Sonstiges
Das Tier - Beschreibung meines Gemütes an schlimmen Tagen

0
"Das Tier - Beschreibung meines Gemütes an schlimmen Tagen"
Veröffentlicht am 08. Februar 2014, 8 Seiten
Kategorie Sonstiges
© Umschlag Bildmaterial: Petair - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Bin von Natur aus sehr wissbegierig, sensibel ,nah am Wasser gebaut, oft albern, hilfsbereit und liebe Kinder, Tiere und die Natur. Es gibt kaum ein Thema, welches mich nicht interessiert; von daher lese ich gern und viel. Schreiben bereitet mir Freude und ist gleichzeitig ein Ventil für die Bekümmernisse meines bewegten Lebens. Freue mich auf viele neue Texte, die ich lesen darf und genauso auch über "Kritik" meiner Werke und hoffe auf einen ...
Das Tier - Beschreibung meines Gemütes an schlimmen Tagen

Das Tier - Beschreibung meines Gemütes an schlimmen Tagen

Das Tier

oder Beschreibung meines Gemütes an schlimmen Tagen

Alles stürzt zusammen, gleich einem Kartenhaus. Kann keinen klaren Gedanken fassen. Ich hasse alles und jeden um mich herum. Ich zittere innerlich und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Übelkeit macht sich breit. Doch die Erlösung findet nicht statt.

Spüre wie das „Tier“ in mir hoch kriecht. Gleichsam zum Sprung zum Angriff bereit. Mein Verstand wehrt sich dagegen. Ich wage kaum zu atmen und flehe um Erlösung. Aber nichts

geschieht. Ich erstarre mit angehaltenem Atem und hoffe, dass es vorüber geht.

Bleib ruhig und still. Rühr Dich nicht! Du kannst es nicht rauslassen, dieses Tier in Dir. Wenn es auch noch so kämpft und an die Oberfläche will bleib ruhig, still, beherrsche Dich. Nicht hier und jetzt. Schalte ab, höre nicht hin, was da drinnen in Dir vorgeht. Vergiss es einfach.

Das Tier wird immer mächtiger. Gleich einer reißenden Bestie. Es wütet und schreit in mir. Alles dreht sich. Rasende Kopfschmerzen stellen sich ein. Ich höre

und sehe nicht, was um mich herum geredet wird oder was genau geschieht. Die Tränen laufen lautlos in Sturzbächen über mein Gesicht, den Hals hinunter und fallen zu Boden. Tropfen unaufhörlich und höhlen meine Seele aus.

Kann auf eure Frage: “Was hast Du?“ keine  fruchtbare Antwort geben. Es lässt sich nicht in Worten fassen. Und wieder Fragen über Fragen. Ich erzähle nichts - rede nicht kann es nicht. Ich bejahe irgendetwas, obwohl es gelogen ist, nur um nicht reden zu müssen. Würde ich jetzt reden, würde ich alles und jeden verletzen. Dies wäre nicht

richtig. Denn niemand kann etwas dagegen tun, was geschehen ist geschehen. Und niemanden trifft eine Schuld.

Möchte fort von hier, fort von mir selbst. Aber wohin kann ich gehen? Dieses Tier holt mich immer wieder ein. Zerfrisst gleichmäßig meinen Verstand und meine Seele. Möchte jetzt sterben. Doch ich weiß, ich werde nicht sterben, nicht hier, nicht jetzt, nicht heute und nicht morgen. Werde aushalten immer wieder.

Es tut verdammt noch mal weh. Fühle mich von aller Welt verraten und

verlassen. Nichts dringt durch mich durch. Alles Trösten und Gut-Zureden prallt an mir ab, wie ein Ball von der Wand. Prallt ab und kommt nicht wieder. Ich fange diesen Ball nicht auf und schau ihm auch nicht nach. Es lässt mich völlig kalt, wer diesen Ball für mich geworfen hat.

Eine starre Leere macht sich breit in mir. Spüre weder Wärme noch Licht. Sitze da wie angenagelt. Lasse alles um mich herum geschehen. Möchte sagen: „Lasst mich gehen“ - aber kein Laut kommt von meinen Lippen. Ich sterbe am lebendigen Leib, jedes Mal ein bisschen mehr, Schritt für Schritt, Träne

für Träne. Bis dieses Tier mich vollends verschlungen haben wird und mich dann davon trägt in eine andere Welt.

Es wird eine dunkle und kalte Welt sein ohne Liebe ohne Wärme aber still.

Endlich Ruhe. Keine Erinnerung. Kein Schmerz im Herzen!

„Nein so darfst Du nicht denken“ sagt mein Verstand.

„Nein ich will es nicht“ spricht s aus meiner Seele.

„ Es wird so sein“! brüllt das Tier…

© 2008 Pepsi 55

0

Hörbuch

Über den Autor

pepsi55
Bin von Natur aus sehr wissbegierig, sensibel ,nah am Wasser gebaut, oft albern, hilfsbereit und liebe Kinder, Tiere und die Natur. Es gibt kaum ein Thema, welches mich nicht interessiert; von daher lese ich gern und viel. Schreiben bereitet mir Freude und ist gleichzeitig ein Ventil für die Bekümmernisse meines bewegten Lebens. Freue mich auf viele neue Texte, die ich lesen darf und genauso auch über "Kritik" meiner Werke und hoffe auf einen regen Gedankenaustausch.

Leser-Statistik
6

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Karindolittle Oh wie gut ich das kenne! Da fällt mir kaum noch was zu ein, bin wirklich berührt. Danke von Karin
Vor langer Zeit - Antworten
pepsi55 Liebe Karin, auch ich sag Danke ) Mit meinem Geschreibsel hege ich weniger den Anspruch perfekt oder die Schriftstellerin schlecht hin zu sein. Umso mehr hilft es mir jedoch, wenn ich einige Menschen mit meinem Geschreibsel" erreichen" kann, die zumindest ihre eigenen Empfindungen darin interpretieren können und sich wieder finden :)
Vor langer Zeit - Antworten
Milan01 Was für eine tolle Geschichte. Du hast die Macht des Tieres in einem sehr gut rübergebracht und die Verzweiflung, das Aufbegehren. Bin echt fasziniert.
Favo.
Lg Milan

Vor langer Zeit - Antworten
pepsi55 Freut mich, dass du es aufmerksam gelesen hast. Dieses Werk ist einfach so aus mir "heraus geflossen", als ich mal wieder eine meiner schlimmen Depressionen hatte. Auch dir liebe Grüße von "Pepsi"
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
4
0
Senden

106108
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung