Kurzgeschichte
Mein Weihnachtsengel

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"Manchmal braucht man einen kleinen Engel, damit man weiß'was Weihnachten ist."
Veröffentlicht am 21. Dezember 2013, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las. Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten ...
Manchmal braucht man einen kleinen Engel, damit man weiß'was Weihnachten ist.

Mein Weihnachtsengel

Kurz etwas in eigener Sache

Diese Geschichte ist Teil der Anthologie "Ein Licht in der Dunkelheit / Dezembergeschichten""

56 Geschichten und Gedichte, bei denen die Autoren und Autorinnen auf ihr Honorar verzichten, so dass der Reinerlös als Spende an die deutsche Lebensbrücke e.V. geht.




mein weihnachtsengel

Ich wollte eine Geschichte schreiben. Eine Weihnachtsgeschichte. Es sollte etwas ganz besonderes werden. Die ultimative Weihnachtsgeschichte, bei der meine Freunde sagen, wow, was für eine Geschichte. Ich hatte viele Ideen. Doch irgendwie waren es zu viele die sich nicht zu einer Geschichte koordinieren ließen. Ich musste schmunzeln. Ich dachte an eine Geschichte, die ich vor einiger Zeit geschrieben hatte: „Der Gedanken hab ich viele, allein die Worte fehlen mir.“ Jetzt ging es mir wieder so. Ich hatte so

viele Gedanken, dass man locker fünf Geschichten damit beginnen könnte. Mit der Betonung auf „Beginnen“. Aber ich wollte eine Geschichte ja auch zu Ende bringen. Aber diesmal hatte ich beschlossen anders vor zu gehen. Ich würde zuerst alle meine Gedanken aufschreiben, ohne lange zu überlegen, ob sie einen Sinn ergeben. Dann würde ich das Ganze ausdrucken und die Stellen markieren, die zu einer zusammenhängenden, sinnvollen Geschichte passen würden. Aus diesen Gedankenschnipseln würde ich dann meine Geschichte bauen. Gedacht, getan. Ich legte los. Meine Finger flogen nur so über die Tastatur.

Wort für Wort, Satz für Satz, Absatz für Absatz erschienen auf dem Bildschirm. Seite um Seite füllte sich. Dann hörte ich ein Geräusch vor meinem Haus. Das Knirschen von Schritten im Schnee. Meine Finger verharrten wenige Zentimeter über der Tastatur in der Luft, bereit für das nächste Stakkato. Ich lauschte, hörte aber nichts mehr. Ich sah auf den Bildschirm. Was ich bisher geschrieben hatte. Es ergab keinerlei Sinn. Noch nicht. Dann hörte ich wieder dieses Geräusch von draußen. Ich ging an die Haustüre und öffnete sie. Ein schneidend kalter Wind schlug mir entgegen. Ich blickte

nach Links und Rechts, sah aber nichts. Dann schloss ich die Türe wieder und ging zurück um an meiner Geschichte weiter zu schreiben. Ich traute meinen Augen nicht. Da saß ein kleines Mädchen auf meinem Drehstuhl vor meinem Schreibtisch. Sie sah angestrengt auf meinen Bildschirm und tippte irgendetwas in meine Tastaur. „Wer bist du“, wollte ich wissen. „Und wie bist du hier herein gekommen?“ Sie machte eine abwehrende Handbewegung und sah weiter angestrengt auf den Monitor, während sie immer wieder etwas auf der Tastatur tippte. „Das ergibt alles keinen Sinn“, sagte sie.

„Was hast du da nur geschrieben?“ Ich trat näher heran, um zu sehen, was sie da machte. „Du hast überhaupt nicht begriffen, was Weihnachten ist“, schimpfte sie. „Ach,ja?“,entgegnete ich. „Und du weißt es?“ Sie drehte sich wortlos auf dem Drehstuhl zu mir um und deutete auf den Monitor, auf dem inzwischen ein Film ab lief. Ich sah wie gebannt auf den Bildschirm. Mir war kalt und ich hatte auf einmal seltsame Klamotten an. Jetzt erst registrierte ich, dass ich irgendwie in diesen Film geraten war. Was passierte hier nur? War das ein Traum?

„Verdammter Portwein“, fluchte ich, mehr zu mir selbst. „Was?“, fragte ein Mann, der neben mir stand und die gleichen seltsamen Klamotten an hatte. „Wo bin ich hier?“, wollte ich wissen. Der Mann lachte. „Du wirst doch wohl wissen, wo du deine Schafe hin getrieben hast.“ Ich verstand gar nichts mehr. „Welche Schafe... wohin getrieben... was passiert hier, um Himmels Willen?“, stammelte ich der Panik nahe. Denn es war realer, als jeder Traum, den ich je hatte. Trotz Portwein. „Mein Guter, du scheinst mir ziemlich verwirrt“, versuchte mich der Fremde zu beruhigen. „Aber du hast recht. In des Himmels Willen wird heute Nacht etwas

geschehen. Niemand von uns weiß, was passieren wird. Doch uralte Prophezeiungen werden sich noch in dieser Nacht erfüllen. Es heißt: Ein Stern wird leuchten über euch und es wird kommen der Weltenrichter.“ Er deutete mit seinem Stab auf einen alten Mann. „Siehst du den Mann dort? Er sagt, wenn der Stern erscheint, wird das Ende der Welt besiegelt sein.“ Dann ein Schrei aus hundertfachen Kehlen, der mir fast das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Da ist er... der Stern... wir sind alle verloren:“ Ich sah in die Richtung, in die alle deuteten und sah ihn. Ein strahlend

heller Stern, so groß wie der Mond mit einem funkelnden, glitzernden Schweif. Er stand genau über einer kleinen Stadt. „Das ist sie“, schrie einer hysterisch. „Das ist die verfluchte Stadt. Von ihr geht alles Unheil aus. Gleich wird der Himmel auf uns stürzen.“ Ich blickte nach oben und sah, dass die Sterne tanzten, wie in einem wilden Reigen. Nur der Stern mit dem Schweif blieb ungerührt über der Ortschaft stehen. Dann schwebte eine licht durchflutete Gestalt gen Erde. Ich erkannte das kleine Mädchen wieder, das noch kurz vorher in meinem Drehstuhl gesessen und meine Tastatur benutzt hatte.

„Fürchtet euch nicht“, sagte sie mit glocken heller Stimme. Fast bildete ich mir ein, sie hätte mir zu gezwinkert. „Euch ist heute der Heiland geboren. Ihr werdet ihn finden in Windeln gewickelt in einer Krippe liegend.“ Dann war der Zauber vorbei. Die Hirten machten sich betend auf nach Bethlehem und ich folgte ihnen andächtig. In einer armseligen Hütte fanden wir ihn dann, den Weltenrichter. Ein kleines Baby in einer Krippe mit Stroh. Die Mutter war besorgt wegen der vielen Besucher und der Vater stolz und glücklich, die vielen Glückwünsche annehmend.

Ich war gerührt und den Tränen nahe. Ein so kleines Baby sollte die Welt verändern? Der Stern, der die ganze Szenerie in ein mystisches Licht tauchte, tat sein übriges. Dann entdeckte ich sie in der Menschenmenge. Das kleine Mädchen. „Weißt du jetzt, was Weihnachten ist?“, flüsterte sie mir zu. Ich saß wieder vor meinem Computer, stützte die Ellbogen auf den Tisch und rieb mir die Schläfen. Ich sah auf den Bildschirm und wusste, wie ich sie schreiben sollte, die ultimative Weihnachtsgeschichte. ,

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Hörbuch

Über den Autor

rolandreaders

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las.
Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten die Leser und Leserinnen auch ein bisschen aus ihrem Alltag holen und sie auf ein gemeinsam erlebtes Abenteuer entführen kann.
Denn der Leser, oder die Leserin sind auch immer ein Teil der Geschichte, die sie gerade lesen. Wenn auch nur als Beobachter.

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Himbeere Oh, eine schöne Weihnachtsgeschichte, die einen an die Hand nimmt, etwas fühlen lässt und einen dann wieder in sein Leben entlässt :)
LG
Himbeere :)
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Himbeere.
Danke fürs Lesen, den Kommentar, den Favo und die Coins.
Freut mich, dass es dir gefällt.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Lieber Roland,
ich hab sie gerne nochmals gelesen und belohnen tue ich
Dich auch dafür, denn sie hat mir wieder sehr gefallen.
Liebe Grüße und einen schönen Nachmittag
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Gertraud.
Danke fürs nochmal Lesen, den Kommentar und den Favo.
Freut mich, dass sie dir immer noch gefällt.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
Feedre sehr schöne Weihnachtsgeschichte...spannend geschrieben..
LgF
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Feedre.
Danke fürs Lesen, den Kommentar, den Favo und die Coins.
Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke Weihnachten beginnt so klein im Herzen, wie das Kind klein war, als es geboren wurde. Es wird allmählich größer....wenn es darf.
Ich möchte Weihnachten groß werden lassen, in mir und in jedem anderen.
Ich wünsche dir einen schönen 2. Advent und dass dir nie die Ideen ausgehen.
LG von Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Sylke.
Danke fürs Lesen, den Kommentar und die Coins.
Ich wünsche dir auch eine schöne Vorweihnachtszeit und mögen alle deine Wünsche in Erfüllung ghehen.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Eine sehr anrührende, fantasievoll erzählte Weihnachtsgeschichte. Aber ich schenke Dir noch ein "H" auf Seite 11"....Ihr werdet IHN finden..."

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Bärbel.
Danke fürs Lesen, den Kommentar und den Favo.
Das "h" habe ich gleich eingebaut. Passt. :-)
Im Verkaufsbuch, das ich am Anfang erwähne ist das h übrigens da, wo es sein soll. Wir hatten da eine Lektorin, die sehr gut aufgepasst hat.
L.G.Roland..
Vor langer Zeit - Antworten
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