Fantasy & Horror
Anshale Kapitel 9

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"Anshale Kapitel 9 "
Veröffentlicht am 26. Januar 2014, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Anshale Kapitel 9

Anshale Kapitel 9

Einleitung


Anshale ist ein Mann auf der Suche nach seiner Vergangenheit. In einem Land, zerrissen von einem Religionskrieg zwischen der Numen-Kirche und den Geisterbeschwörern der Kal’ban bleibt ihm jedoch kaum Zeit, seine verlorenen Erinnerungen aufzuspüren. Lediglich Grauer ,der mysteriöse Anführer der Kal’ban, scheint etwas über ihn zu wissen. Als dieser ihn bittet , ihm dabei zu helfen , einige Gefangene zu befreien findet er sich plötzlich direkt zwischen den verfeindeten Fronten wieder. Und auf dem alles entscheidenden

Schlachtfeld von Ebenwald offenbart sich ihm schließlich eine Wahrheit, die ihn zur Entscheidung zwingt.


Kapitel 9 Lina


Anshales Augen blieben auf einen der Wandteppiche gerichtet. Die Hand am Schwertgriff trat er langsam darauf zu. Etwas… war damit nicht in Ordnung. Und er fragte sich, wie er es überhaupt hatte übersehen können. ,, Rauskommen, wer immer da ist .“ Einen Augenblick lang tat sich nichts, dann tauchte eine Gestalt blitzschnell unter dem Vorhang auf. Anshale war jedoch darauf vorbereitet und wich genauso schnell zur Seite. Ein ausgestreckter Fuß und der Angreifer stürzte der Länge nach zu

Boden. ,, Was zur…“ Celcine musterte die gefallene Gestalt mit mindestens genau so großer Verwirrung wie er. Das war ein kleines Mädchen. Dieses Rappelte sich wieder auf und sah ihn aus ängstlich aufgerissenen Augen an, bevor sie erneut versuchte an ihm vorbeizukommen. Er reagierte einen Augenblick zu langsam und das Mädchen rannte an ihm vorbei in Richtung Tür. Bis Celcine ihr in den Weg sprang. ,, Ganz ruhig. Wir tuen dir nichts.“ Offenbar zu aufgeregt um sich groß über den sprechenden Fuchs zu wundern drehte sich die Gestalt lediglich wieder

zu Anshale um. ,, Wer seit ihr ?“ Anshale hockte sich halb auf dem Boden umso auf Augenhöhe mit ihr zu kommen. Und hoffentlich etwas weniger bedrohlich zu wirken. Er war mehrere Tage lang durch das Land gestolpert und trug nach wie vor die Sachen, in denen er sich wiedergefunden hatte. Vermutlich sah er bestenfalls aus wie ein Wilder oder Bandit. ,, Ich wollte dich eigentlich grade das selbe Fragen.“ , erwiderte er. ,, Ich bin Anshale und das ist Celcine“ Das Kind schien sich etwas zu fassen. ,, Lina.“ ,, Du bist Gwenths Schwester ?“ , fragte

Celcine und sprach damit lediglich Anshales Gedanken aus. Aber was machte sie hier? Nach einem kurzen Moment nickte Lina lediglich um gleich darauf aufgeregt zu fragen: ,, Ihr kennt meinen Bruder? Wo ist er?“ ,, Es geht ihm gut.“ , antwortete Anshale. ,, Wir sind hier um dich und einige andere hier wegzubringen. Gwenth ist mit einem Freund von mir unterwegs und… sucht eigentlich nach dir.“ Was wieder zu der Frage führte, wie sie hierher kam… Das ergab keinen Sinn. Bevor er sich allerdings groß darüber wundern konnte, hörte er Schritte, welche langsam die Stufen vor dem

Zugang zum Raum heraufstiegen. ,, Verdammt.“ , flüsterte er und sah sich nach irgendeiner Versteckmöglichkeit um. Lina hatte sich vielleicht hinter einem der Vorhänge verbergen können, aber er würde garantiert auffallen. Stattdessen riss er das Schwert hoch. ,, Lina, zurück in dein Versteck.“ ,, Er macht mir keine Angst. Er versucht es, aber tut nichts. Ich glaube… er hat selbst Angst.“ ,, Mutiges Kind.“ , bemerkte Celcine. ,, Wer ?“ , konnte Anshale lediglich noch Fragen, bevor die Tür geöffnet wurde und eine einzelne Gestalt den Raum

betrat. Der Fremde trug eine Rüstung, wie Anshale sie schon bei den Inquisitoren gesehen hatte, lediglich war das Metall dunkler gearbeitet und schein Licht mehr zu schlucken, als es zu reflektieren. Ein halbgeschlossener Helm mit Federbusch ließ lediglich das Kinn und die Augen frei, in denen sich ebenfalls kaum Licht zu spiegeln schien. Ein blauer Umhang mit goldgewebtem Rand fiel der Gestalt über die Schultern und an der Hüfte trug sie ein Schwert, dessen Griff mit in den Stahl geätzten Dornen umrankt war. Der Mann sah an Anshale vorbei, als wäre er Luft und machte sich nicht

einmal die Mühe, den Helm abzunehmen, als er mit wenigen Schritten in die Mitte des Raums trat. Obwohl er ihn nicht wahrzunehmen schien, brachte allein die Gegenwart dieser Gestalt Anshale dazu, einige Schritte zurück zu weichen. Als wäre der ganze Raum plötzlich ein Stück düsterer geworden. Und da war auch wieder dieses Gefühl, wie kurz vor einem Gewitter. Die Luft selbst, die sich zu verdichten schien… Diesen Mann umgab eine Aura aus Macht, die nicht von seiner Statur oder auftreten her herrührte Und doch ignorierte ihn der Neuankömmling vollkommen, obwohl er

direkt neben ihm stand. Verwirrt sah Anshale zu Celcine, die lediglich kaum wahrnehmbar nickte. Der Fuchs schien von einem kaum sichtbaren schimmernden Feld umgeben und wenn er seine eigene Hand betrachtete, so wirkte auch diese aus dem Augenwinkel betrachtete als befände diese sich im Inneren einer Seifenblase. Der Fremde konnte sie nicht sehen…. Nur Lina, die nach wie vor mitten im Raum stand. Anshale legte wieder eine Hand an den Schwertgriff, aber Celcine schüttelte kaum merklich den Kopf. Das kann sie nicht ernst meinen, dachte er. Er würde hier nicht herumstehen und

darauf warten, was passierte. Seine Hand jedoch rührte sich nicht vom Fleck. Was er auch versuchte, er konnte sich nicht bewegen. Als wäre die Luft um ihn herum aus Blei und das Schwert plötzlich so schwer wie ein Berg. Er hätte Celcine am liebsten angeschrien, was das sollte, bekam aber nicht einmal einen Ton heraus und die unsichtbare Barriere, die ihn einschloss machte keine Anstalten nachzugeben. Nach einem Moment gab er auf. Der verfluchte Fuchs wollte ihn anscheinend zum Zusehen verdammen. Und hatte besser eine sehr gute Erklärung dafür. Und wenn der Kleinen etwas passierte… Dann würde er sich aus dem Fell dieser

Kreatur ein Paar neue Handschuhe machen. Der Fremde hatte sich mittlerweile Lina zugewandt. ,, Ich habe kein Interesse , ein Kind zu töten. Das ist der einzige Grund, aus dem du hier bist.“ , sagte er ruhig, aber Anshale konnte die Anspannung in der Stimme des Fremden hören. Und irgendetwas davon kam ihm vertraut vor. Gefährlich Vertraut. ,, Dein Bruder hingegen…“ Der Mann beendete den Satz nicht, aber die Botschaft war angekommen. Lina rührte sich nicht und sagte kein Wort, als wäre sie durch den gleichen Zauber an Ort und Stelle gebannt der Anshale

daran hinderte, irgendetwas zu unternehmen. ,, Und glaub nicht, ich wüsste nichts, von Gwenth oder würde es nicht wagen, einen Kirchenpriester zu… befragen.“ ,, Was… Was wollt ihr?“ Die Worte waren zögerlich, aber klar. Auf eine Art musste Anshale das Mädchen bewundern. Auf der anderen Seite verfluchte er erneut innerlich Celcine. ,, Ich werde töten wer sich mir in den Weg stellt, bis ich ihn habe.“ , antwortete der Fremde. Bis er wen hatte? , musste Anshale sich unwillkürlich fragen. Einen Moment lang, gab er es auf, sich gegen die Barriere, die ihn an Ort und Stelle hielt

anzukämpfen. Es war ohnehin zwecklos… ,, Was weißt du über die Kal’ban ? Wo ist Ebenwald? Sprich endlich und dein Bruder bleibt am Leben! Ich verliere langsam…“ Bevor der Fremden den Satz beenden konnte, war Lina vorgestürzt, ein Messer in der Hand, das Anshale vorher überhaupt nicht aufgefallen war. Der Mann in der Rüstung wich zurück, aber nicht weit genug. Die Klinge erwischte ihn an der, nicht gepanzerten, linken Hand und hinterließ eine tiefe Schnittwunde auf dem Handrücken. ,, Du kleines verdammtes…“ Der Verwundete holte mit der anderen Hand

aus, im selben Moment jedoch stürzte Anshale vor. Die Magie, die ihn Bewegungsunfähig gemacht hatte zerfiel nach einem einzigen Gedanken zu nichts. Bevor er den Mann allerdings erreichte, ließ ihn ein lauter Ruf in der Bewegung innehalten. Auch der Fremde erstarrte und lauschte. ,, Alarm. Eindringlinge in den Verliesen !“ Der Mann riss Lina das Messer aus der Hand und stürmte ohne sich noch einmal umzusehen aus dem Raum. Die Tür schlug er mit lautem Krachen hinter sich zu. ,, Was sollte das ?“ , verlangte Anshale von Celcine zu wissen, sobald er sich

sicher war, das der Inquisitor außer Hörweite war. Diese schien allerdings nicht weniger aufgebracht als er. ,, Wie hast du das gemacht ?“ ,,Was gemacht ?“ Sein Zorn verrauchte ein wenig. Aber nur ein wenig. Rasch sah er sich nach Lina um. ,, Geht es dir gut ?“ ,, Er macht mir keine Angst.“ , erwiderte sie nur. Die gleiche Antwort wie zuvor. ,, Wer war das grade ?“ ,, Das… willst du gar nicht wissen.“ , antwortete Celcine. ,, Und jetzt erklär mir, was du getan hast.“ Anshale schüttelte den Kopf. ,, Ich habe überhaupt nichts getan…“ , zischte er

wütend. ,, Ach nein, du hast meinen Bindungszauber zerstört, als wäre es nichts.“ ,, Und ?“ ,, Du solltest dazu nicht in der Lage sein. Du solltest dazu einfach nicht in der Lage sein…“War das Angst in Celcines Stimme? Anshale war sich nicht sicher und Kratzt sich Gedankenverloren linken Handrücken. Eine weiße Linie zog sich quer darüber. Seltsam… war die zuvor schon da gewesen? Er konnte sich einfach nicht erinnern… ,, Warum hast du das getan ?“ , verlangte Anshale erneut zu wissen. ,, Der Kerl hätte Lina töten

können.“ ,, Er hätte dich ganz sicher getötet.“ ,, Das kannst du nicht wissen.“ , erwiderte er nur. ,, Wir müssen weg.“ , bemerkte Lina. Anshale nickte. Sich jetzt noch weiter zu streiten brachte nichts. Der Alarmschrei war kein Zufall gewesen. Und ganz sicher kein gutes Zeichen… ,, Und wir müssen vorher Grauer und Gwenth finden. Vermutlich können wir vergessen uns jetzt noch einfach aus der Garnison zu schleichen.“ , fügte Celcine hinzu. ,, Einfach Großartig…“ Anshale ging voraus, als sie sich einen

Weg durch das Labyrinth aus Gängen suchten. Anfangs hatte er damit gerechnet, sich zu verlaufen, aber je länger die drei durch die endlosen Tunnel liefen, desto besser schien er sich auszukennen. Mittlerweile zögere er kaum noch, sondern bog Zielsicher an den Kreuzungen ab, die sie hoffentlich zum Gefängnis der Garnison bringen würden. Er war sich sicher, den richtigen Weg zu finden. Er war oft hier gewesen… Seltsamerweise stießen sie trotz des Alarms von vorhin nur einmal auf eine Gruppe Inquisitoren, der sie jedoch ausweichen konnten. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, was das bedeuten

könnte. Als sie an eine weitere Abzweigung gelangten blieb Anshale einer inneren Eingebung folgend stehen. Auf der anderen Seite der Wegkreuzung führte eine Tür zu einer Treppe. Die anderen beiden Wege, die sich hier überschnitten konnte er jedoch nicht einsehen. Jedoch hörte er sofort die Schritte. Anshale bedeutete den anderen etwas zurück zu bleiben, während er sich an der Wand entlang schlich, bis er vorsichtig in die anderen beiden Gänge spähen konnte. Und keine Sekunde zu früh. Acht Inquisitoren in voller Panzerung

kamen den Weg hinunter geeilt und vermutlich war es pures Glück, das keiner von ihnen Anshale bemerkte, der sich sofort wieder hinter der Wand in Sicherheit brachte. Der bewaffnete Trupp lief an ihnen vorbei, ohne sie groß zu bemerken und Anshale konnte nur dem Zufall danken, der die Inquisitoren nicht ihren Gang hatte nehmen lassen. ,, Das war viel zu knapp.“ , bemerkte Celcine. ,, Machen wir, dass wir hier wegkommen.“ , antwortete er lediglich und lief rasch , die anderen im Schlepptau, auf die Treppe zu. Bevor Anshale jedoch die Treppe erreichte, tauchten einige tanzende

Schatten auf derselben, denen wenige Augenblicke später bereits eine Gestalt mit Fackel in der Hand folgte. Es war Gwenth. ,, Ich denke, ihr habt das eben auch gehört.“ ,, Das haben wir.“ , antwortete eine ihm bekannte Stimme. Im nächsten kam auch Grauer in Sicht. Anshale konnte erkennen, das sich mindestens zwei Dutzend weitere Personen auf der schmalen Treppe zusammendrängten. ,, Gwenth ?“ Der Priester sah auf, als er seinen Namen hörte. ,,Lina! Allen Göttern sei Dank.“ Er

drängte sich an Anshale vorbei, er gar nicht erst die Zeit hatte beiseite zu treten, als Gwenth auf die Knie ging um seine Schwester zu umarmen. Grauer trat derweil neben Anshale und Celcine. ,, Wie ich sehe, habt ihr gefunden was ihr gesucht habt.“ ,, Ich habe nicht nach ihr gesucht.“ , antwortete Anshale. Er hatte so viele Fragen, aber für den Moment schien das warten zu müssen. Stattdessen betrachtete er die umstehenden Gestalten. Zerlumpte Männer und Frauen, manche schrecklich Unterernährt, andere lediglich...

ausgebrannt… Wie viele würden Überhaupt noch mal ein normales Leben haben? Er fühlte lediglich eine vertraute Wut in sich aufsteigen. Das war seine Bestätigung. Was auch immer er einmal gewesen war, das hier war gegen alles woran er glaubte. Gegen alles, was er Gerecht nennen konnte. Und es gab nur eine Antwort darauf… ,, Weißt du denn, was gerecht ist Anshale ?“ Wieder schien der Fuchs seine Gedanken gelesen zu haben. Er hatte weder gesprochen, noch glaubte er, das man ihm seine Gedanken so offen ansehen konnte. ,, Es ist unfair.“ Gab er

zurück. Damit war Celcine offenbar zufrieden, zumindest schweig sie daraufhin. Gwenth holte derweil das kleine Holzamulett aus seiner Tasche und hängte es Lina um. Der geschnitzte Umriss eines Kolibris wirkte zerbrechlich genug, um bei einem Windhauch zu zerfallen ,, Das gehört dir aber… trag es in Zukunft nie wieder offen.“ Erst dann stand er wieder auf. ,, Ebenwald, ich habe nach wie vor euer Wort ?“ ,, Ich werde tun was ich kann.“ , entgegnete Grauer. ,, Doch jetzt müssen wir erst einmal hier heraus

kommen.“

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