Beschreibung
Hier einmal ein Text ohne Sinn und Verstand.
Oder?...
Manchmal - so wie jetzt - sitze ich vor einem leeren Blatt Papier und schreibe
Nichts.
Wie ein Knoten im Kopf. Du weißt, was Du schreiben willst, aber es kann nicht fließen. Nichteinmal die Gedanken sind bereit kontrollierte Bahnen zu nehmen.
Schlimm ist es - so wie jetzt - wenn man schreiben muß. Und es passiert
Nichts.
Stocksteif sitz ich da, die Hände wie eingerostet, der Kopf wie in Watte gepackt. Ich lenke mich kurz ab. Schenke mir einen Tee ein. Und selbst dieser ergießt sich nur sehr widerwillig in meine Tasse. Ich schmiere mir ein Brot. Die Butter ist grad fester als sonst und es ist mühsam sie gleichmäßig auf dem groben Vollkornbrot zu verteilen. Es fließt einfach
Nichts.
Gerade habe ich gedacht: Schreib doch einfach mal irgendetwas. Einfach mal so drauflos, um wenigstens irgendetwas in Fluss zu bringen. Schreib alles auf, wie es gerade sich zu zeigen vermag, auch wenn es nur langsam fließt oder Dir völlig sinnlos erscheint.
Den Mut aufbringen dem Nichts entgegen zu treten. Ihm zu sagen: Hey, lass mich fließen! Geh Du in Dein dunkles Loch zurück wo Du hergekommen bist. Geh zurück ins
Nichts.
Da setzt sie wieder ein, diese Starre. Einfach schreiben heißt das Motto. Mut aufbringen, dem Nichts entgegentreten.
Und mit jedem Buchstaben, den ich hier loswerde wird das Nichtst immer weiter in seine dunkle Ecke gedrängt aus der es hervorgekrochen ist. Zurück ins
Nichts.
Sein Platz wird ausgefüllt mit Buchstaben, Wörtern, Sätzen. Gedanken werden zu Papier gebracht und machen es dem Nichts schwer, sich zu behaupten. Schreibwut heißt das Motto, um gegen dieses Nichts anzukommen. Eigentlich ein ganz einfaches Rezept. Man muss nur loslassen können von der Vorstellung die geschriebenen Wörter müssten stets eine vorgefertigte, zurechtgelegte Form annehmen und eine sinnvolle Geschichte ergeben. Das wird das Schwierigste sein. Wer will sich schon einen Text gönnen, der keinen tiefsinnigen Themen behandelt, keinen Humor besitzt oder einfach nur aus dem Leben erzählt, dann aber sinnvoll. Es soll ja gelesen werden. Es soll ja auch anderen Gefallen. Davon loszulassen ist die große Kunst. Ich lasse mal die vorgeformten Regeln und Erwartungen an einen Sinn des Textes verschwinden im
Nichts.
Und lasse die Wörter die kommen einfach los...
Schreibe einfach los ohne Sinn und Verstand.
Als hätte ich das nicht schon eher erkannt!
Des Vaters Mord am Gänseteich,
macht den Mörder bestimmt nicht reich.
Da kommen vier Katzen angeschlichen,
denen bin ich ganz schnell ausgewichen.
Scharfe Krallen haben sie sicher,
da ertönt ein dröhnendes gekicher.
Lachen tut der Seele gut!
Schade, dass mancher es so wenig tut.
Reife Äpfel am Baum da oben,
verleiten mich zum süßen Zahn.
Ein Bonbon hätt' ich aufgehoben,
doch da kam der wilde Hahn.
Blökte mich an wie eine Ziege.
Das Kind schrie in seiner Wiege
Und kriegte sich nicht wieder ein.
Geh mal in den Wald hinein
Die Wahheit suchen kann man auch.
Findet man sie hier im Bauch?
Bis die Gedanken wieder kreisen,
sich ordnen zu kleinen Wörtern, zu leisen.
Pssst!
Ich hoffe doch, Dich stichts
und Du besiegst auch mal wie ich das
Nichts.