außer dem Fahrrad, war nichts von ihm zu sehen. In seiner Panik, beschloss er noch einmal zu der Wiese zu fahren. Er schnappte sich das Fahrrad, tat es auf die Rückbank seines Wagens und fuhr sogleich los. Dort angekommen stellte er

von neuen fest, dass sein Sohn nirgends aufzufinden war. Er machte sich nicht mal die Mühe nach seinen Sohn zu suchen, denn er sah schon, dass er hier nicht fündig werden würde. Niedergeschlagen und voller Sorge fuhr er wieder zurück. Als Mrs. Harris das Fahrrad auf der Rückbank sah, dachte sie, dass ihr Mann ihn gefunden hatte. Doch als er aus den Wagen stieg, sah sie die geröteten Augen und die Angst, die in sein Gesicht gestiegen war. Da wusste sie, dass er nicht aufzufinden war. Noch am selben Abend informierten sie die Polizei über das Verschwinden von Thomas und man versicherte ihnen, dass

man alles tun würde, um ihn zu finden. Die Suche jedoch konnte erst am Tag starten, da es schon recht spät war und um diese Zeit es keinen Sinn macht würde nach ihn zu suchen. Mrs. Harris, die nun in unter stark unter Schock stand, protestierte lautstark dagegen, dass die Suche erst am nächsten Morgen starten soll, und das der Sheriff die Suche sofort starten soll. Es war ein langes hin und her und die Mrs. Harris versuchte immer wieder zu erklären, dass sie vielleicht nicht viel Zeit haben, da Thomas immer noch leben könnte. Erst mehrere Stunden später konnte der Sheriff sie dazu überzeugen, dass die Suche am Tage stattfinden muss.

Am nächsten Morgen machten sich sofort mehrere Polizisten, unter der Leitung von Sheriff John Barker, auf die Suche nach Thomas. Man suchte erneut die Wiese und das Umland ab, wo das Fahrrad gefunden wurde, gingen durch die Nachbarschaft und fragten, ob sie den Jungen gesehen hatten, und machten eine Suchanzeige in der Lokalen Zeitung, in der Hoffnung, dass sie ihn so finden konnten. Doch der erste Tag der Suche hatte nicht viel ergeben und die anderen sollten genauso sein. Nach einer Woche war der Sheriff zur Einsicht gekommen, dass man nur noch warten konnte und mit dem schlimmsten rechnen musste.

Seine Vorahnung sollte sich schon bald bestätigen, jedoch nicht im Fall Thomas, sondern eines anderen verschwundenen Kindes.

2

Mary Sue Johnson, 12 Jahre alt, verschwand am 30. Juni, sechs Tage nachdem Thomas verschwand, als sie von der Farm ihrer Eltern zu einer in der nähe wohnenden Freundin ging. Angekommen war sie jedoch nicht. Ihre Eltern riefen, als sie nicht wie Vereinbart um 18 Uhr nach Hause kam, die Eltern der Freundin, die Tenersens, an, um zu fragen, ob sie noch bei ihnen sei. Diese wussten ebenfalls nicht, wo sie war. Kurz darauf machte der Vater sich auf die Suche nach ihr. Er suchte die Straße, die zwischen den beiden Farmen führte, ab, fragte einige der

Farmer, die zwischen ihnen und den Tenersens wohnten. Nur einer, der alte Wilson hatte gesehen, wie ein Mädchen, dass auf Mary Sues Beschreibung passte, die Straße ging, kurz stehen blieb und dann, auf einmal zum Sumpf ging. Dabei hatte der alte Wilson noch ihr hinter her gerufen, dass sie sich von dem Sumpf fernhalten solle, doch sie schien ihn nicht zu hören. Mr. Johnson, inzwischen halb wütend, weil seine Tochter mal wieder nicht auf ihn gehört hatte und in den Sumpf gegangen war, lief eilig, ohne die Rufe des alten Wilson zu beachten, zum Sumpf und schrie verzweifelt nach seiner Tochter.

Als das Umland des Sumpfes erreichte, war die Sonne schon beinahe untergegangen. In der Ferne konnte er erkennen, wie zwischen den Bäumen die merkwürdigen Lichter aufflackerten und wieder begannen, verschiedene Formen anzunehmen. Da überkam ihn ein ungutes Gefühl und am liebsten wäre sofort umgedreht und heim gefahren, ohne auch nur eine Spur seiner Tochter gefunden zu haben. Doch kurz, nachdem er diesen Gedanken beendet hatte, begannen die Visionen und Mr. Johnson schien in eine Welt einzutauchen, der eher wie ein Traum aussah, sich aber so erschreckend echt anfühlte, dass die Realität, die man

eigentlich kennt, für einen fremd wurde. Und in dieser Vision erblickte er etwas, was keiner der anderen jemals zuvor gesehen hatte und als der jenige gebrandmarkt wurde, der Sie gesehen hatte. Etwas, was für das menschliche Auge nie bestimmt war. Die Vision endete und mit dem, was er gesehen hatte, ging er zurück zu seinen Wagen, der immer noch beim alten Wilson stand. Dort angekommen fragte ihn der alte Wilson, ob er etwas zu seiner Tochter gefunden habe, doch erst, als Mr. Johnson an ihn vorbei ging, bemerkte er, dass er kreideweiß war und seine Umgebung nicht wahr zu nehmen schien. Wenige Sekunden später war Mr.

Johnson auch wieder in seinen Wagen gestiegen und fuhr zurück zu seiner Farm, um seiner Frau mitzuteilen, dass er Mary Sue, geschweige denn eine Spur die auf sie hinweise, nicht finden konnte. Nachdem er seiner Frau die Neuigkeit berichtet hatte, brach er plötzlich zusammen, kauerte sich in die Embryonalstellung und redete wirren Zeugs, als habe er mit einen mal den Verstand verloren. Seine Frau, die nun in einen Panikzustand verfallen war, der durch das Verschwinden der Tochter und den Zusammenbruch ihres Mannes verursacht wurde, rief sofort den örtlichen Arzt, Dr. Solomon, und

versuchte ihn zu erklären, was mit ihren Mann gerade geschah und erzählte immer wieder vom verschwinden ihrer Tochter. Solomon, der ein ungutes Gefühl bekam, je mehr er Mrs. Johnson zuhörte, rief, nachdem er Mrs. Johnson versichert hatte er würde so schnell wie möglich zu ihnen kommen, die Polizei an und informierte sie über das Grobe, was Mrs. Johnson erzählt hatte. Zwanzig Minuten später kam Solomon, in Begleitung von Sheriff Barker und zwei Polizisten, an der Johnson Farm an. Sie fanden die Tür offen vor und Solomon eilte in das Haus hinein, wo ihn eine erschreckende Szene erwartete.

Mr. Johnson, so erzählte er später mir, fanden sie im Wohnzimmer, der immer noch in der Embryonalstellung lag und immer noch wirres Zeug zu reden schien. Seine Augen waren weit aufgerissen gewesen und aus seinem rechten Mundwinkel lief ein dicker Speichelfaden herunter. Einen Zusammenhang zu den gesagten konnte er zu jener Zeit nicht finden, meinte er, dafür habe er viel zu undeutlich gesprochen. Hinzu kam, dass er immer wild ein und aus Atmete, als würde er keine Luft mehr bekommen. Während die beiden Polizisten versuchten, Mr. Johnson auf das Sofa zu heben, gingen Solomon und Barker in die Küche, wo sie

Mrs. Johnson fanden. Sie saß am Küchentisch und hielt eine Tasse Tee in ihrer Hand. Sie starrte nur starr auf die weiße Tischplatte und bemerkte erst die beiden Männer, als Solomon ihr sanft an der Schulter berührte. Als sie die beiden Männer anschaute, bemerkte Solomon die Tränen, die ihre Wangen hinab liefen. Nachdem Solomon Mrs. Johnson ein wenig beruhigt hatte, ging er wieder ins Wohnzimmer, um sich um Mr. Johnson zu kümmern, während Barker bei ihr blieb und hörte, was sich geschehen war. Den Polizisten war es inzwischen gelungen Mr. Johnson aus seiner starren Embryonalstellung zu befreien und ihn

auf das Sofa zu legen. Er redete immer noch, jedoch etwas verständlich. Auch sein wildes Atmen hatte aufgehört. Er lag nun völlig ruhig da, die Augen halb geschlossen, als würde er jeden Moment einnicken. Die beiden Polizisten standen vor dem Sofa, nicht wissend, was sie als nächstes tun sollen. Solomon bat die beiden kurz auf dem Flur zu warten, während er versuchte herauszufinden, was mit Mr. Johnson los war. Er wollte gerade beginnen, ihn genau zu untersuchen, als Mr. Johnson blitzschnell Solomons Handgelenk packte und ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Solomon erschrak und stieß einen kurzen Schrei aus. Er

versuchte sich aus dem festen Griff von Mr. Johnson zu befreien, doch es gelang ihn nicht. Die kräftige Hand umschlang sein Handgelenk wie eine eiserne Kette, und genauso fühlte sie sich an. Hart und kalt. Da bemerkte Solomon, dass Mr. Johnson schwitzte und seine Nase angefangen hatte zu bluten. Johnson redete für mehrere Minuten wild auf Solomon ein und erzählte ihn von Dingen, die er gar nicht verstehen konnte, da sie Teils ziemlich verwirrend und nicht real klangen. Solomon, der jedoch nur die erste Hälfte von dem, was er erzählte, behalten, da er immer schneller und undeutlicher Sprach und so nicht mehr zu verstehen war. Solomon

schilderte das gesagte wie folgt: “Er erzählte von Spinnenartigen Lebewesen, die jedoch Ähnlichkeiten mit einem Menschen aufwiesen, und das sie mit ihn gesprochen haben, jedoch nicht in Worte, sonder in Töne und das sie ihnen gezeigt hatten, was sie hier machten. Ab da konnte ich ihn nicht mehr verstehen.” Schließlich begann er immer leiser zu reden und wurde langsamer, während sich sein Griff lockerte und ihm die Augen zu fielen. Kurz bevor er einnickte, beziehungsweise das Bewusstsein verlor, flüsterte er ganz leise: “Es hat erst begonnen.”

Dann fiel sein Kopf in das Kissen und die Hand, die Solomons Handgelenk fest umklammerte, fiel schlaf herunter, wie bei einer Leiche. Solomon wusste nicht, was er noch tun sollte, außer ihn erstmal zu sich in die Praxis mitzunehmen und einen Psychologen zu konsultieren, um herauszufinden, was mit Mr. Johnson los sei. Gerade als er sich umdrehte, bemerkte er zum ersten Mal, seit Mr. Johnson angefangen hatte über diese “Dinger” zu reden, die Polizisten und Mrs. Johnson, die Schweigend dastanden und auf den bewusstlosen Mr. Johnson schauten. In ihren Gesichtern waren die Verwirrung

und der Schock zu sehen, weshalb Solomon sofort wusste, dass sie all das mit gehört hatten. Von all den Anwesenden war wohl Mrs. Johnson, die am schlimmsten betroffen war, wenn man bedenkt, dass ihre Tochter aus unerklärlichen Gründen verschwunden ist und ihr Mann anscheinend dem Wahnsinn verfallen zu sein. Solomon beschloss vorerst bei Mrs. Johnson zu bleiben und sie zu beruhigen, während die beiden Polizisten Mr. Johnson zur Praxis fuhren. Erst am nächsten Morgen konnte Solomon das Haus der Johnson verlassen. Erschöpft erreichte er sein

Haus und wollte sich gerade zum Ausruhen hinlegen, als das Telefon klingelte. Bei dem Anrufer handelte es sich um Sheriff Barker, der Fragen zu Mr. Johnson’s Geisteszustand hatte und ob er in der Lage sei, der Polizei eine vernünftige Aussage zu geben. Solomon musste dies Verneinen, da er der Meinung war, dass der Zustand, in dem sich Mr. Johnson befand, wohl eine Weile halten wird. Wie lange es dauern wird, bis er wieder genesen ist, konnte Solomon nicht beantworten. Gleich am Morgen schickte der Sheriff mehrere Polizisten zu den Sümpfen, wo sich Mr. Johnson zuletzt befand, bevor er zusammenbrach. Ebenso wurde Mr.

Wilson, der Mann, der Mary Sue zum letzten Mal sah, noch mal befragt. Dieser konnte jedoch nur das wiederholen, was er Mr. Johnson am vorherigen Abend erzählt hatte und wie er beobachtete, wie Mr. Johnson vom Sumpf zurückkehrte. Die Befragung der Leute, die in der Nähe wohnten, brachte nichts Neues zu Tage, ebenso die Suche im Sumpf. Man fand nur Gestrüpp, umherschwirrende Insekten und den Gestank, der in der Luft war. Von einem kleinen Mädchen war aber nicht das Geringste zu sehen. Sheriff Barker jedoch wollte dies nicht wahrhaben und befahl den Polizisten

weiter die Sümpfe, sowie das Umland, nach dem Mädchen abzusuchen, Die Suche dauerte über eine Woche lang, bis man enttäuscht zugeben musste, dass man nichts fand, was auf das Verschwinden des Mädchens hinweisen könnte. Nicht nur für den Sheriff war es eine Niederlage, auch für die Bewohner Birkwall saß dies tief, da viele von ihnen die Polizisten bei ihrer Suche nach dem Mary Sue unterstützt hatten. Viele hatten bei der Suche aktiv mitgeholfen, andere wiederum hatten die Polizisten mit Essen und Kaffee versorgt. Man kann anhand dieses Beispiels sehen, dass die Gemeinschaft in Birkwall

sehr stark war und man sich einander vertraute. Doch meist trügt der äußerliche Schein und hinter der Fassade verbirgt sich meist etwas düsteres. Die ersten Anzeichen des Misstrauens waren schon zu erkennen, da einige Bewohner ihre Kinder nicht mal mehr allein zur Schule fahren wollten und Bewohner, die keinen guten Ruf hatten, noch kritischer beäugten, als das sie es schon vorher gemacht haben. Sheriff Barker war dies Bewusst und er wusste, dass er, wenn alles nicht eskalieren sollte, unbedingt Hilfe bräuchte. Hilfe von Leuten, die sich mit so was auskannten und die eventuell dafür sorgen könnten, dass sich die

Bewohner etwas sicherer fühlten. Ob er die Hilfe von diesen Leuten haben wollte, war wieder eine andere Sache. Ich vermute mal, es war sein Stolz, der ihn veranlasste, uns nicht viel früher zu rufen und stattdessen den Fall auf eigene Faust weiter zu untersuchen. Hätte er nur gewusst, dass dies nur der Anfang von etwas viel schrecklicheren sein würde, dann hätte er anders gehandelt. Doch es musste wohl erst ein weiteres Kind dasselbe Schicksal ereilen, welches Thomas Harris und Mary Sue Johnson ereilte.

3

Die Pegerton Zwillinge, Frank und Bob, waren dafür bekannt, hin und wieder Unfug anzustellen und man wusste, dass sich beide gerne mal in ein kleines Abenteuer stürzten. Manchmal kam es vor, dass sie bei einem ihrer Abenteuer sich gerne mal in Gefahr begaben und man ihnen aus der Patsche helfen musste. Man hatte schon die Befürchtung gehabt, dass sie mal wieder bei einem ihrer kleinen Abenteuer sich in Gefahr begeben würden. Die beiden hatten beschlossen, in den Sumpf zu gehen. Frank und Bob, beide 13 Jahre alt,

hatten vorgehabt, Nacht über im Sumpf zu campen. Sie hatten sich dementsprechend ausgerüstet: Taschenlampen, ein Zelt, Schlafsäcke, extra Decken, was zu Essen und zu trinken, einige Comics und Baseballschläger. Letzteres war zur Verteidigung da. Sie hatten von den Vermissten gehört und glaubten nicht, dass im Sumpf irgendwas Merkwürdiges vor sich geht. Sie glauben eher, dass hinter den verschwinden ein Verrückter steckte, der gerne unvorsichtige Kinder entführte. Was der Verrückte mit ihnen angestellte hatte, darüber wollten selbst sie nicht reden, trotz der Tatsache geschuldet, dass sie bei solchen Themen

ziemlich offen umgehen. Gegen Nachmittag, des 4.Julis, hatte man sie zum letzten Mal gesehen. Man sah wie sie Richtung Sumpf liefen, trotz der Warnungen von Eltern, Freunden und Bekannten. Am Abend konnte man sehen, wie die Lichter im Sumpf erschienen, begleitet von lauten Schreien. Den Schreien der beiden Jungen. Die in der nähe wohnenden Bewohner riefe sofort die Polizei, die sofort zum Sumpf fuhr. Unter Leitung von Sheriff Barker sollten die Polizisten in den Sumpf hinein und die beiden Jungen zu finden und schnell aus dem Sumpf rauszuschaffen. Barker war mit drei Polizisten als erster

vor Ort und stürmte mit ihnen sofort in den Wald hinein. Barker erzählte mir, dass durch die Lichter der Sumpf noch unheimlicher aussah, als er es schon vorher war und diese ganzen Geräusche, die er immer wieder hörte, ihn bereiteten Kopfschmerzen. Sie marschierten durch den schlammigen Boden und schrien nach den Namen der Zwillinge. Das Vorankommen wurde ihnen außerdem noch durch das grelle Licht erschwert, welches ihnen in den Augen blendete und die Kopfschmerzen verstärkte. Schließlich hörten sie einen hellen Schrei. Den Schrei eines Kindes.

Sofort liefen die Polizisten in die Richtung, aus der der Schrei kam. Dann sahen sie das Ding, die Frank und Bob Pegerton entführen wollten. Bei meinem Interview mit Sheriff Barker, erzählte er mir von dem Moment, als er es zum ersten Mal sah. “Sie sahen aus wie… nun, wie Menschen. Jedoch mit den Unterschied, dass sie sechs Arme hatten und, so grob geschätzt, über zwei Meter groß waren. Was ich jedoch am unheimlichsten an ihnen fand waren ihre Gesichter… Sie hatten weder Nase, Ohren, Mund oder Augen. Es war einfach nur eine kahle Stelle auf dem blassen Schädel.” Das Ding hatte schon mit einem seiner

langen Arme Bob geschnappt und mit den schmalen, knochig wirkenden Fingern seinen Körper umschlungen. Er hielt ihn in der Luft und versuchte mit einem der anderen Arme Frank zu schnappen, welcher wie verzweifelt hin und her lief und dabei den Armen des Dings auswich. Als Frank die Barker und seine Männer sah, lief er geradewegs auf sie zu und schrie, sie sollen Bob helfen. Sofort eröffneten die Polizisten das Feuer und schossen mehrmals auf das Ungetüm, welches Bob festhielt. Auf einmal erklang ein kreischendes Geräusch, welches an Metal erinnert, das gerade gegeneinander gerieben wird. Barker und seine Männer hielten sich die

Ohren zu und schauten auf das Ding, welches, anscheinend vor Schmerzen, wand. Kurz darauf war ein heller Lichtstrahl zu sehen und das letzte, was man noch hörte, war der Schrei von Bob Pegerton. Als das Licht verschwunden war, war alles still geworden. Genauso wie das Ding mit Bob Pegerton verschwand, verschwanden auch die Lichter, mit dem das Ding kam. Es war eine Totenstille, die kaum zu ertragen war. Diese wurde durchbrochen, als der verängstigte Frank mit schluchzender Stimme fragte: “Was hat das Ding mit Bob gemacht?”

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Thalmandor

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Colorsigns ich bin auf die fortsetzung riesig gespannt, es liest sich spannend und flüssig und steigerte sich in den letzten seiten bis ich vor neugier fast platzte
ich hoffe ich lese noch mehr ..
sei lieb gegrüßt
christin

( morgen schicke ich dir Coins für diese Buch -heut gehts nicht mehr - verdient hast du sie ..ich werd`s nicht vergessen )
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Gast also das ist ja ungeheuerlich!
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Gast aslo
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