Gedichte
GEBÄUDEREINIGER

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"GEBÄUDEREINIGER"
Veröffentlicht am 16. Januar 2014, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: vic&dd - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich lebe in Sachsen, bin verheiratet und habe bemerkt, dass ich meine Gefühle recht gut in Gedichten ausdrücken kann. Seit diesem Jahr trau ich mich damit auch an die Öffentlichkeit und freue mich, dass ich hier gelesen werde, anderes lesen kann und hoffentlich viel dazulerne
GEBÄUDEREINIGER

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Ein Job, nicht immer Zuckerschlecken, man muss sich bücken, muss sich recken. Treppen steigen ohne Zahl, mit Arbeitsgerät ist das ’ne Qual. Achtzig Stufen hochgestiegen, Abtreter die blieben liegen, niemand kümmerte sich drum, na und – gewischt wird drumherum. Das Türenglas grad frisch geputzt, doch wird die Klinke nicht benutzt. Schon kleben wieder Handabdrücke an der Scheibe, ohne Lücke.





Die Leute selber sauber machen? Das ist manches Mal zum Lachen. Legst du „Köder“ aus geschickt, die Überführung schnellstens glückt. Ständig sind die Hände nass, bei kaltem Wetter gar kein Spaß. Schmerzhaft reißen Finger ein. Doch Gummihandschuh? Auch ’ne Pein. Trägst du den Eimer durch das Haus, reißt es dir bald die Arme aus. Der Weg, der war schon vorher weit, kein Parkplatz frei, ist echt ein Leid. Nebenbei noch Fenster putzen, die Leiter muss man dann benutzen, auch sie nun tragen froh und munter, die Treppen rauf, die Treppen runter.



Und alles muss man transportieren, was man braucht zum blank polieren. Die Hosentaschen sich schon weiten, weil – Hände braucht man zum arbeiten. Kaum hat man das Haus verlassen, die Leute schon zum Hörer fassen. Es ist dem Einen, bleibe hocken, zu nass, dem Anderen zu trocken. Doch viele auch mal Danke sagen für all die Mühen, all die Plagen. Sie können diese Arbeit achten, die jahrelang sie selber machten. Kein Zuckerschlecken, dieser Job, die Bezahlung auch nicht top. Doch ohne ihn, ihr könntet sehen, die Welt im Dreck würd‘ untergehen.



Eines möcht ich nicht vergessen: Ich find es unangemessen, wenn es heißt, das sind NUR „Putzen“! Dem müsste man die Flügel stutzen. ©Sylke Eckensberger 1/14

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Hörbuch

Über den Autor

Sylke
Ich lebe in Sachsen, bin verheiratet und habe bemerkt, dass ich meine Gefühle recht gut in Gedichten ausdrücken kann. Seit diesem Jahr trau ich mich damit auch an die Öffentlichkeit und freue mich, dass ich hier gelesen werde, anderes lesen kann und hoffentlich viel dazulerne

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Nata02 Total dein Beruf.

LG: Natalie
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Da haste Recht, liebe Natalie
Danke sagt Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW Suuper hast Du das geschrieben. Solch nette Gebäudereiniger hätte ich heute beim Fenster putzen gut gebrauchen können ...
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke KLASSE geschrieben liebe Sylke!

Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Danke, liebe Ella.
Ich erleb es täglich, das prägt.
Danke auch für den Favo.
Gute Nacht sagt Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Habs auch paar Jahre mitgemacht.
Ich wünsch Dir viele DANKBARE
LG Ella
Vor langer Zeit - Antworten
Sealord Wohl dem der eine Meinung hat und diese auch kund tut!
Wenn das dann noch in solch guter Form geschieht , umso besser!
LG Uwe
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Danke Uwe. Ich freue mich über dein Lob und wünsche dir einen entspannten Abend.
LG Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
Misspelled Die Frauen und Männer der Putzkolonnen haben meine höchste Hochachtung und ich habe mich nicht nur einmal mit deren Chefs angelegt. Wir hatten hier mal einen sogenannten Abteilungsleiter, der ging tatsächlich mit weißen Handschuhen über die geputzte Flächen, wehe dem wenn dort noch irgendwo ein Staubkrümel lag. Ich meine ja in einer Klinik muss es sauber sein, aber das mein lieber Mann war mehr als übertrieben. Zum Glück kam er nur einmal und danach nie wieder. Weil wir die "Patienten" ihn so rund gemacht haben, dass er meinte... Dies müsse er sich nicht gefallen lassen. Wir sollen in unserem Drecksloch ersticken... Wie du siehst wir leben alle noch und wir lieben unsere Putzkolonne, nicht nur weil sie ordentlich sauber machen, sondern auch,m weil sie uns immer was von draußen mitbringen.

Ich ziehe meinen Hut vor diesen Leuten, es ist ein verdammt harter Job der viel besser entlohnt werden müsste und Nur Putze würdest du von mir nicht hören. Es ist ein Job der genau soviel wert ist wie jeder andere. Im Gegenteil sogar noch mehr, denn wer räumt schon gern den Dreck der anderen weg.

Lg deine Miss
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Vielen lieben Dank, liebe Miss, für das Lob, für den Favo...
Es gibt tatsächlich diese Leute, die ständig mäkeln. Doch es gibt mindestens auch genau so viele, die bedanken sich. Doch am meisten tun dann doch diese herablassenden Blicke weh, vor allem, wenn sie noch im Beisein von Kindern geschehen.
Grüß "deine" Putzkolonne bitte herzlich von mir.
LG schickt Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
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