Gedichte
Katastrophe

Katastrophe Es geschieht zumeist im Garten Wo wir auf den Kuchen warten Den die Hausfrau frisch kredenzt Damit es uns im Gaumen lenzt Alle Tassen stehen offen Ihre Leere lässt uns hoffen Dass ein flüssiges Geschenk Dort hineinkommt, ein Getränk

Untertassen stehen unten Tassen drüber, und die bunten Muster einer Wachstuchdecke Verhüllen gut des Tisches Flecke Soweit ist nun alles klar Und so wartet jene Schar Zuckersüchtiger Gesellen Auf die Kuchenkaffeequellen

Später dann, in diesen Wirren Hört man laut die Löffel klirren Die das, was verzehrt wird, teilen Oder durch die Tassen eilen Volle Münder sich bewegen Krümel durch die Lüfte fegen Hier und da, da wird gekleckert (Und gehofft, dass niemand meckert)

Vor Hektik jemand Kaffee prustet Und heimlich jemand fluchend hustet Ansonsten fliegen Worte quer Als hörten alle Leute schwer So wendet sich das bunte Blatt Der Kaffeezeit, wo jeder hat Gedacht, der Nachmittag bleibt still Und ruhig, wie man's meistens will

Die Hausfrau nun erbost aufsteht So mancher Gast so einfach geht Es bricht zusammen eine Welt Zurück bleibt nur ein Trümmerfeld…