Unterm Sofa von Hans Hempel,
liegt seit Wochen ganz viel Krempel.
Der Abwasch stapelt in der Küche,
verbreitet keine Wohlgerüche,
Gretchen Hempel ist zur Kur,
Gott sei Dank vier Wochen nur.
Kommt morgen in der Früh zurück,
drum fühlt sich Hans, wie der im Glück.
Hat zwar vergessen einzukaufen,
beim Verpusten und Verschnaufen,
doch im Keller ist noch Bier,
trinkt vor dem Frühstück davon vier.
Mit nackter Brust, im Unterhemd,
sitzt er bis mittags ungekämmt.
Stellt sechzehn Uhr die Glotze an,
und staunt was "Schalke" doch so kann.
Abends um neun, da geht er aus,
trifft in der Kneipe Nachbars Klaus.
Nachdem zehn Bierchen er gezischt
und ihm manch Story aufgetischt,
schwankt er laut singend dann nach Haus,
und zieht sich vor der Tür schon aus.
In der Nacht, da wird Hans übel,
erbricht gleich in den Blumenkübel,
legt sich danach zurück ins Bett,
zersägt den Wald und jedes Brett.
Hört nicht Gretchens laute Bimmel,
sieht die Wolke nicht am Himmel.
Gretchen muss sich überwinden,
erst die Sprache wiederfinden,
nimmt dann Besen, Eimer, Lappen
und untern Sofa vor die Schlappen,
stellt sich damit dann an sein Bett,
fragt laut, was er zu sagen hätt.
Der Hans fühlt unsanft sich geweckt,
doch als er Gretchen dann entdeckt,
da ruft er freudig: " find es toll,
das du gleich putzt ist wundervoll,
die Schlappen bringst ans Ehebett,
ist lieb von dir und auch sehr nett.
So fühle ich mich wohl zu Haus,
du bist ein Schatz, zieh dich erst aus,
bevor du dich um mich bemühst
und mir den Kaffee dann aufbrühst."
Es geht zwar weiter mit den beiden,
doch wie soll mein Geheimnis bleiben.
Nur eines möcht ich noch verraten,
der Hans riecht lange nicht den Braten,
denn nach der Kur, da liebt das Gretchen,
zur Mittagsstund im Nachbarstädtchen,
unterm Sofa voller Krempel,
den Kurt Müller, nicht Hans Hempel.
(C) martina wiemers
Buchcover: kostenloses Bild
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