1. Einsamer Wolf
Es ist immer gleich. Ich laufe alleine die dunklen Straßen der Stadt hinunter, an den verfallenen Häusern vorbei in denen ich aufgewachsen bin.
Ich habe weder meine Mutter noch meinen Vater kennengelernt und auch sonst keines meiner Familienmitglieder.
In einer echten Wohnung oder gar einem Haus habe ich nie gelebt. Ich wohnte immer nur in der alten verfallenen Ruine am Stadtrand. Allein.
Freunde brauche ich bis heute nicht, denn mit mir will ohnehin niemand etwas zu tun haben.
Vielleicht liegt es an meinem Aussehen.
Ich bin zwar nicht der hässlichste oder der kleinste, nein, ich bin sogar recht hochgewachsen und finde das ich eigentlich ziemlich gut aussehe.
Doch vielleicht ist gut ja auch nur eine Definition.
In der Stadt gibt es eine Frau die mich treffend beschreibt, denn immer wenn sie jemand fragt, wer der Junge sei, der in diesem Schutt hauste, dann antwortet sie:"Er sieht aus wie ein Verdammter! Er hat Haar so weiß wie das Licht in das die Toten treten und Augen so rot wie das Höllenfeuer auf Erden!"
Mag sein das sich das etwas hart anhört, aber treffender kann man es wohl nicht beschreiben. Doch durch diese
Teufels-vergleiche, haben die Leute Angst vor mir bekommen und nun winden sich die wildesten Gerüchte um mich.
Die einen meinten ich wäre ein Kind des Teufels, die anderen meinten ich könnte ja der Wächter der Höllentore sein.
Doch ich konnte mir unter all dem nichts vorstellen, ich wusste nicht wirklich viel über Himmel und Hölle, über den Teufel oder über Dämonen.
Doch das sollte sich ändern. Schneller als gedacht.
2. Kampf um den Körper
Ich öffne die Augen und liege so wie immer auf meiner Decke in den Ruinen.
Doch irgendetwas stimmt nicht, es ist zwar Nacht, so wie immer wenn ich aufwache.
Aber sonst höre ich das Rauschen der Autos in der Ferne, das tippeln kleiner Mäusefüße, immer gibt es ein anderes Geräusch das mich beruhigt.
Aber heute? Heute ist alle anders, es ist als würde die Welt sich nicht mehr drehen und das Universum nur mir zuhören. Mir.
Es kam mir vor als würde sich endlich jemand für mich interessieren.
Langsam erhebe ich mich von meinem Schlafplatz und laufe vor zur Straße.
Ich schaue mich um und merke das wirklich alles ruhig ist, sich nichts bewegt. Selbst in der Bar am Ende der Straße leuchten die Werbeschilder nicht mehr.
Ich höre auf darüber nachzudenken und drehe mich um, ich bin müde, will schlafen. Doch als ich mich umdrehe, steht direkt vor mir ein Mann. Er schaut mir direkt in die Augen und fixiert mich mit meinem Blick.
Dann, ist er verschwunden und ich liege am Boden. Ich winde mich und versuche aufzustehen, doch ich erleide Höllenqualen und schaffe es nicht mich
zu bewegen.
Doch irgendetwas sagt mir das ich es nur kurz überstehen muss, das dann alle meine Fragen und vor allem die Frage nach mir geklärt wird.
Ich schließe die Augen und versuche zuckend die Schmerzen zu überstehen.
Noch einige Sekunden halte ich aus bis der Schmerz meinen Körper lähmt und mich zur Ohnmacht treibt.
3. das kann nicht sein
Um mich herum dreht sich alles. Ich weiß nicht wo ich bin, ich weiß nicht wie ich her gekommen bin, genaugenommen weiß ich nichts.
Um mich herum dreht sich alles. Bin ich überhaupt wach? Träume ich vielleicht noch? Ich will eigentlich einfach nur meine Augen schließen und warten. Darauf das mich jemand findet. Doch was wenn das nicht passiert? Wenn ich hier sterbe, dann wäre zumindest alles vorbei. Niemand würde mich mehr Sohn des Teufels nennen.
Aber auf den Tod warten? Das darf ich auch nicht, denn selbst für einen wie
mich wäre das armselig.