Duftende Stille
Ich saß im immer noch warmen Sand
Am Ufer an des Meeres Strand
Wolken bildeten eine dunkle Wand
Körniger Sand rieselte über meine Hand
Die Sonne war schon am Verblassen
Ich fühlte mich sehr allein gelassen
Die Stille duftete nach tiefgrünem Tang
Als ich meine Füße ins Wasser schwang
Es perlten die Wellen bis zum Knie
Über mir eine weiße Möwe schrie
Leise tuckerte das laue Wasser
Die Konturen wurden langsam
blasser
Dunkelheit senkte sich zu mir herab
Und nahm mich mit ins nasse Grab
Ich fühlte es unter mir sanft beben
Die Wogen verschlangen mein Leben
Ich tauchte bis zum Meeresgrund
Meine Seele blutete sich wund
Zärtlich schaukelte ich hin und her
Spürte meinen Körper nicht mehr
Mir wuchsen Kiemen und Flossen
Und ich schwamm unverdrossen
Sah bunte Farben um mich herum
Sie machten mich staunend
stumm
Bisher hatte ich es noch nie gesehen
Die Unterwasserwelt ist traumhaft schön
Ich fühlte nun keine Schmerzen mehr
Arme und Beine wurden schon schwer
So sank ich langsam unendlich tief
Aber plötzlich jemand nach mir rief
Als ich aus meiner Lethargie erwachte
Sah ich, dass strahlend die Sonne lachte
Ich schaukelte in einem kleinen Boot
Merkte nun, ich war ja gar nicht tot
Um mich herum nur gleißendes Licht
Man hatte mich aus dem Wasser
gefischt
Sollte ich nun etwa glücklich sein
Mich auch noch darüber freu`n
Was war denn eigentlich geschehen
Nun, das Leben wurde mir neu gegeben
© Habibi