Die Frau des Dichters
Immer wieder hängt an mir
der Duft von Küche
nie an dir.
Du sitzt da
und schreibst für mich.
Ich les es gern,
ja, sicherlich,
doch, manchmal
will ich auch „nur“ schreiben,
du kannst
deine Kochkunst zeigen.
Und während ich vom Tische,
die Reste räum
und feg und wische,
winkst du schon
mit dem nächsten Werk
ich kämpfe mit dem Abwaschberg.
Während ich den Teppich sauge,
kommst du mit Briefen deiner Leser.
Ich sag dir, was ich denk und glaube,
putze eilig dann die Gläser.
Ach und du, mein lieber Mann,
schaust mich dann so zärtlich an,
wenn ich manches Mal verzage,
jammere und klage
über all die Pflichten,
die schweren und die schlichten,
nimmst mich zärtlich in den Arm,
huu, mir wird so wohlig warm,
küsst meine Augen, meinen Bauch,
ich tu desgleichen bei dir auch,
und alles ist vergessen
dann wird es Zeit fürs Abendessen.