Katze zieht aufs Land
"Katze" kommt in die Eifel und weiter nach
Ostfriesland
Umzug in die Eifel
Die Großstadt hatte ich gerade gemeistert,
doch
hier auf dem Land war Einiges anders, wir lebten hier in der zweiten Etage unter dem Dach nicht wie vorher paterre !
Wieder musste ich einige Tage das Haus hüten, aber dann ging es raus.
Herrchen ging mit mir durch das Treppenhaus hinunter zur Tür und ließ mich raus. Wollte ich wieder rein miaute ich so laut ich konnte... und war ein Mieter da machte der die Tür auf oder Herrchen kam herunter und ließ mich wieder rein.
Nur konnte ich nicht zählen und
so saß ich manchmal auch vor Nachbars Tür, genau unter unserer Wohnung.
Als ich sah, dass eines Tages das Treppenhausfenster offen war, ließ ich mir etwas einfallen.....
Unten im Hof stand Herrchens Roller, das Auto und der Wohnwagen, wie eine Treppe für mich.
Das war schon mal ein Anfang...
höher ging es über die Mauer des Nachbarn und das Dach der
Bank.
Auf dieser Höhe konnte ich auch die Damen unter uns besuchen wenn sie ihre Fenster geöffnet hatten.
Das tat ich auch des Öfteren und der Schreck der Frauen war beim ersten mal riesengroß, als ich auf ihrem Bett lag und vor mich hindöste....
doch dann kam die größte Hürde, denn jetzt musste ich die Dachrinne erwischen, daran entlang balancieren und die Dachpfannen hoch zu unserem Fenster.
Meine Dosenöffner erschraken nicht schlecht, als ich das erste Mal allein ins Fenster kam, aber nun brauchten sie ja nicht mehr mit mir durchs Treppenhaus zu laufen. Das ging ganz gut im Sommer und im
Winter bekam ich eine breite Leiter damit ich an den glatten Dachpfannen nicht ausrutschte......
Diesen Weg habe ich allein gefunden...ich bin ja schwindelfrei und weis was ich will.
Da saß ich nun auf der äußeren Fensterbank und schaute auf mein neues Reich....
unten auf der linken Seite war ein alter Friedhof, der mein Hauptjagdrevier werden sollte.
Es wimmelte dort nur so von
Mäusen.
Schaute ich geradeaus so sah ich unseren Garten, dahinter Gänse, Enten und zwei Ziegen, rechts daneben waren Schafe. Jedoch war das Alles für mich uninteressant...also der Friedhof und eventuelle Katzen, die ich jetzt nicht sehen
konnte.....
Doch, da war eine...sie schlich sich durchs Gebüsch in unseren Garten.
So eine Frechheit. Der zeig ich gleich, wer hier der Herr
ist!
Sie war doppelt so groß wie ich, pechschwarz mit braunen Flecken und großen grünen Augen, setzte sich frech auf den Hof und sah zu mir nach oben.
Ich war nur halb so groß und schlank.
„Warte nur, ich komme gleich“,
maunzte ich ihr zu........
und ging meinen bekannten Weg nach unten.
Der Roller war abgedeckt und so hatte ich eine gute
Rückzugsmöglichkeit.....ich versteckte mich unter der Plane......
„Was willst du auf meinem Grundstück?“...Sie fauchte mich an...ich fauchte zurück und dann wollte sie mich wegprügeln. Da hatte sie aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Ich schlug zurück, schrie sie an, stellte mein Fell hoch, machte einen Risenbuckel und die Fetzen flogen nur so über den Hof, als die Haustür aufging und ich schnell hineinhuschte....
so, jetzt wusste sie mit wem
sie es zu tun hatte und ich musste erst mal verschnaufen.
Ernsthaft hatte sie mich nicht verletzt doch in der Nacht blieb ich vorsichtshalber mal in der Wohnung......
Ganz früh am nächsten morgen ging ich dann auf den Friedhof, jagte Mäuse und eine nahm ich mit heim als Geschenk für meine Dosenöffner.....
wie haben die sich "gefreut".....
Es wurde wärmer draußen, die Grillsaison fing an und ich setzte mich in die erste Reihe dort bekam ich immer viel Leckeres
ab.
Eines Tages schoss mir ein Schreck durch die Glieder als mich auf meinem Streifzug ein harter Schlag am Hinterkopf traf. Es tat sehr weh und mein rechtes Ohr blutete.
Durch das herunter laufende Blut wurde auch noch mein ganzes Fell verschmiert.
Das musste ich sofort Herrchen zeigen und eilte so schnell ich konnte nach oben... jetzt rasch nachsehen und abwaschen.
Hinter dem Ohr hatte ich ein großes rundes Loch. Mir dröhnte
der Kopf und so legte ich mich erst mal hin.
Da kam meine Transportbox, ich ging hinein und wir fuhren zum Tierarzt.....
Mit den Worten, "wer hat auf das Tier geschossen" beendete er die Untersuchung, schmierte nach dem Säubern Creme in die Wunde und gab noch welche für die nächsten Tage mit...ach tat das gut.
Einige Tage später geschah mir das Gleiche mit dem linken Ohr...
Leider wurde nie geklärt wer
das verursacht hatte.
Wie immer hatte ich nun auch hier meine Stellung behauptet, das Revier
abgesteckt.
Wenn der Wohnwagen offen stand und gepackt wurde ging es ein paar Tage in den Urlaub, natürlich nicht ohne mich, denn das war ja mein zweites Zuhause.....
Nach ca. eineinhalb Jahren in der Eifel kamen wir nicht mehr zurück....
Auf nach Ostfriesland
Wir waren wie so oft mit dem Wohnwagen unterwegs und fuhren diesmal nach
Ostfriesland auf einen Campingplatz und was ich nicht wusste, wir sollten nicht mehr zurück kommen, denn meine Dosenöffner sollte dort arbeiten.
Hier blieben wir erst mal.
Hier auf einem Campingplatz angekommen, wurde der Wohnwagen fest hingestellt, das Vorzelt montiert und ich durfte auch sofort raus.
Wieder erkundete ich die Gegend und stieß auf Igel, die ließ ich jedoch in Ruhe denn bei den Stachelkugeln weis man ja nie, wo vorne und hinten ist.
Abends fand ich auch hier reichlich Mäuse, Ratten und drei andere Katzen.
Die Hunde der Camper liefen
dort nur an einer Leine oder waren auf ihren eingezäunten Grundstücken.
Viele Vögel und Möwen gab es hier, doch die waren unerreichbar für mich......
Von den Katzen war eine ganz besonders kess...
Sie war klein, mager und grau-getigert, die andere braun-blond-weiß gezeichnet, aber auch sehr mager und scheu. Die dritte war gut genährt und shwarz mit weißen Füßchen.
Es war ein warmer Frühling
2011 und die Türen alle auf...so schlich sich ein ganz schmaler, grau gestreifter Kater in den Wohnwagen während ich schlief, fraß meinen Napf leer und verschwand wieder....
Frechheit, da will ich mich doch mal auf die Lauer legen und warten bis der wieder kommt..
Meine Ausdauer hatte sich gelohnt, denn schon am selben Abend kam er noch mal und ich versuchte ihn zu verjagen....
das war einfacher gesagt als getan, denn das Kerlchen war klein, schmal, viel zu dünn und
kämpfte ums Überleben wie ein großer Tiger...
wieder flogen die Haare, aber diesmal waren es meine und nur ein schneller Sprung in den Wohnwagen rettete mich vor ihm.
Er besiegte mich und ich verkroch mich wenn er in der Nähe war....
Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht wer oder was er war, doch er bekam von meinen Dosenöffnern auch Futter. Das kleine bunte Kätzchen wurde auch versorgt. Die Schwarze
bekam bei einem anderen Camper regelmäßig Futter.
Drei Monate später wurde der Wagen an einen anderen Platz gestellt und ich hatte wieder meine Ruhe, konnte furchtlos raus.....
Da wurde ein Wohnmobil auf unseren alten platz gestellt und der "Kampftiger" bekam von den Besuchern nun Futter.
Diese Leute hatten zwei vernünftige Kinder, die dann auf ihren Erkundungen einen
verlassenen Korb mit 6 kleinen, fürchterlich miauenden
Katzenbabys entdeckt hatten.
Außer einem leeren Wassernapf und eine Schüssel Trockenfutter war für die Katzenbabys nichts da. Sie wurden noch gesäugt und mauzten erbärmlich. Wo war die Mutter, wer hatte sie hier zwischen die Abfallcontainer abgelegt?
Natürlich wurden die Tierchen sofort mitgenommen und versorgt.
Auf einem meiner Wege traf ich dann eine kleine zierliche und gefleckte Katze und sie sollte wieder mein Leben verändern.
Nun waren die Katzen zusammen an einer Stelle...
Es war eine Familie...
Vater, Mutter und 6 Kinder, die noch gesäugt wurden.
Mutter "Süße"
Vater "Miezi"
Diese Leute waren Tierschützer und nahmen bis auf die Mutter und ein Pärchen alles mit, versorgten und vermittelten sie in liebe
Familien.
.........................
Der Sommer hatte leider nur einige schöne Tage, meistens war es kalt, nass und windig...halt eben die Seeluft...und dann im Oktober ging auch die Saison zu Ende.
Wir brachen die Zelte ab und gingen ins Winterquartier, in ein festes Haus. Das kannte ich noch nicht und hier gab es
wieder viel für mich zu sehen und zu jagen.
Beim Ausladen sauste ich schon
mal los und ließ mich tagelang nicht sehen. Alle waren in heller Aufregung und suchten nach mir. Mein Foto hing nun an vielen Bäumen und auch Futter fand ich im Hof. Da der Wohnwagen vor dem Haus stand konnten meine Dosenöffner ja nicht weit sein und der Nachbar hatte so schöne Verstecke für mich.
Als ich dann nach einigen Tagen wieder da war, freuten sich alle.
Auch die gefleckte Katze vom Campingplatz war da! Ihre beiden letzten Kinder hatten nun auch inzwischen ein gutes Heim gefunden, sind immernoch
zusammen.
Das ging ja nun gar nicht, ich war hier der Herr im Haus und ich versuchte sie zu verjagen. Doch ich konnte mich nicht durchsetzen und nun hat die "Süße" hier die Hosen an.
Zwei Türen die ins Haus führten bekamen Katzenklappen eingebaut damit wir zu jeder Zeit rein und raus konnten.
Das lud aber auch hier in der Gegend fremde Katzen zum Essen ein.
Aber das Beste war, dass sie
mich verteidigte als eine Fremde Katze ins Haus wollte. Sie fauchte und schlug um sich, vertrieb die Andere und ich traute meinen Augen nicht wie mutig und tapfer die Kleine
war.....
Jetzt leben wir hier zusammen und wir schauen nach den Hühnern, die nun auch noch dazu gekommen sind.
ns. siehe auch die Geschichte der "Süßen"