Am Fenster
Sein Zimmer liegt im Parterre. Nun könnte er das Fenster öffnen, sich viel zu weit hinaus lehnen und Passanten beobachten.
Jene, die mit finsterer Miene vorbei eilen, könnte er fragen, womit sie denn ihre Traurigkeit oder ihren Ärger begründen.
Denen, die mit fröhlicher Gelassenheit an ihm vorüber ziehen, könnte er zustimmend auf die Schulter klopfen. Ihnen sein Gefallen an ihrer Sorglosigkeit mitteilen und sie bitten, die mit den weniger fröhlichen Gesichtern in ihrer Art der
Leichtlebigkeit zu unterrichten.
Kinder, deren Ball in sein Zimmer fliegt, könnte er diesen zurück werfen und sich lächelnd an all die Bälle erinnern, die er damals in fremde Zimmer schoss. Manche durch geschlossene Fenster.
Die alte Dame, die zwar müde aber dennoch zufrieden mit ihren Einkaufstüten eventuell vorbei käme, könnte er fragen, ob sie ein wenig ausruhen wolle bei einem belanglosen Gespräch mit ihm am Fenster.
Ja, darauf hätte er große Lust. In freudiger Erwartung öffnet er das Fenster.
Als tatsächlich jemand vorbei kommt, schließt er es schnell wieder und zieht die Gardine zu.