Vorwort und Inhalt
Verfasst von der freien Autorin und Künstlerin:
© JieLi MengPeng 2014
präsentiert:
Die Schaustellertochter
Eine autobiographische Erzählung
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung............................Seite 4
Kapitel 1.............................Seite
Vorwort
Eine autobiographische Erzählung, aus dem Leben und aus der
Sichtweise, meiner eigenen Kindheit. Ich habe mir erlaubt, Namen und
Orte zu ändern, um die Anonymität zu wahren. Es handelt sich um
eine echte Lebensgeschichte. Die Schauplätze und Charaktere sind
alle echt und nicht erfunden.
Einleitung
Mein Leben verlief nicht immer, in geregelten Bahnen. Eher das
Gegenteil ist und war der Fall.
Damit möchte ich nicht sagen, dass es nicht schön war. Nein! Das
ganz und gar nicht. Da gibt es schlimmeres. Ich war eine
Außenseiterin unter Außenseitern. So habe ich es immer wieder
empfunden. Und deshalb, habe ich mich,
am wohlsten unter meines
Gleichen gefüllt.
Vielleicht bekommt, jemand dieses Buch in die Hände, der mich
kannte und selbst ein Schaustellerkind war, der oder die werden
mich gut verstehen. Diejenigen, die keine solche Vorgeschichte
haben, wie wir, werden uns besser kennenlernen und verstehen
lernen, wenn sie das möchten.
Kapitel 1
Die Schaustellertochter
Hallo Welt! Ich bin hier! Siehst Du mich? Dieses Kind, dass alleine
ohne viel Beachtung, stolz, schmutzig,
nicht älter als 5 Jahre,
kurzhaarig, wie ein Junge herum wuselt.
Ich bin mir nicht ganz sicher, wann meine erste Erinnerung im Leben
war. Meine Kindheitserinnerungen tauchen unverhofft auf,
schemenhaft, aus der Versenkung, wie Schnappschüsse.
Ich sehe mich unter einer Beton Brücke, an einem Fluss, auf dem
Enten laut schnatternd, im grünlich schimmernden Wasser wippen, in
dem Lastkähne wie rostige Häuser dahin gleiten, die Wellen
geräuschvoll schmatzend ans Ufer klatschen lassen.
Gelb und Blau Weiße Karussell wagen, schwere Lkws prägen das Bild.
Die Räder sind viel größer als ich. Ich laufe alleine dazwischen
herum. Ich sehe keine mir bekannte Person. Ich glaube ich bin ca. 3
Jahre alt. Ein fremder Mann nimmt mich auf seinen Schoß.
Mir wird mit einem Mal ganz warm. Was ist das für ein seltsames
Gefühl? Und was ist das harte auf dem ich sitze?
Ich reiße mich wieder los. Ich bin ein wildes Kind. Ich nehme mir was
mir gefällt. Ich gehe und komme wann ich will. Keiner sagt mir was
ich tun muss oder was ich lassen soll. Ja! Was für ein Leben!
Da sind zwei Jungs, so ungefähr 9 bis 12 Jahre alt. Sie sind
Schaustellerkinder und ich kenne sie. Sie streiten sich um etwas.
Die Kinder und ich sind oft zusammen und spielen miteinander, auch
wenn sie älter sind als ich, macht mir das nichts aus.
Ich möchte nicht alleine sein. Außerdem sind es auch
Schaustellerkinder wie ich. Wir haben etwas gemeinsam. Unser Leben,
immer woanders zu sein. Immer wieder woanders aufzuwachen. Neue
Gesichter zu sehen, neue Städte und Dörfer begleiten uns. Manchmal
haben wir feste Plätze, das heißt das wir jedes Jahr wieder dort
hin kommen werden. Und dort freuen
sich unsere Freunde vom
letzten Jahr auf uns, weil das für sie aufregend ist, uns zu kennen,
schließlich sind wir etwas Besonderes. Nichts alltägliches und es
gibt vielleicht die eine oder andere Freikarte für das Karussell
oder etwas anderes.
Ich habe viele Ideen. Einmal habe ich eine Rolle Schnur gefunden.
Und damit habe ich ein herrliches
Gespinst gespannt, so dass jeder
der da rein gelaufen ist, hängen geblieben ist und ich vor Freude
laut gelacht habe. Allerdings fand der Opa das überhaupt nicht
lustig, weil die Arbeiter und er gerade dabei waren, das Karussell
aufzubauen und deshalb unnötig aufgehalten wurden. Ich verstand
gar nicht, dass ich nicht gelobt worden bin, und nur laut angefahren
wurde. Ich war so verletzt. Meine Kinderseele schrie entsetzt und
wütend auf. Die Erwachsen sind immer so Ernst und fangen gleich
das Schreien an. Ich habe Angst vor den bösen Blicken und lauten
Worten von meinem Opa. Eigentlich, mag ich ihn gar nicht, nichts
darf man. Ich spiele oft mit einem kleinen schwarzen Hund, der zu
uns gehört und Lumpi heißt. Dem geht es auch so, wenn er nicht hört
und irgendetwas anstellt, was er nicht tun darf, wird er angeleint.
Und er tut oft was er nicht darf z. B. Schuhe kaputt beißen oder in
die Planen, die für das Karussell gebraucht werden, Löcher beißen
oder Eier klauen. Ich klaue auch. Am liebsten klaue ich für andere
Kinder Spielsachen, die uns keiner kaufen würde, das ist für mich
ganz normal. Ich weiß nicht, das ich dass nicht darf, mich hat keiner
gesehen, das ich kein Geld bezahle, um mir von den schönen bunten
Sachen etwas zunehmen. Wieso sollten auch so kleine Kinder Geld
haben, um etwas zu bezahlen? Das Geld haben doch die Erwachsenen.
Trotzdem weiß ich Instinktiv, mich dabei, nicht erwischen zu lassen.
Ich mach dass immer so, das niemand etwas bemerkt. Ob mir da schon
klar war, das man ohne Geld nichts bekommt? Ich glaub es nicht, es
war immer etwas davon da, als dass ich mir deshalb Sorgen gemacht
hätte.
Die Oma hat immer gesagt: Du musst mal nicht arbeiten, für Andere.
Wir haben genug Geld. Es fehlt uns an nichts.
Oft habe ich versucht Geld zu zählen, weil ich aber nicht zählen
konnte, habe ich die Größen verglichen. Wenn es sich um Fahrkarten
handelte verglich ich nur die Höhe der Karten Häufen, die Oma
abgezählt hatte und so half ich ihr beim kassieren im Kassen wagen,
bevor die Kinder ihre Runde drehen
durften, auf dem Karussell.
Am Anfang hatten wir ein Sport Karussell, da bewegen sich, auf
einer runden Plattform, die Fahrzeuge, im Kreis herum.
Da gab es Motorräder, Autos, auch einen Feuerwehr wagen mit
Glocke und flache Rennwagen.
Außerdem, hatten wir eine Losbude und einen Schieß wagen.
Irgendwann kaufte der Opa das Pferde Karussell dazu. Auf einer
runden Plattform waren Holz Pferde in verschiedenen Farben
festgeschraubt. Eine Kutsche mit einer roten Bank gehörte dazu.
Das war mein Lieblings Karussell. Ich liebte es während der Fahrt
auf zuspringen. Ich schnappte nach einer senkrecht befestigten
Eisenstange, die im Dach eingehängt und am Boden befestigt war.
Ich ließ mich einfach mitreißen, von der Fahrt, des Karussells und
sprang dabei hoch und wieder runter. Der Fahrtwind streicht mir
durch das Haar. Ich genieße es und drehte stolz meine Runden. Vor
jeder Fahrt sammle ich die grünen Karten, mit unserem Namen
darauf ein, die an der Kasse ausgegeben werden. Bevor die Fahrt
los geht, bimmelt die Oma, mit einer
Messing Glocke, das die Leute
wissen, gleich geht es los. Den ganzen Tag laufen alte Schlager und
Marschmusik, die sich mit benachbarten, anderen Geschäften, der
Schausteller mischen, so das alles durcheinander hallt. Ein
Durcheinander von Gerüchen der unterschiedlichen Menschen und
dem was sie essen und trinken liegt in der Luft.