Michael lebte ziemlich zurückgezogen. Er hatte kaum Freunde. Da er größtenteils zu Hause war und selten bis gar nicht fortging, kannte er bloß die Personen,die zu seiner Familie gehörten, die die in seine Berufsschule gingen und die Bekannten von seinen Eltern. Eines Tages fasste er den Entschluss von zu Hause auszuziehen und sein Leben zu leben. Er wollte unter Menschen sein und Freunde haben und natürlich eine Lebensgefährtin. Aber erst nach seiner Ausbildung. Das hatte er sich ganz fest vorgenommen. Zuerst seine Lehre absolvieren und dann den
Rest. Ein Jahr später war es dann auch so weit. Er hatte seine Lehre geschafft und trat voll ins Berufsleben ein. Nachdem er eine beachtliche Summe angespart hatte, suchte er sich eine gemütliche Wohnung, die etwas Entfernt von seinen Eltern sein sollte. Er wurde auch schnell fündig. Die Wohnung war zwar nicht besonders, aber sie war billig und er war von Hause aus genügsam. Michael lebte sich sehr schnell ein. Jetzt kamen auch öfters seine Freunde aus der Berufsschule und manchmal brachten sie Anhängsel mit. Sein Freundeskreis nahm beachtliche Größe an und seine Freude am Leben wuchs stetig mit. Das einzigste
was ihm jetzt noch zum Glück fehlte, war eine Freundin, aber das Problem sollte sich bald lösen. Dies sollte aber der Beginn seiner späteren Einstellung gegenüber Frauen und Mädchen sein. Seine erste Freundin, nennen wir sie Carol, war sehr hübsch, hatte ein wenig mehr als normal um die Hüften, aber das passte zu ihr. Er war sehr glücklich mit ihr, bis sie ihm schon zwei Wochen später einen langen deprimierenden Brief schrieb, indem stand, das sie lange über ihre gefühle nachgedacht hat und bemerkte, das sie ihn nicht liebte, dadurch versteckte er sich für eine gewisse Zeit. Nach unbestimmter Zeit war er darüber
hinweg. Er lebte wieder, schaute sich nach dem anderem Geschlecht um und versuchte hier und da ein wenig zu flirten, aber da er zu schüchtern war, flirtete er nur in Gedanken. Irgendwann war es wieder soweit. Er hatte eine gefunden, genauer gesagt - sie ihn, und er war wieder hoffnungslos verliebt. Er machte ihr den Hof, zahlte alles und ging nur nach ihren Wünschen. Sehr bald jedoch verließ auch sie ihn wieder. Diesesmal brauchte er nicht so lange, bis er sich wieder fassen konnte, denn sie sagte es ihm frei gerade aus das zwischen ihnen Schluss wäre. Bis zur nächsten brauchte es ungefähr doppelt soviel Zeit.( Man muss dazu
sagen, das er auch kein Bedürfniss danach hatte. ) Leider hatte Michael mit ihr auch Pech gehabt, da sie seine Gutmütigkeit, genau wie seine Letzte, ausnutzte und schon bald wieder gehen sollte. Er fing an das weibliche Geschlecht zu hassen. Nicht alle. Er wusste das es auch andere gab, aber die, so sagte er immer, waren schon alle vergeben. Trotzalledem versuchte er es schon kurze Zeit wieder, nur um wieder den gleichen Reinfall zu erleben. Er schwor, sich nie wieder zu binden. Eines Tages kam sein Freund Steven mit seiner neuen Freundin Stella zu Besuch. Seitdem sich Steven von seiner Mary
getrennt hatte, konnte Michael, wie so viele andere auch, ihn viel besser leiden. Er fing an ihn zu mögen. Was er von Stella halten sollte wusste er nicht, denn sie war total ruhig und sagte kein Wort. Steven zog in den Goldenen Westen zu einem Kumpel, als Mary sich von ihm getrennt hatte. Durch ihn kam er zu Stella. Eigentlich wollte er nur eine Woche in seiner alten Heimat bleiben, aber da Michael ein Probleme hatte, die weit entfernt auch was mit ihm zu tun hatten, blieb länger. Das sollte der Beginn eines Fluches für Michael sein. Stella konnte nicht bleiben und fuhr zurück. Dort wartete sie vergeblich auf
Steven, der nie mehr zurückkommen sollte, da er sich in seine ehemalige Schwiegermutter verliebte. Michael brauchte eine Weile bis er die Beziehung zwischen den beiden mitbekam und fragte sich, nach dem er es wusste, was aus Stella geworden ist. Es stellte sich heraus, das Steven Stella belog. Sie glaubte immernoch das Steven sie liebt und mit ihr zusammen ist. Da Michael versprochen hatte ihr nichts zu sagen, schwieg er darüber, bis Stella kurzentschlossen wieder zurückfuhr, weil sie Steven nicht erreichte. Michael wollte es ihr per SMS sagen, aber er konnte es nicht. Er hatte Mitleid mit ihr und da sie niemanden hier hatte, holte er
sie vom Bahnhof ab und lud sie zu sich ein. Jeden Tag rief sie bei Steven´s Exschwiegermutter an, da es der einzigste Ort war, wo er sich aufhalten konnte. Sie hatte ja selbst dort mit ihm geschlafen. Erfolglos. Eines Abends hielt es Michael nicht aus und schenkte ihr klaren Wein ein. Sie nahm es sehr gefasst auf, da sie es schon geahnt hatte. Mit wem er aber zusammen war, darüber schwieg er noch. Eine ganze Woche blieb sie bei Michael, dann fuhr sie wieder nach Hause. Die Woche war es gewesen, in der sich Michael in sie verliebt hatte, obwohl es gar nicht sein Typ war. Außerdem war sie
fast sieben Jahre älter als er. Er fand es Schade das sie schon ging, aber er sollte sie schon bald wiedersehen. Wenn er vorher gewusst hätte, was auf ihn zukommen würde, hätte er es sich mindestens zwei mal überlegt. Denn diesmal blieb sie nicht nur eine Woche. Die ersten Wochen fühlte er wohl mit ihr, außer wenn ihn sein Freund Steven besuchte, denn sie konnte ihn nicht vergessen. Jedes mal, wenn er zu Besuch kam, wollte sie mit ihm reden und fing dann an zu weinen. Was ihm noch störte war die Tatsache, das sie von seinem Geld lebte. Die übersah er vorerst, denn er war glücklich mit ihr, obwohl sie nicht zusammen waren und sie brachte
ihm das Liebesspiel bei. Als sie wieder einmal nach Hause fuhr, fühlte er sich einsam. Er war es nach all den Wochen nicht mehr gewöhnt alleine zu leben, um so erfreuter war er, als sie wieder zurückkam. Doch schon zwei Tage später sollte er erfahren, das sie einen neuen Freund gefunden hatte und zu ihm ziehen wollte, wenn sie eine Wohnung gefunden haben. Sie verbrachte die erste Zeit viel mit ihrem Neuen und Michael fühlte sich wieder ganz allein. Auch als sie wieder Zeit für ihn hatte, weil ihr Neuer für eine Weile auswärts arbeitete. Sie lebte weiterhin bei Michael, aber sie unternahm nichts mehr mit ihm, wie vorher, als sie keinen
hatte. Sie verstand auch immer weniger Spaß und schrie ihn öfters an, wenn er versuchte sie zum Lachen zu bringen. Er wurde immer verschlossener. Stella kümmerte sich auch nicht darum Arbeit zu finden und aufs Arbeitsamt konnte sie nicht, weil sie nirgendwo angemeldet war. Er beschloss sie bei sich anzumelden, damit sie wenigstens Arbeitslosengeld bekommen konnte und sie nicht mehr allein von seinem Geld lebte. Selbst das machte sie nicht. Michael konnte nicht mehr. Er musste feststellen, das sie wahrscheinlich genauso wie die anderen ist. Das schlimme ist, das sie sich aufführte, wie ein Teenager, obwohl sie schon die
dreißig erreicht hatte. Für ihn gab es nur noch einen Ausweg. Da sie nicht so schnell verschwinden würde und er sie nicht vor die Tür schicken könnte, packte er ein paar seiner Habseligkeiten, plünderte sein Konto und fing in einem anderem Land ein neues Leben an. Wo genau, das wusste niemand. Seit dem Zeitpunkt hatte er sich nie mehr gemeldet.