Dämmerung
Die Sonne ist ein roter Drache
Steigt auf in flirrend heißer Luft
Die Glut der Wolken tief im Rachen
In ihre Nüstern steigt der Duft
Von windverwehtem Wüstensand
Und Flüssen, die sich schillernd bogen
Von kargen Gras und fernem Brand
Und Träumen, die nach Süden flogen
Von Kreischen, Brüllen, Keckern taub
Erwacht der Morgen ohne Gnade
Zieht hufendonnernd fort im Staub
Im Schatten zirpen die Zikaden
Unterm Blätterdach verborgen
Zwischen Wurzeln, Knollen, Ranken
Liegt er lauernd, jener Morgen
Knurrt und zuckt mit seinen
Pranken
Wo einst das Lachen der Hyänen
Keckernd klang, durch Tag und Nacht
Ist er zwischen Blut und Tränen
Zitternd aus dem Schlaf erwacht
Im Rauch verdampft das Morgenrot
Der Atemzug geht voller Qual
Und Knüppel, Schwert und Kugelschrot
Zerschneiden Silberfluss und Tal
Nun leckt er heimlich seine Wunden
Und sein tiefer, dunkler Hass
Füllt die Einsamkeit und Stille
Als der wilde Traum verblasst.