Manchmal denke ich
©roxanneworks 2014 / 01
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Manchmal denke ich:
Das Leben ist eigentlich
gar nicht so schwer
und doch verläuft mein Weg
so manches Mal noch quer -
nimmt sich entgegen
erdachter Lebensbahn,
einer völlig neuen Richtung an.
Es scheint, Beständigkeit
liegt allein nur in der Zeit -
in diesem endlos steten Takt,
der uns bemisst Vergänglichkeit -
unumstößlich und exakt.
So wie auch
Sonne, Mond und Sterne,
im ew'gen Kreislauf stehen,
am Weltenrand -
sich kennen aus der Ferne -
auf - und untergehen
Ist so das Leben zu verstehen?
Eindrücke, Begegnungen -
im Gefüge der Zeit,
die letztendlich vorübergehen -
und was in uns übrig bleibt,
sind Briefe der Vergangenheit,
die Erinnerung uns schreibt.
Hier ein wenig Liebe,
dort ein Blick vertränt.
da die Hoffnung jäh verdorben,
woanders Etwas heiß gesehnt.
Nah von uns ein Herz gestorben
und fern von hier - Eines,
das niemand erwähnt.
Mitunter sind es ein paar Worte -
einfühlsam und gescheit -
die kommen einem Streicheln gleich,
doch wie viel Überflüssiges
wird gesagt, gefragt im Streit,
bis sich endlich der Abend neigt.
Nur Hunger, Durst und Müdigkeit
sind uns elementar -
unbeeinflussbar -
verwurzelt im inneren Kreis.
Ein nachhaltiger Preis,
den wir zahlen müssen
für all die Lebendigkeit
mit der wir uns so gern umgeben -
und das vage Drumherum,
in dem wir leben, lieben, sterben
besteht aus vielen bunten Scherben,
doch bleibt ein kleiner Rest
uns für immer Mysterium.