Forumsbattle 30
Ähnlichkeiten zu noch lebenden Personen sind zufällig und nicht gewollt.
Folgende Worte sind zu verwenden:
Katzenauge
Läufer
Fingerhut
Schmutz
Nähmaschine
Luft
Geld
Egoismus
Tafel
Computer
Joker: "hinterhältig"
Es war einmal ein kleiner Teufel, der hieß Jo und war in der Hölle für alle Arbeiten zuständig. Selbst die schwersten Schmutzarbeiten musste er verrichten, sonst bekam er Prügel vom Oberteufel Luzifer.
Dabei war er eigentlich ein ganz lieber Teufel, der so gar nicht in die Hölle passte.
Er half, wo er nur konnte und war am liebsten bei der Großmutter, die immer an ihrer Nähmaschine saß und die zerrissenen Sachen aller Teufel flickte. Manchmal steckte sie auch ihren Fingerhut auf und nähte mit der Hand, weil die Maschine es nicht schaffte. Dabei konnte sie immer so schöne Gruselgeschichten erzählen, dass unserem
Teufelchen fast die Luft wegblieb, vor Wonne. Nur durfte er sich nicht von Luzifer erwischen lassen, da hätte er schon wieder Prügel eingesteckt.
Luzi, so nannte Luzifer sich gerne selber, lag dagegen stets auf der faulen Haut und ließ aus purem Egoismus alle anderen Teufel für sich arbeiten. Die einen waren Läufer und mussten auf Seelenfang gehen, die anderen waren Verkäufer und mussten Sachen verkaufen, die niemand brauchen konnte und wieder andere mussten Unfrieden stiften und Unheil verbreiten.
Am Hölleneingang hing deshalb eine große Tafel auf der die Namen aller Teufel standen und wie viel Geld sie inzwischen heim gebracht hatten. Dadurch war unter den
Teufeln meistens der Teufel los, weil jeder der Beste sein wollte.
Luzi hatte die Hölle auch modernisiert und sich einen Computer zugelegt, mit welchem er die Teufel alle ganz besonders gut überwachen konnte. Dazu hatte er jedem Teufel ein Katzenauge angeheftet, welches mit einem Sender versehen war und womit er jede Bewegung seiner Untergebenen kontrollieren konnte. Selbst Jo, der nur für den Innendienst eingeteilt war, hatte so ein Dings an seiner Weste hängen.
Eines Tages fragte ihn Luzi hinterhältig: „Sag mal, Jo, willst Du nicht auch mal nach draußen auf Seelenfang gehen? Wenn Du ein paar Seelen mitbringst, würdest Du auf der Karriereleiter eine Stufe höher steigen. Wenn nicht, musst Du die ganze Hölle putzen, dass es überall
blitzt.“
Jo hatte natürlich nichts dagegen, konnte er doch der schweren Innenarbeit mal für ein paar Stunden entfliehen.
Also machte er sich auf und stieg zur Erde empor. Die anderen Seelenfängerteufel lachten ihn aus und hänselten ihn: „Du kleiner Teufel, wie willst Du Seelen fangen, bist ja viel zu häßlich und auch viel zu langsam. Sieh mal zu, wie Du das schaffst...“ und damit stoben sie in alle Richtungen auseinander.
Nun schaute sich unser kleiner Teufel erst mal um, war er doch noch nie auf der Erde gewesen. Er staunte, wie schön es hier war. Vöglein zwitscherten und auf der Wiese wuchsen bunte Blumen. So etwas hatte er noch nie gesehen.
Plötzlich schwebte eine durchsichtige Gestalt auf ihn zu und da er gehört hatte, dass Seelen so aussehen, griff er schnell zu und hielt sie fest.
Da sprach die Gestalt zu ihm: „Warum hältst du mich fest und lässt mich nicht meines
Weges ziehen?“
Jo sagte: „Ich soll auf Seelenfang gehen und du bist die erste, die ich sehe. Komm also mit in die Hölle.“
Die arme Seele fing an zu weinen und klagte: „ Aber ich habe doch nie etwas Schlechtes getan, warum soll ich in die Hölle? Man hatte mir doch versprochen, dass ich in den Himmel komme.“
Der kleine Teufel schaute ungläubig und fragte: „Der Himmel, was ist denn das? Da habe ich ja noch nie was von gehört, nicht mal von der Großmutter.“
Die Gestalt seufzte und sagte: „Im Himmel ist alles licht und hell. Man fühlt sich, wie auf einer Wolke gebettet und es erklingt gar liebliche Musik, ähnlich, wie das
Vogelgezwitscher hier auf der Erde. Liebes Teufelchen, du siehst gar nicht so böse aus, wie all Deine Brüder. Weißt Du was, komm doch einfach mit. Für Dich findet sich auch ein Plätzchen und vielleicht darfst du sogar donnern, wenn auf Erden Gewitter ist.“
Diesen Gedanken fand der kleine Teufel gar zu gut und so ließ er sich von der Seele mit in den Himmel nehmen.