Humor & Satire
Von Nachbars Kaninchen zu den Frauen - Humorvolle Gereimtheiten

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"Von Nachbars Kaninchen zu den Frauen - Humorvolle Gereimtheiten"
Veröffentlicht am 07. Oktober 2008, 22 Seiten
Kategorie Humor & Satire
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin Autor und freier Lektor aus Rostock, habe verschiedene Kurzgeschichten und Gedichte und 2008 meinen ersten Roman, "Das Lächeln der Kriegerin", im Publikumsverlag veröffentlicht. Wie es die Zeit erlaubt, werde ich hier immer mal ein paar Texte oder Leseproben einstellen.
Von Nachbars Kaninchen zu den Frauen - Humorvolle Gereimtheiten

Von Nachbars Kaninchen zu den Frauen - Humorvolle Gereimtheiten

Beschreibung

Fünf mal ein bisschen was zum Schmunzeln, Kichern oder gar Lachen. Cover: © bobby metzger / PIXELIO

Nachbars Kaninchen

Herr Hase sitzt in seinem Garten,
Beschienen von der Sonne Licht,
Wohl hinterm Haus will er erwarten
Der Woche Ende ohne Pflicht.

Zu seinen Füßen schläft besonnen,
Ja friedlich gar in seiner Pracht,
Obgleich noch nicht der Tag verronnen,
Sein Schäferhund, als wär es Nacht.

Herrn Hases Hand in sanften Kreisen
Dem Hasso übern Nacken kraucht,
Die andre lässt er nicht verwaisen,
Mit der er still sein Pfeifchen raucht.

So geht es Stunden, bis dem Hunde
Der Schlaf von seinen Gliedern fällt,
Er reckt und streckt sich, läuft ne Runde,
Sodann er einmal kräftig bellt.

Schnüffelnd stiehlt er sich von dannen,
Mit Schwanzes Wedeln er markiert
Die Gartengrenze bei den Tannen,
Herr Hase ahnt nicht, was passiert.

Da! Nun ist der Hund verschwunden!
Hassos Herrchen ist entsetzt.
Hase leidet Schrecksekunden,
Ist er übern Zaun gehetzt?

Hasso! ruft er seinen Köter
ein- und zwei- und noch einmal,
Flucht auf diesen Schwerenöter,
Der bereitet solche Qual.

Hase wollte schon ermüden,
Doch endlich sieht er voller Glück
Aus Nachbars Garten seinen Rüden,
Der reuig kehrt zu ihm zurück.

Herr Hase spürt die Wut verhallen,
Als er sich nach der Pfeife bückt,
Die ihm aus seinem Mund gefallen,
Als der böse Hund entrückt.

Macht sich bereit ihn zu empfangen,
Den Hasso, der in voller Jagd
Gelaufen kommt, doch oh welch Bangen,
Als Hase sich die Frage fragt:

Was trägt er da, was muss ich wähnen?
Ich seh es doch in seinen Zähnen!
Zwei lange Ohren gar nicht munter
So hängen sie zur Erde runter,

Aus Hassos Maul, der Übeltäter,
Herr Hase schimpft ihn: Du Verräter,
Was mir jetzt von Herrn Hammer droht!
Doch es versteht nicht seine Not

Der Hund, der folgsam apportiert
Nur heimlich, still und leise giert
Nach des Kaninchens zartem weißen
Fleisch, derweil beginnt zu gleißen

Die Stirn von unserem Herrn Hase,
Verzweifelt reibt er seine Nase,
Weil er so gar nicht auf die Schnelle
Sich Rat weiß, hört nicht das Gebelle,

Denn während er den Hund versohlt,
Nur langsam, kriechend sich erholt
Sein arg gestresster Sachverstand,
Doch schließlich schmerzt ihn seine Hand.

Er lässt sich auf die Knie nieder,
Nicht um zu beten, nein schon wieder
Fiel seine Pfeife in die Wiese,
Zum Denken aber braucht er diese.

Sag ich’s oder sag ich’s nicht
Herrn Hammer, wenn er zu mir spricht?
Soll ich vielleicht zu ihm gehen?
Am besten lass ich mich nicht sehen.

So grübelt er, es dunkelt bald,
Er fühlt sich alt und ihm wird kalt,
Dann fasst er schließlich den Entschluss,
Weil er sich doch entscheiden muss,

Er trägt’s Kaninchen ohne Graun
an seinen Ohren zu dem Zaun,
Steigt rüber in des Nachbars Garten,
Herr Hammer wird ihn nicht erwarten.

Zufrieden und mit einem Lächeln
Kommt er von seiner Tat nach Haus,
Vom Bett aus hört er Hasso hecheln,
Und knipst beruhigt die Lampe aus.

Am andern Morgen winkt Herr Hammer
Ihm freundlich zu und lacht sogar
Und lädt ihn ein in seine Kammer,
Da hat er eine kleine Bar.

Herr Hase, es ist kaum zu glauben,
Was ich Ihnen erzählen will,
Doch würd ich es mir nicht erlauben,
Zu scherzen, wär es auch April.

Bei den Karnickeln, die wir haben,
Fand ich heut Fritzi tot im Stall,
Den hatt ich gestern schon begraben.
Das Pfeifchen fällt mit lautem Knall.

Salzwasser

Ich wollte einst was Gutes essen
und stellte auf den Herd den Topf,
viel Wasser, fast hätt ich´s vergessen,
das Salz, wo hab ich meinen Kopf.

Ein wenig hab ich übertrieben,
die Nudeln schmeckten nur nach Salz,
bevor sie alle übrig blieben
ein Glas mit Wasser für den Hals.

Doch als ich gerade trinken wollte,
da sah ich, wie im Glase schwamm,
´ne Fliege, die nur kurz noch tollte,
dann wurde es ihr doch zu klamm.

Zunächst war ich ein bisschen wütend,
was sie in meinem Glase trieb,
doch über ihren Unfall brütend,
gewann ich schnell sie wieder lieb.

So fischte ich sie aus dem Wasser,
behutsam dann auf meinem Tisch
behäuft ich sie, die immer blasser,
mit Salz nun ganz verschwenderisch.

Als dieses nun der guten Fliege
die Tropfen aus den Ohren zog,
verließ sie bald die Krankenliege
und kurz darauf sie wieder flog.

Nach dieser Freude ich entfernte
den Salzberg von des Tisches Rücken
mit wasserfeuchtem Lappen, lernte
das Salz und Wasser mich entzücken.

Ann und Bodo und Cordelia

VORWORT

Ach, was muss man oft in Liebe
Leiden doch in Herz und Triebe!
Wie zum Beispiel, wenn die schöne
Liebste eher andre Söhne -

Deren Namen wir nicht nennen,
Lernen hier sie doch nicht kennen -
Als den Bodo gern begafft,
Dem das mächtig Leiden schafft.

Doch es so nicht bleiben sollte:
Es war Ann, die Bodo wollte.
Ihr - bisher die meistbegehrte -
Dann das Schicksal doch bescherte

Eine, die Cordelia hieß;
Alsbald fühlte Ann sich mies.
Doch das ist schon die Geschichte,
Die ich euch dann gleich berichte.


ANN UND BODO

Ann und Bodo, diese beiden
Konnten sich schon lange leiden.
Doch dem Bodo reicht das nicht,
Viel zu schön ist ihr Gesicht.

Und auch sonst und auch in allem
Ist er schließlich ihr verfallen.
Immer muss er an sie denken,
Will ihr alle Liebe schenken.

Aber Ann berührt das kaum,
Passt doch nicht in ihren Traum:
Sind doch beste Freunde sie,
Liebe hält die Freundschaft nie!

Also lässt sie sich nicht ketten,
Und springt weiter in die Betten
Mit fast jedem der erpicht,
Nur mit unserm Bodo nicht.

Tapfer der erträgt sein Leid,
Schließlich ist sie nie sehr weit,
Doch ist auch die Zeit sehr schön,
Tiefe Sehnsucht will nicht gehn.


CORDELIA

Als Cordelia gar nicht leise
Kam dazu auf ihre Weise,
Wunderschön von Schopf bis Zeh
Tat ihr Anblick beinah weh.

Als sie also angekommen,
Männerwelt sogleich benommen,
Wer bisher nur Ann bestaunt,
Jetzt auch bei Cordelia raunt.

Ann kann das nun gar nicht leiden,
Es entspinnt sich bei den beiden
Feindschaft so, ihr könnt´s euch denken,
Beide werden sich nichts schenken.

Was dazu kommt bei den Frauen,
Da könnt ihr mir ruhig vertrauen,
Beide sind von gleicher Art,
Was sich bald schon offenbart.

Alle, die von Ann verführt,
Auch Cordelia ausprobiert,
Konkurrenz ist das Ergebnis,
Für die Männer ein Erlebnis.


BODO UND CORDELIA

Und Cordelia in dem Rennen
Lernt so auch den Bodo kennen.
Er gefällt ihr und was zählt,
Ann hat ihn zum Freund gewählt.

Ja, sie spürt es bis zum Zeh,
Damit tut sie Ann sehr weh.
So mit Charme und mit Finesse
Weckt sie langsam sein Intresse.

Bodo der ist in der Falle,
Denn er fühlt es in der Galle,
Dass es Ann wohl gar nicht schmeckt,
Was Cordelia in ihm weckt.

Nun sind beide wirklich schön,
Sie sich auch noch ähnlich sehn,
Soll ich da noch lange klagen?
Bodo jetzt beginnt zu fragen.

Ann war schließlich nicht bereit
Zu beenden Bodos Leid.
Dumm nur ist an solchen Lagen:
Kann die Freundschaft das ertragen?


ANN UND BODO

Ann war damit nicht zufrieden,
Fühlte sich zu sehr gemieden
Von dem Bodo, der so lange
Treu war und blieb bei der Stange.

Sie fühlt sich von ihm betrogen,
Hatte er sie nur belogen?
Liebt er etwa sie nicht mehr?
Hier muss neuer Plan wohl her!

Auch Cordelia sollte bluten,
Lässt sich sicherlich vermuten,
Ann lässt keine Zeit vergehen
Und sich oft bei Bodo sehen.

Der weiß nicht, wie ihm geschieht,
Ann singt jetzt ein neues Lied:
Sie hätt sich nun doch besonnen
Und ihn richtig lieb gewonnen.

Er hat anfangs seine Zweifel,
Denkt sich: Ann, der kleine Teifel!!
Doch die Liebe ist erneuert,
Und Cordelia wird gefeuert.


NACHWORT

Lange blieben sie beisammen,
Bodos Lieb´ in hellen Flammen,
Und auch Ann zeigte Verlangen,
Bis Cordelia fortgegangen.
 
Ist am Ende, die Geschicht,
Wenn ihr fragt, ich weiß es nicht,
Ob das wirklich Liebe hieß,
Was die Ann zu Bodo stieß?

Die Fliege

Ihr kennt den Schneider mit den Fliegen,
der ihrer hatte alle sieben
getötet glatt mit einem Streich,
letztendlich von des Königs Reich
erhielt ein Halbes und ´ne Krone,
von da an saß er auf dem Throne.
 

Nun mag man denken, hier sei Ende,
es gab jedoch noch eine Wende,
als Schneider grad bei Tische saß,
sich wieder so ein Tier vergaß
und von des Schneiders weißem Brote
sie diesen auch noch keck bedrohte.
 

Der neue König voller Gnade
und gutgelaunt in hohem Grade,
sprach zu der Fliege: „Im Gedenken
an deine Schwestern will ich schenken
dein Leben dir, du kannst mir danken“,
so wies er sie in ihre Schranken.

„Ich danke dir für diese Gabe,
dass du mich rettest vor dem Grabe,
so weise ist des Königs Lenken,
dass ich nun will das Häuptlein senken,
ein kleines Tier hat seine Schranken,
nach meinem Stand will ich dir danken:

ich kann dir schenken nicht dein Leben,
doch will ich dir dein Weißbrot geben.“

Die Führung

Am Anfang war die Männerwelt,
So in der Bibel dargestellt,
Zur Freude nur schuf Gott die Frau,
Mit etwas and´rem Körperbau.
 
Es sind die Jahre nun verflossen,
Und Frauen haben unverdrossen,
An Mannes Seite Platz genommen,
Um unter ihm nicht zu verkommen.
 
Der Mann, der sieht es mit Verdruss,
Und sagt, es kommt wie´s kommen muss,
Es bleibt ihm auch nicht viel zu tun,
Als sich auf Lorbeern auszuruhn.

Allein der Trieb und and´re Schwächen,
Die Frau erlauben, Mann zu brechen,
Die machen, dass gar vor den Türen,
Die Frauen jetzt die Männer führen.
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Über den Autor

PhilippB
Ich bin Autor und freier Lektor aus Rostock, habe verschiedene Kurzgeschichten und Gedichte und 2008 meinen ersten Roman, "Das Lächeln der Kriegerin", im Publikumsverlag veröffentlicht.
Wie es die Zeit erlaubt, werde ich hier immer mal ein paar Texte oder Leseproben einstellen.

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PhilippB Re: mir gefallen deine Gedichte -
Zitat: (Original von SophiePusterhofer am 20.06.2009 - 12:02 Uhr) ich würd nur nicht alle in eine Datei geben.. sonst überliest man sich leicht (ich für meinen Fall lese lieber jedes Gedicht extra)

nichts desto trotz - 5 Sterne

glg


Vielen Dank, Sophie. Freut mich sehr.

Andere mögen es wiederum nicht, wenn sie in so einem Online-Buch nur ein einzelnes Gedicht auffinden.
Man kann es eben nicht jedem rechtmachen. ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
SophiePusterhofer mir gefallen deine Gedichte - ich würd nur nicht alle in eine Datei geben.. sonst überliest man sich leicht (ich für meinen Fall lese lieber jedes Gedicht extra)

nichts desto trotz - 5 Sterne

glg
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