Gridania in den frühen Morgenstunden, es war noch fast dunkel, als sich die kleine Lalafelldame Lilly auf dem Weg zur Anschlag-Tafel des Marktes machte, auf dem allerhand Waren feilgeboten werden.
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Was Ihr kennt keine Lalafells? Das kann nicht sein! Das sind kleine maximal dreieinhalb Fuß große Wesen, die dazu neigen etwas rundlich auszusehen. Sie haben eine gewisse Ähnlichkeit mit den Elben oder Elezen wie sie auf Eorzea genannt werden. Nur sind sie halt um vieles kleiner und runder. Allerdings sind sie durch ihre Größe, oft sehr dominante Wesen, die auf Grund ihrer
geringen Größe genau wissen, wie sie sich durchzusetzen haben. Einem Lalafell zu unterschätzen, bekommt den wenigstens Bewohnern dieser Welt, denn dann gibt es rote Ohren. Die meisten Lalafells haben große Freunde oder sie sind sehr gute Kämpfer, so dass sie sich alleine schützen konnten. Es ist kaum vorzustellen, dass ein Roegadyn, der fast dreimal so groß ist, wie ein Lalafell, im Kampf besiegt werden kann. Da die Lalafells mit ihren nicht einmal dreieinhalb Fuß Größe, aber wesentlich schneller sind, als die reichlich siebeneinhalb Fuß großen Roegadyn, sind sie ihnen an Schnelligkeit überlegen. Was sie an Kraft zu wenig
haben machten, sie an Gewandtheit und Geschick weg. Man sollte sich also niemals mit einem Lalafell anlegen. Aber trotzdem ist es ein freundliches und liebenswertes Völkchen, dass neben den Miq'oten, den Katzenelben, den Elezen und den Hyuranen, den Menschen, die größte Bevölkerungsgruppe bildet. Wobei man wissen muss, dass Gridania war das Reich der Elezen, der Waldelben.
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Lilly Naseweis schlenderte also fröhlich pfeifend und vor sich hin träumend, durch Gridania. Sie wollte gleich am frühen Morgen, auf den Einkaufsmarkt gehen und sich an der Tafel der Händler
einmal umschauen, ob sie sich eine neue Nähmaschine leisten konnte. Dass gute Teil hatte nämlich gestern beim Nähen der Stoffrüstung, für ihre Freundin L'illy Miao, den Geist aufgegeben. Mühsam hatte sie versucht, das letzte Stück Naht mit der Hand zu nähen. Aber das Material, echte sylphische Seide, war so fest und widerstandsfähig, dass sie einfach nicht mit der Nadel und den Faden hindurch kam. Selbst denn Fingerhut aus garleischen Stahl hatte sie sich dabei völlig kaputt gemacht. So ging das alles nicht, also musste sich die Bardin, die sich nebenher etwas Geld als Schneiderin verdiente, sich eine neue Nähmaschine kaufen und hoffte sehr auf
der Anschlag-Tafel des Marktes eine preiswerte zu finden.
Kaum, dass sie Neu-Gridania betreten hat, kommt so ein rücksichtsloser Miq'ote angelaufen und rennt sie einfach um. Was denkt sich diese Katze eigentlich. Dieser Miq'ote hatte Glück, dass sie ihre Ausrüstung im Hexenstübchen gelassen hatte. Was fiel dieser Katze nur ein, Lilly Naseweis einfach in den Schmutz zu stoßen. Mit seinen Katzenaugen schaut sie der Miq'ote erschrocken an. Die Miq'oten waren gute Läufer und an Schnelligkeit kaum zu übertreffen, ein Zusammenstoß mit ihnen war mehr als schmerzhaft und ein Ausweichen, wenn man vor sich hin
träumte, fast unmöglich. Aber was musste diese Katze auch hier so herum rennen. Sie befanden sich in Gridania, der Stadt der Ruhe und Geborgenheit.
"Verzeiht meine Dame, verzeiht mir vielmals und schaut nicht so böse drein. Meine Wenigkeit wurde am Ätheryten von einer Katzendame erwartet. Es ist mein erstes Stell-dich-ein seit vielen Monden. Deshalb ich so in Eile war", verlegen schaute der Katzenmann, die kleine Lalafelldame an. "Gestatten, dass ich mich vorstelle, Feng Fao aus Klein-Ala Mhigo. Verzeiht mir bitte, dass ich euch angerempelt und umgerannt habe", völlig durcheinander schien der Miq'ote zu sein und wusste gar nicht so richtig
wie er sich verhalten sollte.
Höflich wie Feng nun einmal war, hielt er der kleinen, ihm nur bis zum Knie reichenden Lilly, seine Hand hin und half ihr beim Aufstehen. Diese holt schwer Luft und kämpfte ihren Unmut herunter. Hatte sie nach diesem Geständnis, sehr wohl Verständnis für den jungen Kater. Vorsichtig trat sie auf und schrie auf. So ein Mist aber auch, jetzt wurde es nichts mehr mit dem Markt. Für heute würde sie wohl erst einmal die Hilfe Fengs in Anspruch nehmen müssen, um zurück zum Hexenstübchen zu kommen, der Pension für Abenteuer, wie sie. Ihr Fuß wurde immer dicker und sie würde einen Heiler
brauchen, um heute am Abend, bei dem Kampf im alten Labyrint des Kristalturmes ihren Freunden zur Seite stehen zu können. Ihre heiß verdienten Gil würde sie nun für einen Heiler statt für eine Nähmaschine ausgeben müssen. Sie musste einen Druiden um Rat fragen, um ihren Fuß für teure Gils heilen zu lassen. Aber vielleicht hatte auch Golli Cortes der Heiler ihres Vertrauens Zeit, um sich den verstauchten Knöchel anzuschauen. Dies war wohl nicht ihr Tag heute.
Feng schaut immer noch völlig durcheinander nach der Sonne. Sein Date mit der Katzendame hatte sich dann wohl erledigt. Der Druide brachte
einfach nicht so viel Egoismus über sein Herz und die kleine Lilly ihrem Schicksal zu überlassen und einfach abzuhauen. Er wollte gerade noch eine Entschuldigung hervorbringen, als er von hinten angesprochen wurde.
"Hey sie da, was machen sie mit meiner kleinen Freundin", fuhr Emator Menoka, ebenfalls ein stattlicher Miq'ote seinen Gegenüber an und beugte sich über Lilly. "Alles klar bei dir?" Besorgt schaute er zu dem kleinen Lalafell.
"Seid gegrüßt Emator", mühsam lächelte sie ihren Kampfgefährten an. "Schimpf nicht mit Herrn Feng Fao. Er hatte es sehr eilig und ich habe vor mich hin geträumt, von einer neuen Nähmaschine.
Meine ist gestern entzwei gegangen. Wir tragen also beide Schuld an dem Missgeschick", erklärte Lilly die Situation.
Feng hatte sich in der Zwischenzeit ebenfalls von seinem Schrecken erholt und beugte sich über den zu einem Klumpen angeschwollenen Fuß. "Lasst mich mal sehen, junge Frau. Was habe ich da nur angestellt", bat er Lilly freundlich lächelnd. "Ach, es sieht schlimmer aus, als es ist. Das haben wir gleich."
Sofort holte Feng seinen Druidenstab und schwang ihn einmal hin und her, machte ein verschlungenes Zeichen und schon zog ein Kribbeln über Lilly
kaputten Fuß. Schnell hatte der Druide den Schaden behoben. Erleichtert atmete Lilly ein und stieß erleichtert die Luft aus.
"Da habe ich ja Glück, im Unglück gehabt, dass mich ein Heiler umgerannt hat. Denn heute Abend muss ich fit sein für den Kampf. Wir ziehen nämlich in die Schlacht und meine Freunde brauchen jede helfenden Hand", gestand Lilly dem Heiler.
"So meine Dame, versucht bitte einmal aufzustehen", galant hielt Feng Lilly seine Hand hin und half ihr auf.
"Oh danke werter Feng, alles wieder in Ordnung. Schaut selbst."
Lilly machte einige Sprünge und lief hin
und her. "Ihr seid wahrhaftig ein Meister eures Faches. Ich danke euch für die schnelle Heilung. Was schulde ich euch?"
"Ihr schuldet mir gar nichts, es war ja meine Schuld. Schön, dass ich es richten konnte. Entschuldigt mich jetzt bitte, werte Dame, mein Date", tief und elegant verbeugte sich Feng vor Lilly und Emator.
Fast im gleichen Augenblick verschwand in dem Kreis der Neugierigen, der sich um Lilly und ihn gebildet hatte. Wie immer bei einem Unfall standen Schaulustige herum, denn alle waren neugierig, allerdings war keiner bereit zu helfen.
Lilly war die ganze Situation sehr unangenehm und sie schnappte sich den Miq'oten und zog ihn zu einem ruhigen Ort. "Ach Emator, gut dass ich euch treffe. Könnte ich beim Meister des Handwerkes, eventuell eine neue Nähmaschine in Auftrag geben? Dann muss ich mir keine auf dem teuren Markt kaufen?" Hilfesuchend schaute sie hoch zu dem Kater und lächelte ihr schönstes Lächeln.
Emator konnte wie immer diesen Blick nicht wiederstehen. "Ach liebste Lilly, ich werde euch morgen in der Früh, gern eine neue Nähmaschine bauen und zwar die beste die Gridania je gesehen hat.
Jetzt habe ich leider keine Zeit mehr. Denn ich muss nach Mor Dhona. Dort erwartet man mich zu einem schweren Kampf. meine Wenigkeit wird dort dringend in Geisterzoll gebraucht. Gehabt euch Wohl, liebste Lilly", dabei verbeugt er sich tief, vor der kleinen Lalafelldame. "Wir sehen uns heute am frühen Abend, am Kristallturm."
Lilly blieb gerade mal so viel Zeit ihm hinterher zu rufen. "Passt auf euch auf, Herr Emator. Wir brauchen euch heute Abend gesund."
Schon war auch Emator verschwunden. Lilly holte tief Luft und überlegte, was sie nun machen könnte. Alle waren wie immer beschäftigt, die einen mit dem
Flirten und die anderen mit großen Kämpfen. Nähen konnte sich nicht, da ja die Nähmaschine kaputt war und sie morgen erst eine neue bekam. Zum Schmieden hatte sie kein Material, das müsste sie erst sammeln gehen. Also würde sie ins Hexenstübchen zurückkehren und auf ihr Zimmer gehen. So würde sie heute Abend ausgeruht in den Kampf im Labyrinth des Kristallturms kämpfen können.
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Also entschloss sich die kleine Kämpferin kurzerhand, den Computer einmal für eine Stunde auszumachen und sich dem realen Leben zu widmen, etwas zu lesen und einige
Schreibarbeiten am Computer zu erledigen.
Heute Abend allerdings, freute sie sich schon auf den Kampf im Kristallturm, sie würden das alte Labyrinth der Meister, von Monstern befreien und im Anschluss bestimmt wieder einige Späße unternehmen. So machte das Leben in Eorzea Spaß. Denn sie hatte viele Freunde, mit denen sie kämpfen konnte. Wie zum Beispiel, Uldur Lasgrim, den Tank der fast alleine Ifrit besiegen konnte und Golli Cortes, dem Heiler der selbst in den gefährlichsten Situationen die Ruhe bewahrte und herrlich fluchen konnte, wenn Lilly wieder einmal nicht das machte was sie machen sollte oder
Emator Menoka, ihren Barden Freund, mit dem sie sich immer austauschte. Neko Nekoko mit der sie immer so schön lachen konnte, viele Freunde im Spiel halfen oft gegen die einsamen Stunden, die sie oft verbrachte.
Was ihr kennt diese schöne Welt nicht? Dann habt ihr wirklich etwas verpasst. Auf einem Chocobo durch Eorzea zu reiten, ist einfach fantastisch. Die Fantasie bekommt Flügel und verhilft einen zu unzähligen Geschichten, genau wie zu dieser. Es hilft dem Alltag mit Mobbing und Problemen zu entfliehen und Kraft zu sammeln, für den nächsten Tag. Es passieren die unglaublichsten Dinge und man macht einfach einmal
Urlaub, von der normalen Welt, in der es immer hektisch zu geht. Denn es gibt viele schöne Plätze, hier in Eorzea, die zum Träumen einladen und vor allem Ruhe und Geborgenheit ausstrahlen. Dort kann man Energie tanken für den nächsten anstrengenden Tag.