Gedichte
Fegefeuerträume

Fegefeuerträume

Und wieder einmal rieseln die Fragmente zersprungener Träume auf mich herunter wie goldene Sterntaler umhüllen sie mit Asche mein demütiges Haupt Einer will mich häuten mir das weiche Fellchen über die Ohren ziehen und es zum Gerben in die sengenden Strahlen der Sonne spannen Der Andere meint mein Herz nicht zu finden es herauslocken zu müssen um sich selbst zu spüren

im Abgrundsplitter des Seelenschreies Ein Dritter meint er könne mich zähmen mich mit wertvollen Liebensbeweisen einbalsamieren und huldigen die nicht mein Menschsein sondern meinen Frauenkörper vergolden Fegefeuerträume hütet Euch vor mir Ich habe Euren gläsernen Schrein in der Ecke kauernd und Schreckgespester vertreibend durchschaut Ich werde mein Leben mit wachem Auge in fruchtbare Erde verwurzeln