Dobby ist neugierig
Gesamtausgabe
von
Schnief
Cover von Schnief
Schweißgebadet erwachte Harry mitten in der Nacht. Die hell leuchtenden Sterne, welche durch die Turmfenster hineinschienen, verzauberten den Raum mit einem warmen Schein. Harry schaute sich schlaftrunken um. Da erblickte er an einem seiner roten Vorhänge mit den rotblauen Bommel Dobby den Hauselfen, mit einer Stricknadel an seinem Leibchen befestigt und einer RUTE in der Hand. „Dobby, was willst du hier?“, fragte Harry entsetzt.
„Ach Mr. Harry Potter, ich wollte ihnen eine warme Mütze stricken, morgen ist doch Weihnachten“, erwiderte Dobby ertappt.
„Wofür brauchst du denn eine Rute, oder bist du der Weihnachtsmann?“, stellte Harry lauter als gewollt ihm die Frage.
„Nein, ich bin nicht der Weihnachtsmann“, gab Dobby zurück und schlug sich mit der Rute immer wieder vor den Kopf.
„Dobby, hör sofort damit auf“, brüllte Harry und hielt sich vor Schreck den Mund zu. Er sah wie Ron plötzlich aufrecht in seinem Bett saß und sie mit entgeisterten glasigen Augen ansah. „Dobby, was machst du hier?“, fragte nun auch Ron und schaute plötzlich verzaubert zum Fenster hinaus. Er sprang in Windeseile aus seinem Bett und
lief zum Fenster.
„Kommt! Los! Seht euch den Weihnachtsstern an“, rief er den Beiden enthusiastisch den beiden zu. Harry sprang mit einem Satz aus dem Bett und lief gemeinsam mit Dobby zum Fenster. „Ein Wunder, so etwas habe ich in all meinen zweihundertzweiunddreizig Jahren noch nicht gesehen!“, sprach plötzlich Dobby mit ehrfürchtiger Stimme. Nun begannen Schneeflocken mit leisen Flocken die Dächer von Hoghwarts zu verzaubern. Nach einer Weile huschte aber Ron wieder in sein Bett und meinte.
„Wenn ich jetzt zu Hause wäre, hätte mein Vater die Weihnachtsgeschichte
erzählt, komisch… das erste Jahr ohne diese Geschichte“. „Stimmt, gab ihn Harry recht.
„Mein Onkel Vernon erzählte sie auch immer am Weihnachtsabend.“
„Welche Weihnachtsgeschichte“, fragte Dobby neugierig, denn er liebte Geschichten über alles.
„Na, die Geschichte von der Geburt Jesu“, sagte Harry.
„Kenne ich nicht oder nur Bruchstücke. Bitte erzählt sie mir doch“, bat Dobby sie neugierig und setzte sich auf den Rand von Harrys Bett. So begann Harry zu erzählen:
„Da gab es ein älteres Paar die hießen Elisabeth und Zacharias, sie lebten schon
viele Jahre zusammen aber sie hatten keine Kinder, obwohl sie sich sehnlichst welche wünschten. Eines Tages kam ein Engel zu Zacharias und sagte zu ihm. „Elisabeth wird einen Jungen bekommen.“ „Wir sind aber alt, uns hat der Herr keine Kinder gegönnt und ich glaube nicht mehr daran, das wir ein Kind bekommen“, widersprach er dem Engel. „Doch, ihr bekommt ein Kind, er soll Johannes heißen und erst wenn er geboren ist und du seinen Namen aussprichst, wirst du wieder sprechen können“, sprach der Engel. Zur gleichen Zeit bekam auch Maria einen Besuch von einem Engel und zu ihr sagte er, dass sie ein Kind erwarte. Maria und
Josef wollten heiraten, aber als Josef von der Schwangerschaft erfuhr, wollte er nicht mehr. Maria besuchte währenddessen ihr Cousine Elisabeth und beide freuten sich, ein Kind zu bekommen. Auch dem Josef erschien ein Engel, der ihn aufklärte, dass das Kind, welches Maria unter dem Herzen trug, ein Kind Gottes sei. Nachdem Maria zurückgekehrt war, nahm Josef sie zur Frau. Kurz nach der Hochzeit hörten Maria und Josef von dem Wunder, das Zacharias wieder sprechen konnte, nachdem sein Sohn geboren und er seinen Namen ausgesprochen hatte. Vor Freude ließ er zwei Tauben fliegen. Maria und Josef wussten beide, das ihr
Kind etwas Besonderes war und alles sollte für den Tag seiner Geburt bereit sein. Doch sie mussten wegen einer Volkszählung in die Stadt Bethlehem reisen, da Josef dort geboren wurde. So packte Maria alles ein, denn sie wusste, dass sie ihr Kind bald bekäme. So gingen sie die ungefähr einhundertfünfzig Kilometer zu Fuß von Nazareth nach Betlehem, immer wenn Maria eine Pause brauchte, setzte Josef sie auf den Esel, damit sie sich etwas ausruhen konnte. Mit einer Rute aus Weiden trieb er dann den Esel an. Als sie endlich in Betlehem angekommen waren, fanden sie in keiner Herberge eine Unterkunft. Der letzte Wirt, bei dem
sie anfragten, ließ sie aber in ihren Stall bei seinen Tieren unterkommen, damit die hochschwangere Maria nicht in der kalten Nacht draußen bleiben musste. In dieser Nacht bekam Maria zwischen Ochsen und Schafen ihr Kind. Sie wickelte es in Tücher und damit sie es nicht auf den kalten Boden legen musste, legte sie es in eine Futterkrippe. Diese Futterkrippe hatte Josef mit Stroh ausgelegt, damit das Kind nicht friere. Währenddessen wachten Hirten über ihre schlafenden Schafe auf den Hügeln von Betlehem. Denn es gab eine Menge wilder Tiere wie Bären, Leoparden und Schakale in der Umgebung. Plötzlich durchbrach ein
strahlend helles Licht die Dunkelheit. Vor lauter Angst duckten sich die Hirten und hielten sich schützend die Hände vor die Augen, wegen des ganzen Glanzes. „Fürchtet euch nicht“, sprach ein Engel sie an, „Ich habe eine frohe Botschaft für euch. In dieser Nacht wurde in der Davidsstadt Betlehem ein Kind geboren. Es ist der von Gott versprochene König. Geht hin und seht selbst. Ihr findet ihn eingewickelt in Tüchern, liegend in einer Krippe.“ Noch bevor sie zu Atem kamen, wurden sie von Licht und wundervollen Klängen umgeben. Engel erfüllten die Luft mit ihrer Musik und ihren Strahlen. Sie sangen Gottes Lob.“
„Ehre sei Gott im Himmel, Frieden sollen alle Menschen haben“, sagten Ron und Harry gemeinsam, dabei sah Dobby die Beiden verständnislos an. „Und was ist mit Elfen?“, fragte er. „Selbstverständlich meinten die Engel alle Geschöpfe auf der Erde“, beruhigte ihn Harry. Kaum dass Harry geantwortet hatte erzählte Ron nun die Geschichte weiter: „ Nachdem langsam der Glanz verschwand und die Dunkelheit zurückgekehrt war, hörte man nur noch leise Geräusche. Die Hirten fragten sich, ob sie nur geträumt hätten. Aber ein Hirte meinte, wir träumen doch nicht alle da Gleiche und schlug vor, dass sie nach Betlehem gehen sollten, um
herauszufinden, ob es stimmte, was der Engel gesagt hätte. Nachdem sie ihre Schafe in Sicherheit gebracht hatten, machten sie sich auf den Weg hinunter in die Stadt. Dort fanden sie Maria und Josef, und sie fanden das Kind liegend in einer Krippe. Genauso, wie es der Engel gesagt hatte. Sie erzählten Maria und Josef ihr Erlebnis mit dem Engel, dem strahlenden Glanz und der klangvollen Musik. Maria und Josef hörten sich alles an, sagten aber nichts dazu, sondern verbargen es in ihren Herzen. Als die Hirten gingen, sangen sie aus vollem Herzen.“ „Eine wunderschöne Geschichte“, sagte Dobby erfreut. Er schaute zur Sanduhr
und stellte enttäuscht fest, dass er sich jetzt aber schnell verabschieden musste, was er dann auch tat. Nachdem Ron und Harry noch ein wenig flüsterten, schliefen sie wieder ein und träumten vom Verzaubern des ungeschmückten Weihnachtsbaums, der im Gemeinschaftsraum der Griffondors stand. Als Harry und Ron am nächsten Morgen im Gemeinschaftsraum der Griffondors eintraten, fanden sie nicht nur einen verzauberten Tannenbaum, sondern auch für jeden selbst gestrickte rote Mützen,daneben lag ein Fetzen vom Dobbys Leibchen. „Danke Dobby und Frohe Weihnachten“, riefen Ron und Harry im Chor und setzten ihre Mützen
auf.
Zwischen den schneebedeckten Tannen in der Nähe des Eingangstores von Hogwarts standen Ron und Harry. Wie gerne würden die Beiden, wie auch die älteren Schüler hinunter ins kleine Dorf Hogsmead gehen und sich einen Weg durch den hohen frisch gefallenen Schnee bannen.
"Warum dürfen alles nur die Älteren?", fragte sich Ron und blickte seinen Brüdern, den Zwillingen Fred und George sehnsüchtig hinterher.
Harry riss Ron mit den Worten aus seinen Gedanken, "Hoffentlich denken deine Brüder an die Knallfrösche, ansonsten stehen wir als Einzige da und haben nichts zum Knallen."
"Doch, das werden sie, glaube es mir!", erwiderte Ron, "Genug Geld hattest du ihnen mitgegeben. Und wenn sie nicht genug bekommen, dann zaubern sie noch einige. Schließlich sind die Beiden ja Experten auf diesem Gebiet."
Ron hatte während er antwortete, einen Schneeball geformt und warf ihn anschließend in Harrys Richtung. Er verfehlte Harry und der Schneeball flog zwischen den Tannen weiter.
"Au! Wer war das?", hörten sie plötzlich die unverkennbare Stimme von ihrem so geliebten Lehrer Snape.
So schnell, wie sie nur konnten, verdrückten sich Harry und Ron zurück zum Schloss.
Da viele der Schüler noch hinunter nach Hogsmead wollten, war es in den Gängen sehr lebhaft. Harry und Ron suchten in einer Nische ein ruhiges Plätzchen, da ein Durchkommen zum Gemeinschaftsraum der Gryffondors zurzeit nicht möglich war. Einen achtlos liegen gelassenen Tagespropheten fanden sie in einer Ecke. Da es etwas schummrig in der Nische war, benutzte Harry seinen Zauberstab und wollte gerade Lumos sagen, als sich hinter Ron ein Spalt in dem Mauerwerk öffnete. Neugierig, was sich wohl dahinter verbarg, schlüpften sie durch den Spalt. Während Harry seinen Zauberstab schwang, rief er leise "Lumos". Sofort
leuchtete Ihnen der Zauberstab und sie erkannten eine schmale Treppe. Sie schlichen die Treppe hinunter und standen plötzlich in einer riesigen Küche. Harry und Ron trauten ihren Augen nicht, als sie sehr viele Hauselfen beim Bereiten von Speisen und anderen Arbeiten erblickten.
Harry erkannte Dobby, dem gerade seine Hände von einer Elfin verbunden wurden. Er ging auf Dobby zu.
"Dobby, was hast du denn gemacht?", fragte er ihn.
"Ich habe den Umhang von Mr. Potter gebügelt, dabei habe ich ein kleines Loch hinein gebrannt. Zur Strafe habe
ich mir die Hände gebügelt", antwortete er unterwürfig.
"Deshalb bügelst du dir die Hände? Du hast einen Knall! Für so was doch nicht! Du bist doch jetzt ein freier Elf!", versuchte Harry ihn zu beschwichtigen.
Ron dagegen fand es herrlich, dass es hier so viele leckere Speisen gab. Er fragte einen Hauselfen, ob er sich etwas nehmen dürfe. Wie auf Kommando rannten die Hauselfen durcheinander und stellten ihm ein Festmahl auf den Tisch. "Mr. Harry Potter, mein Freund Dobby hat uns eine wunderschöne Geschichte erzählt und er schwor, dass Sie, Mr. Harry Potter, ihm diese Geschichte
erzählten", fragte die Hauselfin ungläubig, die Dobby die Hände verbunden hatte.
"Das ist Winky", stellte Dobby vor.
"Ja, Ron und ich haben Dobby die Geschichte in der Heiligen Nacht erzählt", bestätigte Harry ihr und die anderen Hauselfen bekamen große Augen.
"Geht die Geschichte den noch weiter, Mr. Harry Potter?", fragte Dobby.
"Ja, Maria und Josef ließen Jesus noch segnen und die heiligen Könige ...", nuschelte Ron zwischen Kauen und schlucken.
"Dürfen wir sie hören"; baten Winky und Dobby mit großen bittenden Augen.
"Sicher", gab Harry zurück und setzte sich neben Ron auf die hölzerne Bank vor dem riesigen Tisch. Nun kamen viele der Hauselfen neugierig heran und umringten sie, andere setzten sich auf den eiskalten Fußboden, der aussah, als wäre er aus blankem Fels. Während sich Ron immer noch, den Mund mit den köstlichen Leckereien stopfte, begann Harry zu erzählen.
"Nachdem die Hirten wieder zurück zu ihren Schafen und Ziegen gegangen sind, haben Maria und Josef sich schlafen gelegt. Nach etwa einer Woche hat er den Namen Jesus erhalten, leider konnte für ihn aber kein Familienfest gefeiert werden, wie es beim Johannes
war. Ihr wisst ja noch, seinen Eltern Elisabeth und Zacharias ist ja auch ein Engel erschienen."
"Konnte Zacharias wirklich die ganze Zeit nicht sprechen?", stellte eine Hauselfin mit einem roten Kopf eine Zwischenfrage.
"Der Geschichte nach, erst als der Johannes geboren war und er seinen Namen sagte", gab Harry bereitwillig Antwort. Nun begann Ron weiter zu erzählen, nachdem er seinen Mund frei hatte.
"Sechs Wochen nach der Geburt von Jesus machten sich Maria und Josef auf, um nach Jerusalem zu reisen. Als sie dort ankamen, gingen sie durch die
engen, steilen Gassen hinauf zu den Hügeln, auf dem der leuchtende Tempel stand. Damals glaubten alle jüdischen Eltern, dass ihre Kinder ein Geschenk Gottes sind und das der Erstgeborene besondere Rechte habe. Sie gingen in den Tempel, um Jesus Gott zurückzugeben, dabei überreichten sie dem Priester zwei Tauben, ihre Opfergabe, die das Gesetz Moses vorschrieb. Die Armen brauchten nur zwei Tauben, aber die Reichen konnten sich ja ein Lamm leisten."
"Wieso müssen die überhaupt Opfergaben machen?", fragte ein Hauself, der gerade dazu gekommen war.
"Wegen dem damaligen Gesetz, ist halt so", erwiderte Ron und fuhr fort.
"Bei der Zeremonie stand ein alter Mann dabei und sah zu. Es war ein gottesfürchtiger Mann, der viele Jahre auf das Kommen des Messias oder Königs gewartet und gebetet hatte. In seinem Herzen wusste er, das er den Messias noch vor seinem Tod mit den eigenen Augen sehen würde. Er wusste auch, dass er an diesem Tag im Tempel sein musste. Als er dann die kleine Familie sah, kam es ihm vor, als hätte Gott gesagt "Dieses Baby ist der versprochene Messias". Er ging zu Maria, nahm ihr liebevoll den Kleinen ab und hielt ihn fest in seinen Armen. Voller
Staunen und Verehrung murmelte er "Jetzt bin ich bereit zum Sterben, mein Gott, ich habe den Messias gesehen, er wird unser Volk retten und die anderen Völker erhellen". Der Mann hieß Simon und als er Maria Jesus zurückgab, sagte er laut: "Dieser Junge ist von Gott erwählt, Rettung zu bringen. Aber nicht jeder wird ihn lieben und sein Gesetz annehmen. Manche wenden sich gegen ihn und du Maria, wirst schmerzlich davon betroffen werden, wie von einem Schwert."
Es entstand eine Stille, als Ron geendet hatte. Fast alle dachten über das Gehörte nach. Weil aber niemand eine Frage stellte, sprach Harry weiter, da
Ron sich schon wieder eine Leckerei in den Mund schob.
"Es war noch eine alte Frau im Tempel und die hieß Hannah. Hannah verbrachte viel Zeit mit beten im Tempel. In dem Augenblick als Simon sprach, ist sie zu der kleinen Gruppe hinzugetreten. Auch Hannah hatte Jesus erkannt. Sie dankte Gott in einem langen Gebet und erzählte jedem, den sie anschließend auf dem Weg nach Hause traf, dass das Baby im Tempel der versprochene König sei." Als Harry geendet hatte, bemerkte er, das hinter ihm Professor Dumbledore stand. "Eine sehr schöne Geschichte aus der Bibel habt ihr den Hauselfen erzählt, leider muss ich euch stören, denn die
anderen Kinder haben sicher großen Hunger, wenn sie aus Hogsmead zurück gekehrt sind. In den nächsten Tagen könntet ihr Zwei ja den Elfen noch die Geschichte von den "Drei heiligen Königen" erzählen, ", endete Dumbldore und machte durch den Hinweis auf eine weitere Geschichte die Elfen neugierig. Mit dem Professor gingen Harry und Ron wieder nach oben, zurück in die Gänge von Hogwarts. Als der Professor sich von ihnen verabschiedete, meinte er noch:
"Wenn ihr den Hauselfen von den Drei heiligen Königen erzählt, lasst es mich wissen, ich komme gerne dazu." "Machen wir", antworteten Ron und
Harry und liefen in Richtung des Gemeinschaftsraumes der Gryffondors. "Fred, George!", rief Ron sofort, als er den Raum betrat, "Habt ihr unsere Knallfrösche?"
Fred erhob sich langsam aus einem Sessel und überreichte jedem Zwei Frösche. Enttäuscht über die wenigen Frösche, dankten sie ihnen und brachten diese zur Sicherheit in ihren Schlaftraum, damit diese wenigstens nicht jetzt schon losgingen. Als Harry und Ron am Silvestermorgen erwachten, staunten sie nicht schlecht, das vor ihren Betten etliche Knallfrösche lagen.
"Wo kommen die den jetzt her?", fragte Ron und warf Harry einen Frosch zu.
"Ich glaube, von den Hauselfen.Hey- danke Ihr Hauselfen!", antwortete Harry und ließ den gerade gefangenen Frosch knallen.
„Frohes Neues Jahr“, rief Hermine fröhlich, als sie den Gemeinschaftsraum der Gryffondors betrat, doch weder Harry noch Ron hörten sie. Beide waren in ihr magisches Schachspiel vertieft. „Frohes Neues Jahr“, rief Hermine wiederum, als sie direkt vor ihnen stand und ihr Schatten aufs Schachspiel fiel. Da erkannte Harry sie, sprang auf und umarmte sie. „Frohes Neues, dir auch“, erwiderte er. „Was gibt es Neues?“, fragte sie neugierig die Beiden. „Was habt ihr denn die ganze Zeit getrieben?“ „Och, ne Menge. Und Ron hat Snape einen Schneeball an den Kopf geworfen“,
antwortete Harry ihr grinsend. „Echt, und was hat Snape gesagt?“, fragte sie interessiert. „Au! Wer war das? Wir haben uns aber aus dem Staub gemacht, natürlich ohne zu antworten“, erklärte Harry. „Das Beste war anschließend aber in der Küche. Weißt Du, da gibt eine Menge Hauselfen und die machen wahnsinnig gute Leckereien. Ich hab schon wieder Appetit“, erweiterte Ron Harrys Ausführung, „Außerdem hatten wir den Hauselfen ja den Rest versprochen.“ „Was für einen Rest?“, fragte Hermine mit großen Augen. „Harry und ich haben den Hauselfen die Weihnachtsgeschichte erzählt, bis
plötzlich Professor Dumbledore hinter uns stand“, sprach Ron und sein Magen begann, wie auf Kommando zu knurren. „Wieso ward ihr überhaupt in der Küche und weshalb stand Professor Dumbledore plötzlich hinter euch?“, wollte Hermine es jetzt genauer wissen. So begann Harry ihr kurz zu erzählen, dass sie, nachdem Ron den Schneeball Professor Snape an den Kopf geworfen hatte, sie ins Schloss zurück gelaufen sind und sich dort in einer Nische im Flur zum Festsaal eine Wand öffnete und sie dabei die Küche entdeckten. „Nachdem wir ihnen den Teil der Weihnachtsgeschichte, Reise nach Jerusalem und die Begegnungen von
Simon und Hannah im Tempel erzählten, stand plötzlich Professor Dumbledore hinter uns.“ Nachdem Harry geendet hatte, fragte Hermine interessiert: „Und weiter?“ „Wenn wir ihnen wieder eine Geschichte erzählen, sollen wir ihm Bescheid geben, er wäre gern dabei“, gab Ron mit geschwellter Brust Auskunft. „Ich möchte auch mit! Habt ihr mich verstanden?“, sagte Hermine, denn sie versuchte sich für alle Unterdrückten einzusetzen. „Ich habe Hunger. Wollen wir nicht hinuntergehen?“, fragte Ron Harry und Hermine. „Lasst mich kurz nur auspacken, dann
können wir“, erwiderte Hermine und verschwand im Mädchenschlafsaal. Harry und Ron spielten weiter Schach, doch Rons Magen gab immer lautere Geräusche von sich. „Wo bleibt nur Hermine?“, fragte Ron laut, doch da kam sie schon angelaufen. Auf dem Weg trafen sie die Professorin Mc Gonnagle, die Hauslehrerin von Gryffondore und Harry fragte sie, wo sich Professor Dumbledore befinde. „Ich bin auf dem Weg zu ihm. Kann ich ihm etwas ausrichten?“, sagte die Professorin. „Sagen Sie ihm bitte, wir wären bei den Elfen, er weiß dann Bescheid. Danke für ihre Hilfe“, sagte
Harry. In einer Nische im Gang zum Festsaal schwang Ron seinen Zauberstab und sagte „Alohomora“. Da öffnete sich die Wand und Harry, Ron und Hermine huschten hinein. Um nicht im Dunkeln die Treppe hinunter zu gehen, benutzten Ron und Harry ihren Zauberstab und riefen kurz „Lumos“. Hermine tat es ihnen gleich. „Wo sind wir?“¸fragte Hermine die Beiden. „Im Gang zur Küche“, antwortete ihr Ron. Als die Drei in der riesigen Küche mit den vielen schwebenden Kerzen und den von sich allein rührenden Töpfen auf den vielen Öfen erreichten, wurden sie freudig und mit erwartungsvollen Augen
von den Hauselfen begrüßt. Wie auf Kommando, begann Rons Magen laute Geräusche von sich zu geben. In Windeseile zauberten und deckten die Hauselfen eine Tafel mit lecker aussehenden kleinen Küchlein und verschiedenen Plätzchen mit Schokolade und Verzierungen. „Hoffentlich hast du dir heute nicht schon wieder für irgendeinen Blödsinn die Hände gebügelt?“, fragte Harry Dobby den Hauselfen besorgt. „Nein, Mr. Potter“, antwortete Dobby ihm. Gemeinsam setzten sie sich die mit einigen Hauselfen an die gedeckte Tafel, an der bereits Ron saß und kräftig
zulangte. „Köstlich, ein nur noch lecker“, hörten sie Ron nur noch nuscheln. „Guten Tag Zusammen“, sagte plötzlich Professor Dumbledore, der wie aus dem Nichts erschien. Harry, Ron und Hermine schauten sich verdutzt an, Professor Dumbledore bemerkte dies. „Ich bin apperiert“, klärte er sie auf. „So, jetzt bin ich aber auf eure Geschichte gespannt“, sprach er weiter, dabei setzte er sich auf die lange Bank vor dem riesigen Tisch mit den Köstlichkeiten. Da Ron immer noch den Mund voll leckerem Kuchen hatte begann Harry zu
erzählen. „Gott hatte nicht nur den armen Hirten oder den alten Leuten wie Hannah und Simeon sein Geheimnis vom neuen König mitgeteilt sondern noch einer weiteren kleinen Gruppe mitgeteilt. Diese lebten noch nicht mal in Israel, es waren reiche angesehene Leute. Diese Leute beschäftigten sich mit den Sternen, um besser die Wissenschaft, die Medizin und die Träume zu erkunden. Eines Tages hatten sie einen neuen funkelnden Stern am Himmel entdeckt. Sie waren sich ganz sicher, dass ein großes Ereignis stattgefunden hat, nämlich die Geburt eines Königs. Sie beschlossen, gemeinsam dem Stern
zu folgen, um das königliche Kind zu finden und um es zu verehren.“ „Hatten diese Leute auch Namen?“, stellte Winky, die Freundin von Dobby eine Zwischenfrage. „Ja, ihre Namen waren Melchior, Balthasar und Kaspar“, gab Hermine zur Antwort und fuhr fort. „In der damaligen Zeit musste man durch die gefährliche Wüste. So schlossen sie sich einer Karawane von Gewürzhändlern an, welche den gleichen Weg hatten. Als sie in Israel, genauer gesagt in Jerusalem, ankamen, wussten sie, hier sind wir richtig. Bereits in ihrem eigenen Land hatten sie gehört, dass eines Tages ein mächtiger
König hier in der Gegend geboren werden sollte. Ohne Umwege zu machen, gingen sie sofort zum Palast von Herodes, denn sie dachten den Prinzen dort zu finden. Hast du eine Frage Winky?“ Harry hatte gemerkt, das Winky in anstarrte, als wolle sie etwas Besonderes wissen. „Wer ist den Herodes?“, stellte Winky nun ihre Frage. „Herodes war der Statthalter, Israel war zur damaligen Zeit ja ein Teil des römischen Reiches und der römische Kaiser lebte ja in Rom. Herodes, der Statthalter schäumte vor Wut und Eifersucht, als er hörte, dass sie nach einem König suchten, der
hier geboren sein sollte. Er rief seine Gelehrten zu sich und fragte sie, was ihre Schriften über den neuen Messias oder König aussagten und wo er geboren werden sollte. Die Gelehrten erklärten Herodes, dass der Prophet Micha vorausgesagt hätte, er solle in Betlehem geboren werden“, erklärteund erzählte Hermine weiter. Nun erzählte Harry weiter, damit Hermine auch etwas von den Leckereien naschen konnte. „Herodes sagte zu den Gelehrten, wenn sie den neuen König gefunden hätten, sollten sie ihm unbedingt mitteilen, wo er sich befand, damit er ihm seine Aufwartung machen könne. Nachdem die Gelehrten den Palast von Herodes
verlassen hatten, sahen sie wieder den Stern. Der Stern führte sie und als sie das Haus, indem Maria und Josef mit dem kleinen Jesus jetzt wohnten, erreichten, blieb der Stern stehen. Voller Aufregung und Hoffnung stiegen die Gelehrten von ihren Kamelen. In der Zwischenzeit packten ihre Diener die Satteltaschen mit den Geschenken aus. Nachdem sie das Haus betraten und Maria mit dem kleinen Jesus auf dem Arm erblickten, knieten sie nieder und schauten voller Verehrung zu Jesus hinauf. Dann überreichten sie Josef für den kleinen Jesus Gold, Weihrauch und Myrrhe.“ „Warum überreichten die Gelehrten denn
Gold, Weihrauch und Myrrhe?“, fragte Dobby wissbegierig. Ron und Harry schauten sich fragend an. da antwortete Hermine. „Gold, weil das für einen König angemessen war. Weihrauch, das man Gott opfert und Myrrhe, ein Gewürz mit dem man Tote salbte. Das waren immer Geschenke für einen König, jedenfalls in der damaligen Zeit“, erklärte Hermine und fuhr gleich fort, „Die Gelehrten kehrten auch nicht zum Palast von Herodes zurück, denn Gott war ihnen im Traum erschienen, sie sollten auf einem anderen Weg ihre Rückreise antreten, was sie auch taten. Herodes wartete vergeblich auf die Rückkehr der
Gelehrten. Da begann er zu wütend zu toben und wollte seinen angeblichen Rivalen loswerden. Er befahl seine Soldaten, dass sie alle Jungen unter zwei Jahren in Betlehem töten sollen. Niemand in Betlehem ahnte, dass die Soldaten mit solch einem Befehl auf dem Weg waren. Mitten in der Nacht, als Josef schlief, da sprach ein Engel zu ihm: „Steh auf Josef. Herodes will das Kind töten. Fliehe nach Ägypten und bleibe dort, bis ich dir sage dass ihr sicher zurückkehren könnt!“ Josef weckte sofort Maria, so schnell sie nur konnten, machten die Beiden sich mit dem schlafenden Jesus auf dem Weg. Ihr Weg führte sie durch eine Ebene in
der Nähe beim Meer, durch die heiße Wüste, genau wie viele andere Juden, die auch vor Kriegen und Hungersnöten nach Ägypten flohen und erreichten schließlich nach Tagen Ägypten.“ Die Elfen waren ganz ruhig und nachdenklich, bis Winky fragte: „Hat es lange gedauert bis sie wieder zurück kehren konnten?“ „In der Bibel von den Muggels steht, sind sie nach einiger Zeit, aber nicht nach Betlehem, sondern nach Nazareth zurückgekehrt. Noch heute verehren die Christen der Muggels diesen Tag am 6. Januar“, erklärte Professor Dumbledore und stellte Harry, Ron und Hermine die
Frage: „Weiß einer von euch Dreien, was die Muggels an diesen Tag machen?" Harry und Ron schauten sich nur an, doch Hermine sagte: "Am 6. Januar verkleiden sich Kinder als die drei heiligen Könige, die die Gelehrten darstellen. Sie ziehen von Haus zu Haus, segnen die Häuser und schreiben mit Kreide über den Haustüren zum Beispiel 20 *C+M+B*14. Das bedeutet „Christus mansionem benedicat“ ist lateinisch und übersetzt „Christus segne dieses Haus“. Außerdem haben sie eine Sammelbüchse dabei, um Geldspenden für arme Kinder zu sammeln. Als Dank dafür erhalten die
Kinder Süßigkeiten.“ Gemeinsam saßen sie noch eine Weile zusammen, bis Professor Dumbledore die Runde auflöste.„Danke für die tolle Geschichte und die Erklärungen“, bedankten die Hauselfen beim Abschied und gaben jedem noch eine kleine Tüte mit Leckereien mit.
Diese Story hat bei dem Battle "Wintermärchen" im Januar 2014 teilgenommen. Leider hat sie es nicht in die vierte von fünf Runden geschafft. Folgende Kommentare wurden während des Battles abgegeben:
"Witzig amüsante und schöne Fanfiktion."
"Ich liebe ja Harry Potter und ich kann nur sagen, dass J.K.Roling bestimmt von der Idee begeistert gewesen wäre, würde sie diese Geschichte lesen. Für mich war sie doppelt interessant, da ich die Weihnachtsgeschichte gar nicht
kenne. Wie ihr wisst bin ich ja ohne Weihnachten aufgewachsen und habe mit 16 Jahren das erste Mal in meinem Leben einen Weihnachtsbaum gesehen. Für mich war es sehr lehrreich diese Geschichte zu lesen, sie ist aufgelockert durch den Einbau in bekannte Figuren aus Harry Potter und wirkt dadurch leichter verdaulich. Die Figuren von Rowling übernommen passen sich der Geschichte an und dass selbst Dumbledore mit von der Party war freut mich. Eine schöne und lehrreiche Geschichte die sehr gut für Kinder geeignet ist. Da macht das "Bibel" lesen doch gleich mehr
Spaß. Ob sie stimmig ist, kann ich leider nicht beurteilen, ist mir persönlich aber auch egal. Wichtig ist nur, dass es mir Spaß gemacht hat sie zu lesen. Lg eine etwas andere Weihnachts geschichte, hat mir gut gefallen Miss"
"Für mich als Atheisten eine Herausforderung, die sich gewaschen hat. Jedoch ist die Geschichte meiner Meinung nach nicht originell genug, da es sie ja schon gibt, auch wenn sie (hoffentlich) in eigenen Worten dargebracht wurde. Die Idee mit dem Drumherum ist nicht schlecht, doch hätte ich jetzt bei solch bekannten
Figuren etwas mehr Märchen erwartet. Ich weiß, wer Harry Potter ist, aber es gibt Leute, die es nicht wissen. Und aus deren Augen gesehen schreibe ich jetzt ;)" Anmerkung von mir: Die Geschichte ist von mir mit meinen eigenen Worten verfasst.
"Eine sehr schön geschriebene Geschichte. Ich habe mich sehr gefreut diese lesen zu dürfen."
"Die Geschichte ist total gut."
"Die Weihnachtsgeschichte in einer ganz neuen Location :-)"
"Nette Idee, derart zu versuchen den Kids Religion näherzubringen. Ob die Geburt Christi als Wintermärchen durchgeht, ist eher Geschmacksache."
"Schön, aber abgekupfert (Harry Potter) Außerdem zu lang für eine Kurzgeschichte. "
Anmerkung von mir: Die Geschichte ist von mir mit meinen eigenen Worten verfasst.
MilunaTuani liebe Schnief, deine Geschichte gefällt mir sehr gut, traditionelle weihnachtliche Stimmung in einem fliessenden Stil beschrieben, so wie die freudige Erwartung der Weihnachtsnacht eifert man von Seite zu Seite, schade dass ich sie jetzt erst gelesen habe, nach den Feiertagen, viel Glûck beim Battle, liebe Gruesse, Miluna |