Eins Stille See Zwei Wochen ist es her, dass ich die Galapagosinseln verlassen habe. Zwei Wochen und gerade einmal sieben-hundert Seemeilen. Schuld daran ist diese bleierne Flaute. Das Meer ist spiegelglatt und schimmert wie Quecksilber. Die Hitze ist kaum zu ertragen. Ich liege unter meiner Sonnenpersenning und lausche den Geräuschen des Bootes. Ich hätte nie gedacht, dass bei völlig glattem Wasser eine Segeljacht so elend rollen kann. Die
Topas ist schließlich ca. zwölf Meter lang, elf Tonnen schwer und aus Stahl gebaut. Trotzdem, für das Meer ein Spielzeug. Das will es mir wohl heute auf diese besonders subtile Art beweisen. Als ich mit der Renovierung des Bootes begann, hatte ich nicht gerade diesen Törn im Sinn. Nur in meinen tiefsten Träumen. Doch auch die können wahr werden, sonst wäre ich ja nicht hier. Aus den Niederlanden durch den englischen Kanal, über die Biskaya nach Gran Canaria. Von dort über den Atlantik in die Karibik. Dann durch den Panamakanal, zu den Galapagosinseln und in die Südsee. Immer der Barfußroute, wie sie unter Seglern
genannt wird, nach. Was nach der Südsee kommen soll, wird sich dann ergeben. Ein Jahr bin ich nun unterwegs, aber dies ist mein erster Einhandtörn. Bis zu den Galapagosinseln waren wir zu dritt. Den vierwöchigen Törn über den Pazifischen Ozean wollte ich allein segeln, damit die Beiden Urlaub in Deutschland machen können. Ich hatte mir ja auch eine Einhand-Etappe gewünscht, und einer muss ja Ersatzteile kaufen und die Familie besuchen. Jetzt bekomme ich aber langsam Angst, meinen Zeitplan, bis zum Wiedersehen auf Tahiti, nach acht Wochen, nicht einhalten zu können. Ein lautes Flappen des Großsegels reißt mich aus meinen Gedanken. Die lange
träge Dünung ist stärker geworden. Ich hoffe, bald den Passatgürtel erreicht zu haben, diesen stetigen köstlichen Wind, der mir Meilen und Abkühlung schenken wird. Erbarmungslos brennt die Sonne. Naja, was ist das Gute am Schlechten? Meine Solarpaneele produzieren genug Strom, um immer ein kühles Bier zur Verfügung zu haben und meine täglichen Liegestütze und Kniebeugen fallen aus. Ein Ruck an der Schleppangel. Endlich passiert etwas. Seit Anfang der Reise ziehen wir unsere Angel mit großem Haken und starker Schnur hinter uns her. So manchen schmackhaften Außenbordkameraden haben wir so schon auf den Speiseplan bekommen. Dieses
muss ein besonders schwerer Bursche sein, denke ich beim Einholen der Schnur. Es wundert mich nur, dass er sich gar nicht wehrt. Sonst schwimmen die gefangenen Fische hin und her und kämpfen. Dieses Mal hängt die Schnur senkrecht ins Meer. Wer weiß, viel-leicht wieder irgendwelcher Müll am Haken. Mit meinen schweren Arbeitshandschuhen hole ich Hand über Hand, Meter für Meter die Schnur ein. Also, ein Fisch ist das mit Sicherheit nicht. Plötzlich erscheint etwas unter der Wasseroberfläche und mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Angst breitet sich aus. Panik, totale irrationale Panik. Was ich sehe, oder besser, was mich aus der
Tiefe heraus anstarrt, sind die großen Augen eines Mannes. Sein schwarzes Haar umweht in Zeitlupe sein Gesicht, wie im Wind. Seine Arme winken. Sein Mund wirkt in dem weißen Gesicht wie ein schwarzes Loch. Ich muss mich übergeben. Nachdem mein Magen sich wieder beruhigt hat, wird mir bewusst, was mir bevorsteht. Ich muss her-ausfinden, wer der Mann ist, oder besser, war. Dazu muss ich ihn entweder aus dem Wasser holen oder zu ihm ins Wasser hinabsteigen. Keine der beiden Lösungen scheint mir so richtig angenehm. Erst einmal zünde ich mir eine Zigarette an. Der Haken und die Schnur sind für hundert Kilo gut. Ich
ziehe ihn bis an die Oberfläche. Seine Augen starren mich an, egal wohin ich auch gehe. Lange kann er noch nicht im Wasser liegen. Ich habe einmal gehört, dass Wasserleichen sich aufblähen. Bei ihm kann ich das noch nicht feststellen. Der Haken hat sich in einen breiten Le-dergürtel mit einer auffälligen Schnalle verfangen. Mit der Angelschnur bekomme ich den nie aufs Deck. Aber je länger ich darüber nachdenke, umso absurder kommt mir der Gedanke vor, die Leiche an Deck zu hieven. Noch mindestens drei Wochen brauche ich zu meinem nächsten Reiseziel, den Marquesas. Und zurück? Nur unter Motor? Wenn dann der Wind
zurückkommt, wird er mir entgegen wehen. Außerdem reicht dafür auch mein Dieselvorrat nicht aus. Wo sollte ich ihn unterbringen, der Verwesungsgestank wäre nicht zu ertragen. Nein, ich muss ins Wasser und seine Taschen nach Ausweisen oder anderen Identifikationsmerkmalen durchsuchen. Trotz der Hitze und des warmen Wassers ist mir eiskalt, als ich neben ihn in den Pazifik gleite. Alle seine Taschen sind leer. An seinem Ringfinger sieht man, dass er links einen breiten Ring getragen hat. Aber weder der Ring noch an-derer Schmuck ist bei ihm zu finden. Unter seinen Fingernägeln befinden sich schwarze Ränder. Seine Füße stecken in
schweren Seemannsstiefeln. Das erklärt auch, warum er in vierzig bis fünfzig Meter Tiefe schwebte, denn so lang war die Angelschnur. Überall meine ich, Hände zu sehen, die mich nach unten ziehen wollen. Ein altes zehn Meter langes Stück Kette wird ihn auf den Meeresgrund schicken. Ich harke die Kette mit einem Karabinerhaken in eine der breiten Schlaufen seiner Hose ein. Mist, der verdammte Angelhaken lässt sich nicht aus seinem Gürtel ziehen. Ich öffne den Gürtel. Durch das Gewicht der Kette zieht er sich aus den Schlaufen seiner Hose. Langsam sehe ich ihn, in dem klaren Wasser, immer tiefer trudeln. Wie auf ein Stichwort kommt unter dem
Horizont eine schwarze Wolke auf. Blitze zucken. Eine Windböe streicht über das Wasser. Oh mein Gott, ich bin noch nicht an Bord als uns die erste Böe erreicht und Topas sich plötzlich überlegt. Ein Glück, dass sie kein Sprinter ist. Bis die zwölf Tonnen sich bewegen, bin ich an der Leiter und ziehe mich an Deck. Eine halbe Stunde dauert der Spuk, als wenn der Wind mich nur von dem grausigen Fund wegbringen will. Dann liege ich wieder genauso still da wie vorher. Die ganze Geschichte kommt mir wie ein Traum vor, aber als ich die Angel klariere, fällt mein Blick auf den Gürtel. `Margaret Ferez´ steht dort rund um ein Steuerrad geschrieben. Solche Gürtel
habe ich schon oft bei Schiffsbesatzungen gesehen. Etwas Anderes will mir nicht aus dem Kopf. Der Mann kann nur einige Stunden im Wasser gewesen sein. Ich habe nur ca. eine halbe Seemeile pro Stunde zurück-gelegt. Warum habe ich das Schiff nicht gesehen? Wann hat es mich passiert? Warum gaben sie kein Signal, wie es sonst üblich ist, in diesen verlassenen Gewässern. Die Schifffahrtsroute ist Hunderte von Seemeilen entfernt. Was haben die hier zu suchen? Okay, es ist zeitweise richtig diesig und zwischen neun und elf Uhr habe ich ein Nickerchen gemacht. Danach war ich unter Deck, um mir etwas zu essen
zuzubereiten. Die plötzlichen stärkeren Bewegungen könnten von der Heckwelle eines, in einiger Entfernung, vorbeifahrenden Schiffes stammen. Anstatt eines kompletten Rundblicks habe ich nur nach hinten aus dem Luk gesehen. Schrecklich, wenn ich mir vorstelle, dass nur wenige Meilen vor mir der Todeskampf eines Menschen stattgefunden hat. Wahrscheinlich ist er über Bord gefallen und konnte nicht schwimmen. Ein Glück für ihn. Schon der Gedanke an das immer kleiner werden des eigenen Schiffes in dieser unendlichen Einsamkeit lässt mich schaudern. Dann doch lieber schnell untergehen als Stunden der Verzweiflung,
Hoffnung, Hilflosigkeit. Ich hole mir ein Bier. Langsam wandert die Sonne dem Horizont entgegen. Heut kommt es mir vor, als sei ich von Blut umgeben, als sei die Sonne die Quelle des Blutes, das mir entgegenfließt. Als die ersten Sterne am Nachthimmel erscheinen, werde ich mir erst meiner Erschöpfung bewusst. Immer wieder nicke ich ein. Ich habe mir angewöhnt, nachts alle zehn Minuten einen Rundblick zu machen und tagsüber länger zu schlafen. Heute versinke ich immer öfter in die Welt zwischen Traum und Realität. Einmal schrecke ich entsetzt auf, als mich zwei tote Au-gen aus einem weißen Gesicht anstarren. Ein anderes Mal glaube ich Kinderstimmen
und Weinen zu hören. Ich kann mich nicht aufraffen und falle in einen tiefen unruhigen Schlaf. Beim ersten fahlen Licht der Sonne werde ich wach. Verdammt ich habe die ganze Nacht geschlafen. Noch einmal gut gegangen. Trotzdem mache ich mir Vorwürfe. Immer noch kein Wind. Um mich herum ist es diesig, fast schon Nebel. Richtig unheimlich. Ich friere. Erst einmal gehe ich mir eine Tasse Kaffee kochen. Mit der dampfenden Mug in der Hand stehe ich im Nieder-gang und beobachte das Aufreißen des Dunstes. Die Sicht nach achtern beträgt nicht mehr als fünfzig Meter. Voraus ist es auch nicht besser. Wir stehen immer noch auf der Stelle.
Plötzlich gibt mir der Nebel die Sicht frei auf eine riesige schwarze Wand. Ein Schiff, der riesige Bug eines gigantischen Schiffes über mir. Ich stürze zum Zünd-schlüssel. Will den Diesel starten, vergesse das Vorglühen. Er springt nicht an. Ich zwinge mich zur Ruhe. Zwischen mir und dem Schiff sind keine hundert Meter. Eine weitere Nebelbank schiebt sich zwischen uns. Einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig, Zündschlüssel drehen und polternd nimmt der Diesel seine Tätigkeit auf. Das andere Schiff hätte schon lange bei mir sein müssen. Ich reiße das Steuer herum. Der Baum knallt in den Bullenstander. Keine Bugwelle zu
sehen. Kein Rauschen, nur ein Nebelhorn, ein unheimlich lautes hohes Nebelhorn, wie das einer Yacht. Erst jetzt merke ich, dass ich die ganze Zeit den Daumen auf meiner Hupe habe. Nur mein Nebelhorn ist zu hören. Nach einigen Minuten Vollgas drossele ich die Drehzahl und stelle schließlich den Motor ganz ab. Wie eine große Wolke steht der Nebel über der Stelle, an der ich mich gerade noch befand. Wie ein gigantischer Vorhang hebt sich die Wolke und gibt die Sicht auf einen riesigen Tanker frei. Schwarz und bedrohlich mit blinden Scheiben ragen die Aufbauten zum Himmel empor. Aus meiner Mäuseperspektive erinnert er mich mehr
an das Empire State Building als an ein Schiff. Gespenstische Stille liegt über der Szene. Kein Mensch ist zu sehen, nichts und niemand zu hören. Ich zünde mir eine Zigarette an und denke nach. Ein Toter an der Schleppangel und nicht einen Tag später ein Schiff, ohne Antrieb, ohne Zeichen von Leben. Der Zusammenhang ist klar. Aber ein Mann allein kann dieses Ungetüm nicht bewegt haben. Warum zeigt sich niemand? Warum drehen sich die Schrauben nicht? Ich entscheide mich, näher heranzu-fahren und starte den Motor. Vorher versuche ich, über UKW Funk Verbindung zu bekommen, höre aber nur Rauschen und Knacken. Ich muss
unbedingt die Antenne reparieren, oder besser gleich die ganze Anlage, welche mich ständig im Stich lässt. Je näher ich herankomme, umso größer kommt mir das Schiff vor. Meine fünfzehn Meter hohe Mastspitze reicht nicht einmal in die Nähe der Reling des Giganten. Ich gebe Signale mit der Hupe aber nichts rührt sich, niemand zeigt sich. Langsam umrunde ich das Ungetüm. Am Heck kann ich den Namen `Margaret Ferez´ lesen, welch ein Wunder. Panama als Heimathafen, keine Flagge. Auf der anderen Seite ist das Fallreep heruntergelassen und schlägt sanft und stetig gegen den Rumpf. Obwohl alles in mir schreit »Ver-schwinde, gib Gas,
nichts wie weg«, winkt die Treppe mich heran. Weiß ich, dass ich nicht anders kann? Ich muss anlegen, muss dort hinauf. Wie hypnotisiert bringe ich Topas längsseits und binde sie an den starken eingelassenen Pollern der Gangway fest. Anschließend gehe ich zurück in die Kajüte und hole mein schweres Tau-chermesser und eine große Taschenlampe. Eine Mag-Lite, mit der man auch zur Not und, in diesem Falle vorrangig zu betrachten, auch vorzüglich zuschlagen kann. Ich rechne mit allem, zumindest versuche ich, mir das einzureden. Auf der Gangway habe ich den Eindruck, wenn ich hinaufschaue, dass die Treppe direkt in die über dem
Schiff stehende Sonne führt. Ich muss meinen Blick senken und jede einzelne Stufe betrachten. Geblendet steigen mir Tränen in die Augen und lassen ein irreales Muster entstehen. Oben angekommen sehe ich ein riesiges, mit einem Rohrleitungssystem überzogenes Deck, begrenzt mit achtstöckigen Aufbauten hinten und zwei-stöckigen am Bug. Dort und in der Mitte befindet sich auch jeweils ein Ladekran. Die Hitze flimmert über den Stahlplanken. Alles wirkt leblos, ja tot. Tief unter mir liegt Topas und wirkt so klein und zerbrechlich. Ich mache mich auf den Weg nach achtern. Als ich eine der schweren Stahltüren öffne, schlägt mir
feuchte, abgestandene Luft entgegen. Durch die blinden Fenster dringt diffuses Licht. Rechts von mir eine Treppe. Ich mache mich auf den Weg nach oben. Weiß stechen die Knöchel meiner Hand hervor, so halte ich die Taschenlampe umklammert. Ich stoße eine Tür auf und befinde mich in der Messe. Alles sieht ziemlich ordentlich aus, geradezu einladend. In der Nähe zur Kombüse sind zwei Tische komplett gedeckt, als ob jeden Moment zum Essen gerufen wird. Leise schlagen die an der Decke aufgehängten Töpfe an-einander. Alter Essensgeruch liegt in der Luft. Ich steige weiter die Treppe hinauf. In jedem Raum, den ich öffne, das gleiche Bild. In
den Quartieren, Ordnung ja, aber keine Menschenseele. In den einzelnen Kabinen ist nichts, was auf die Anwesenheit der Mannschaft schließen lässt. Nichts Persönliches, kein Bild von Angehörigen, kein Rasierzeug, keine Kleidung. Die Schränke, leer. Endlich komme ich auf der Brücke an. Hier habe ich einen Über-blick über die ganzen riesigen Ausmaße der `Margaret Ferez´. Ein paar Leuchtdioden blinken. Neben dem Steuerpult, ein Rad, nicht größer als das eines Sportwagens und ein Joystick, stehen eine halb leere Tasse Kaffee und eine Schachtel Zigaretten mit einem Benzinfeuerzeug. Etwa zwei Meter dahinter steht ein sehr bequem
ausse-hender Pilotensessel auf einem Podest. Über der Lehne, eine leichte Windjacke. Ich schaue aus dem Fenster. Plötzlich sehe ich vorne bei den Aufbauten eine Bewegung, einen Schatten. Es ist sehr weit weg, ich kann mich auch getäuscht haben. Es ist absolut still hier oben. Ich bin nass vor Schweiß. Spielt mir meine Fantasie einen Streich oder habe ich eine Stimme gehört? Nein die Stille ist so greifbar, dass ich mein Herz klopfen höre. Ich will hier weg. Immer schneller laufe ich die Treppe herunter. Draußen angekommen bleibe ich stehen und lehne mich gegen die Tür. Hier ist niemand. Ich hole tief Luft und versuche mich zu beruhigen.
Ich weiß, ich muss auch vorne nachsehen. Langsam gehe ich den schmalen Gang mittschiffs entlang. Die Aufbauten links und rechts sind ca. zwei Meter hoch, ab und zu kreuzen Wege. Ich schaue auf den Boden, salzbedeckt. Oh mein Gott, plötzlich steht etwa hundert Meter vor mir ein Kind auf dem Weg. Ganz still schaut es mich an. Ich glaube vor Schreck, mein Herz bleibt stehen. Ich schaue hinter mich, nichts. Wieder nach vorne, nichts. Der Weg ist absolut leer. Hat mir meine Fantasie einen Streich gespielt? Soll ich weitergehen oder zurück? Nein, ich muss weiter. Wie in Trance setze ich einen Fuß vor den anderen. Auf dem salzbedeckten Bo-den
kann ich meine Spur sehen. Es ist Mittag und die Sonne steht senkrecht über dem Schiff. Die Hitze ist un-erträglich. Das Metall dehnt sich und gibt unheimliche Geräusche von sich. Das Kind, eine Fata Morgana? Ich traue mir selbst nicht mehr. Aber das Bild war so deutlich, so klar. Hier muss es gestanden haben. Mitten auf einer Wegkreuzung. Fußspuren sind nicht zu sehen. Aber hier ist das Salz auch nicht so dick. Voraus bewegt sich eine Tür im leichten Schwanken des Schiffes. Ihr Knarren dringt leise zu mir vor. Ich merke, dass ich auf den Zehenspitzen gehe. Hinter der Tür befindet sich ein dunkler Gang. Wie Spotlights scheinen durch einige
kleine Öffnungen die Sonnenstrahlen in den Gang. Staub glitzert in dem Licht. Magisch zieht mich die Tür am Ende des Ganges an. Ein Geräusch wie ein Wispern dringt an mein Ohr. Plötzlich schiebt sich eine Wolke vor die Sonne und alle Spots sind wie ausgeschaltet. Es ist stockfinster. Der Schein meiner Taschenlampe verliert sich in der Tiefe des Flurs. Endlich habe ich die Tür erreicht. Ich halte die Luft an und lausche. Nur ein leises Plätschern und das Knarren des Schiffes sind zu hören. Die Tür lässt sich leicht öffnen. Der Raum dahinter muss sehr groß sein. Mein Herz schlägt bis zum Hals. Die Wolke gibt die Sonne frei und ich erstarre vor
Schreck. Eiskalt läuft es mir den Rücken rauf und runter. Keine zehn Meter entfernt steht, wie im Scheinwerferlicht, ein alter Mann. Ein Asiat, weißhaarig, mit einem langen Kinnbart. Nur mein eigener Atem ist zu hören. Je besser ich mich an das Licht gewöhne, umso deutlicher tauchen aus dem Dunkel Gesichter und Gestalten auf. Wie eine undurchdringliche Mauer stehen sie weit hinter dem alten Mann. Und dann merke ich nur noch eine Explosion in meinem Kopf, bevor alles um mich herum in einem gleißenden Licht verschwindet.
© Uwe Honnef
Fortsetzung folgt!
Das ist hier ein Auszug aus der nicht lektorierten Fassung!
Die ganze Geschichte wird in komplett überarbeiteter Form als Buch und e-book erscheinen!
Wenn Ihr zwischendurch noch etwas lesen wollt seid ihr auf meiner Website herzlich Willkommen!
https://uwe-honnef.business.site/
Trollmops Meist lese ich solche langen Texte nicht am PC. Hier aber, einmal angefangen, hat es mich dann doch interessiert, wie es weitergeht. Ich denke, dass du weißt wovon du schreibst, das macht die Geschichte sehr authentisch. Hier und da könnte man noch an Formulierungen und am Satzbau arbeiten, aber du sagst ja selber, dass das die noch nicht lektorierte Fassung ist. Das wird ein gutes Ding! Bin auf das fertige Werk gespannt. Gruß Det |
AngiePfeiffer Hi Uwe, das ist ein cooler Einstieg in eine spannende Geschichte! Geht es noch weiter? LG Angie |