SAMSTAG
Morgens aufsteh’n, gar nicht gern,
faulenzen, das liegt heut fern.
Warum verplant man diesen Tag?
Ich mich das immer wieder frag.
Erst mal heißt es Frühstück machen,
gemeinsam essen, zusammen lachen.
Danach die Wäsche auf die Leine,
diese Aufgabe ist meine.
Für Sonntag Essen vorbereiten,
das dauert keine Ewigkeiten,
Rouladen füllen und anbraten;
Riecht lecker, sie sind wohlgeraten.
Die Fenster sehen schrecklich aus,
alles fleckig, schaut man raus.
Naja, okay, ihr seid gleich dran,
ich mich danach ja freuen kann.
Mittag kochen, Spüler füllen,
zwischendurch noch Ärger stillen.
Das Kind wollte den Freund besuchen.
Erst aufräumen! Ich hör sie murren.
Endlich Pause, wohlverdient.
Das Kind dich freundlich gleich angrient:
Ich bin jetzt fertig, fährst du mich?
Pause vorbei – wie ärgerlich.
Egal, dann fahr ich sie ganz schnell,
der Himmel strahlt nun nicht mehr hell.
Die Wäsche, die ist ja schon trocken,
kann ich mich nicht schnell niederhocken.
Am Nachmittag der nächste Hit:
Holzaktion und ich muss mit!
Alleine dauert es zu lange,
ich schaff das schon, mir ist nicht bange.
Zu Hause wieder angekommen,
wird ein Kaffee eingenommen.
Das heißt sitzen, Ruhe halten,
die lasse ich ‘ne Weile walten.
Nun kommt der Staubsauger zum Tun,
genug gesessen, nicht ausruh’n.
Den Boden ganz schnell noch gewischt,
schon schwindet draußen Tageslicht.
Doch langsam komm ich nun zum Ende,
Wäsche legen ganz behände,
wegräumen auch noch sogleich.
Das Sofa ist so herrlich weich.
Mit Abendbrot kann MANN sich mühen,
wird dabei so recht aufblühen.
Auch er war fleißig, keine Frage,
so laufen nun mal die Samstage.
Es war nicht Arbeit nur geblieben,
hab auch noch ein Gedicht geschrieben,
ein Stück in einem Buch gelesen;
So schlecht der Tag war nicht gewesen.
©Sylke Eckensberger
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