Kapitel 4
Jonas
Die Welt der Sterblichen unterschied sich nicht in vielen Sachen von der Welt der Unsterblichen, bis auf wenige Kleinigkeiten. Ich nahm an das in Städten der Menschen nicht sehr oft Werwölfe herumliefen oder tote vertrocknete Vampire, weil sie es nicht rechtzeitig vor Sonnenaufgang in ihre Häuser geschafft hatten. Was sich allerdings sehr von sowohl unserer als auch von ihrer unterschied waren die Dörfer der Wilden. Dort herrschte das Gesetzt des Stärksten. Die Häuser dort waren aus Holz und Stroh wodurch da
nur wenige Vampire lebten. Je älter ein Vampir wurde desto weniger machte ihm die Sonne aus. Ab einem gewissen alter war mal Immun gegen Sonnenlicht. So wie ich. Nicht das das hier nötig wäre.Es regnete wie aus Eimern, man sah die Hand vor Augen nicht. Ich war durch die Stadt gegangen, hatte alle Leute zurück gegrüßt. So wie Vater es mir gesagt hatte. Ich hatte sogar mein Schwert und mein einen Umhang abgelegt und durch einen leichten Zauber, denn ich von Luna, einer Mondhexe, bekommen hatte. Ich ging langsam weiter. Normalerweise hörte ich es meterweit wenn jemand auf mich zu kam, aber der Regen klatschte auf die
Straße und auf den Weg, sodass ich das Mädchen erst hörte als sie schon fast zwei Meter vor mir stand und stolperte. Ich machte einen schnellen Schritt nach vorne. Sie konnte durch den Ragen unmöglich sehen wie schnell ich mich bewegte. Sie fiel gegen mich und ich hielt sie mit einer Hand am Arm fest damit sie nicht zu Boden ging. Ihre kurzen schwarzen Haare waren nass und so dunkel, das man sie im Schatten kaum sehen konnte. Im Gegensatz zu ihren Augen. Sie waren von einem sehr hellen blau. Aus dem Gefühl heraus könnte ich sagen sie wäre das Mädchen das ich suchte, aber ich konnte mir nicht sicher sein.
``Oh Entschuldige. Ich hab dich nicht gesehen.´´ entschuldigte sie sich. Ihre Stimme klang verärgert, und stand damit im Kontrast zu ihrem zurückhaltenden Duft. Schnell stellt ich mich vor. Ich hatte keine Zeit mit Menschen zu Reden. Ich hatte einen Auftrag. Doch ihre Antwort ließ mich erstarren.
``Ich heiße Jacy.´´ Sie war es. Konnte ich so viel Glück haben? Direkt das Mädchen zu finden was ich suchte? Einen Moment lang spürte ich bedauern. Sie war nett, hübsch, eindeutig nicht bereit zu sterben. Aber dann breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Ich konnte grade noch so meine
Eckzähne damit zurückhalten sich zu verlängern. Ich packte sie am Arm. Sie fuhr Erschrocken zusammen und versuchte sich aus meinem Griff zu winden aber natürlich war ihre Kraft gar nichts im Gegensatz zu meiner.
``Du brauchst keine Angst zu haben, Jacy. Es wird alles gut.´´ Ich griff mit der anderen Hand in meine Tasche und holte einen Ring heraus. Er sorgte dafür das sie das Bewusstsein verlieren würde. Im Wald würde Luna auf uns warten und ein Portal nach Janistia öffnen. Das Königreich meines Vaters, bald das meine. Ich steckte ihr den Ring auf und nach wenigen Sekunden erschlaffte sie in meinen Armen. Ich hob
sie hoch und rannte in den Wald. Nach kurzer Zeit hatte ich die Lichtung erreicht, Luna wartete bereits.
``Das ist sie? Sie soll die mächtigste Mondhexe sein. Pah! Wahrscheinlich hab ich mehr Kraft im kleinen Finger als sie im ganzen Körper!´´ Ihre braunen Haare peitschten um ihren Kopf. Ich seufzte genervt. Ihr Größenwahnsinn würde sie noch umbringen.
``Öffne einfach das Portal Luna!´´ fuhr ich sie an. Ihr Blick verfinsterte sich aber sie hob die Hand und vom Boden erhob sich das Portal. Es sah aus wie ein ganz gewöhnlicher Spiegel. Ich hob fragend eine Augenbraue.
``Geht einfach durch, Hoheit. ´´ Das
letzte Wort stieß sie verachtend heraus. Ich unterdrückte ein Lächeln und ging auf das Portal zu.