Lied der Schäferin
Ja das Schreiben, und das Lesen
ist stets ihr Ding gewesen.
Bis Schatzi kam, mit braunem Rollenhaar,
da wurden ihre Träume endlich wahr.
als sie ihn dann hat angesehen,
war's auch sogleich um sie geschehen.
Nun kann sie nachts kaum schlafen,
denn sie träumt immer nur von Schafen.
Geschrei kommt aus dem Stall, mitten in der Nacht,
davon ist sie mal wieder sofort
aufgewacht.
Schon wieder blökt wie wild ein Schaf,
Es reißt sie aus dem schönsten Schlaf.
Das Schaf, es blökt, macht viel Geschrei,
sie rennt hinaus, oh wei, - oh wei.
Die Herbert ist' s, sie ist soweit,
gekommen ist des Lämmchens Zeit.
die Schäferin, im Stall jetzt ist.
Dabei hätt sie jetzt lieber, ihren Schatz geküsst.
Jetzt ist der Stall hier ihr zu Haus,
so schnell kommt sie hier nicht mehr raus.
auch trägt sie noch immer, ihr aller
schönstes Traumnachtkleid,
Doch die arme Mutter Herbert, schreit und schreit.
Die Schäferin, sie wünscht sich nur, hoffentlich ist es bald soweit.
doch das Lämmchen lässt sich Zeit, sehr, sehr viel Zeit.
Eine Stunde ist bereits vergangen,
wo alles dies hat angefangen.
Die Schäferin hat Schweiß im Angesicht.
Doch das Lämmchen kommt ganz einfach nicht.
Endlich, es ist ein Bein zu sehen,
wenn es jetzt käme, ach, wäre das schön.
Während Herbert schreit und
schreit,
lässt das Lamm sich sehr viel Zeit.
Oh, - oh, jetzt, was ist denn das?
Hat sie eben was verpasst?
Ein Blöken , dann - ein Schmerzenslaut,
das geht der Schäferin, richtig tief unter die Haut.
Dann liegt es da, vor ihr im Heu,
ein winzig kleines Leben, ganz, ganz neu.
Klein, und wunderschön. Mann oh Mann,
und es ist auch wirklich alles dran.
Ein kleines Mädchen, und das heißt,
dieses hier, wird nicht verspeist.
Sie liebt es schon von ganzem
Herzen,
trotz Herberts, und auch ihrer Schmerzen.
Der Morgen ist längst schon aufgewacht,
doch die Schäferin geht endlich schlafen, "gute Nacht
©Eisblume