Gedichte
CO-KRANK

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"CO-KRANK"
Veröffentlicht am 12. Januar 2014, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: transiastock - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich lebe in Sachsen, bin verheiratet und habe bemerkt, dass ich meine Gefühle recht gut in Gedichten ausdrücken kann. Seit diesem Jahr trau ich mich damit auch an die Öffentlichkeit und freue mich, dass ich hier gelesen werde, anderes lesen kann und hoffentlich viel dazulerne
CO-KRANK

CO-KRANK

CO-KRANK

Ich denk heut an die vielen Seelen, die sich jahrelang schon quälen, sich mit großen Sorgen plagen, innerlich auch Schmerz ertragen, sich täglich müssen eifrig regen, die Worte weis zurecht sich legen, damit nichts falsch wird aufgefasst, wofür man später wird gehasst. Immer wieder hört man dann, dass man ja nicht verstehen kann: Die Schmerzen, die sind ja nicht deine, die habe ich ganz alleine.





Kein Ratschlag, der wird angenommen, er scheint erst gar nicht angekommen. Das Selbstmittleid ist viel zu groß. Und du? Fragst dich, was mach ich bloß? Wie lange kannst du noch bestehen, den Weg gemeinsam weiter gehen. Du fühlst dich selber oft schon krank, soviel Bemühen und kein Dank. Vergiss nicht, an dich selbst zu denken, nur so kannst Zuversicht du schenken. Nur Opfer bringen, das hilft nichts, wenn du selber dran zerbrichst. ©Sylke Eckensberger 1/14

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Hörbuch

Über den Autor

Sylke
Ich lebe in Sachsen, bin verheiratet und habe bemerkt, dass ich meine Gefühle recht gut in Gedichten ausdrücken kann. Seit diesem Jahr trau ich mich damit auch an die Öffentlichkeit und freue mich, dass ich hier gelesen werde, anderes lesen kann und hoffentlich viel dazulerne

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FLEURdelaCOEUR 
Liebe Sylke, ich finde es gut, dass du dieses Problem der Co-Kranken mal ansprichst. Man kann schon immer wieder beobachten, wie sich manche Chronischkranken im Selbstmitleid suhlen, ohne Rücksicht auf den Partner/die Familie. Auch bei körperlichen Einschränkungen gibt es meist noch Dinge, die der/die Kranke noch selbst erledigen bzw. für die Familie übernehmen kann. Der Alltag muss dann eben umorganisiert werden ....
Oder der Kranke muss dann auch mal bereit sein, z.B. eine Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen, um dem anderen mal einen Urlaub zu ermöglichen...
Ja, und die Co-Abhängigkeit ist ein ganz schwieriges Kapitel. Der/die Co tut mit dieser Verschleierungstaktik dem Suchtkranken keinen Gefallen .....
Ach, da könnte man seitenlang drüber schreiben ....
Lieben Gruß
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Ich danke dir, für diesen tollen Kommentar, für die Belohnung...
Ja, es sind mehr betroffen, als man denkt. Nicht nur die, die mit Suchtkranken zusammen leben, eben auch mit den chronisch Kranken oder die pflegen.
Rücksicht von beiden Seiten und eben so organisieren, dass es für alle leichter ist....aber das ist so schwer.
LG von Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
Constantin Eine Krankheit darf nicht dazu führen, dass der Partner, der Pflegende mit krank wird, damit ist ja niemanden gedient. Natürlich leidet man mit, und die seelischen Beschwerden bemerkt kaum einer, manche Kranke sind auch sehr undankbar und ungerecht.
Eine interessante und schwierige Problematik, da viele verschiedene Seiten hat und zur Diskussion anregt. Danke dafür!
Liebe Grüße Constantin
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Es ist ja alles kein Problem, wenn es um eine kurze Krankphase ist. Dann darf der Kranke auch verwöhnt und der Gesunde nur eine nebensächliche Rolle spielen. Erst, wenn sich auch auf Dauer alles um den Kranken dreht, der Gesunde vielleicht noch den Launen des Kranken ausgesetzt ist, wenn alle nur den Kranken fragen: Wie geht es dir, dann ist diese Phase erreicht.
Ich danke dir für deinen Beitrag, lieber Constantin.
LG Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Co-krank, Co-Alkoholiker, co-drogenabhängig, fast überall im Leben gibt es dieses CO-Sein, will hei0en, dass wir für einen anderen alles tun, ihn immer verstehen und uns selbst darüber vergessen und in Abhängigkeit geraten. Das funktioniert aber nur, wenn uns das Selbstbewusstsein fehlt, etwas zu verändern und damit das CO zu verlassen.
Die Denkanstöße in Deinem aus dem Leben gegriffenen Text gefallen mir sehr!
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Dieses Co ist einfach überall präsent. Ich hab es für meine Kollegin geschrieben. Kaum mal einer fragt, wie es dir geht. Wer mit einem Kranken zusammenlebt, wird so schnell untergeordnet.
Ich danke dir.
LG Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Hallo Sylke, ich stehe so ein bisschen auf dem Schlauch. Was ist ein CO-Kranker?
Wenn meine Tochter dauerhaft (ständig) Zahnschmerzen hat und keiner was feststellen kann und wenn sie nicht schlucken kann beim Essen und Trinken und keiner was feststellen kann und wenn sie bei plötzlich auftredenden Schmerzen im Brustkorb fast stirbt und keiner was feststellen kann und ich gar nicht mehr weiß, was ich noch mit ihr machen soll, bin ich dann ein CO-Kranker?

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Dann, wenn dein eigenes Leben untergeht, weil sich alles nur um den Kranken dreht, das nenne ich Co-krank.
Danke fürs Lesen sagt Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Liebe Sylke, das ist ein wichtiges Thema und Deine Schlußfolgerung stimmt genau. Samthandschuhe und Selbstverleugnung sind nur sparsam einzusetzen. Schwierig wird's sicher, wenn es um einen Menschen geht, mit dem man seit eh und je kein Einvernehmen hatte.
Kurze und präzise Beschreibung!
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Vielen Dank.
Ich hab eine Kollegin, sie sehe ich jeden Tag am Rand der Verzweiflung. Ist nicht leicht als Co-Kranker.
Ich wünsche dir einen gemütlichen Sonntagabend.
LG Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
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